ZVR: Umsatzanstieg trotz Ausbildungsflaute


Der Zentralverband Raum und Ausstattung (ZVR) hat gute wie schlechte Nachrichten. Zuerst die gute: Nach einigen krisenreichen Jahren gehts mit dem Raumausstatter-Handwerk endlich bergauf. Laut der letzten Konjunkturumfrage im Frühjahr 2007 erwirtschaften inzwischen über 10% aller Betriebe (2,5% mehr als 2006) einen Jahresumsatz von über 1 Mio. EUR; das sind 2,5% mehr als im Vorjahr. Die Mehrheit aller Unternehmen (34%) setzt jährlich zwischen 200.000 und 500.000 EUR um. Gleichzeitig gibt jeder fünfte Betrieb an, über acht Mitarbeiter zu beschäftigen - das sind 3,5% mehr als im Vorjahr.

Stärkster Umsatzbringer ist nach wie vor der Bereich Gardine/Dekoration (27,3% des Gesamtumsatzes). Die Bereiche Möbelstoffe/Polstern und Bodenbeläge liegen mit jeweils knapp 24% gleichauf. Weiterhin positiv entwickelt sich das Umsatzfeld Sonnenschutz (15%). Mit 4,5% bleibt der Bereich Wand- und Deckenbekleidung Schlusslicht, legt aber gegenüber dem Vorjahr leicht zu. Angenehme Überraschung: Die Mehrwertsteuererhöhung zum Jahresbeginn scheint laut ZVR-Geschäftsührer Ulrich Marx keine großen Spuren im Raumausstatter-Handwerk zu hinterlassen: 35% der befragten Unternehmen schätzten die ersten Monate des Geschäftsjahres 2007 positiver ein als den Vorjahreszeitraum; nur jeder fünfte Betrieb verzeichnete einen Rückgang.

Negativ entwickelt sich dagegen die Aus- und Weiterbildungsstatistik im Raumausstatterhandwerk. Sie erreichte 2007 mit 2.880 Auszubildenden einen historischen Tiefpunkt. Gegenüber dem Jahr 2000 bedeutet das ein Minus von 35%. Auch die durch die Gesetzesänderung 2004 freiwillig gewordene Meisterprüfung hat sich in den Statistiken negativ bemerkbar gemacht.
aus BTH Heimtex 10/07 (Handwerk)