Parkett in Feucht- und Nassräumen (2)

Oberflächenbehandlung und Pflege von Parkett in Badezimmern

Die Auswahl der "richtigen" Holzart und der "richtigen" Oberflächenbehandlung unterliegt neben objektiven auch subjektiven Kriterien. Ähnlich verhält es sich mit der Art des verwendeten Klebstoffs. Loba hat exemplarisch Teak, Eiche und Eiche gedämpft mit vier Produkten zur Oberflächenbehandlung für die Verwendung in Badezimmern getestet: Mit einem 1K-High Solid-Öl, einem 2K-High Solid-Öl, einem einkomponentigen, wasserbasierten Premium-Lack sowie einem zweikomponentigen wasserbasierten Lack. Die ersten Ergebnisse der Versuche in einer Klimakammer stellte Dr. Jörn Haferkorn (Leiter Produktmanagement Klarlacke) vor.

Drei Parkettböden (Teak, Eiche und Eiche gedämpft) sind mit jeweils zwei Parkettölen (ein- und zweikomponentig) und zwei Parkettlacken (ein- und zweikomponentig) hinsichtlich ihres Einsatzes in Feucht- und Nassräumen im Labor getestet worden. Die geölten Oberflächen wurden mit einem für die Erstpflege geeigneten Mittel vor Beginn der Testreihe eingepflegt. Die versiegelten Oberflächen sind analog mit einem filmbildenden Pflegemittel behandelt worden. Geklebt wurde mit einem 2K-PU-Klebstoff bzw. einem MS-Klebstoff.

Zu den Kriterien, die in die Entscheidungsfindung für die "richtige" Auswahl mit einzubeziehen sind, gehören laut Dr. Haferkorn:
- Chemische / "kosmetische" Beständigkeit
- Fugenbild
- Trittsicherheit
- Pflegeaufwand
- Formstabilität
- Aussehen der Oberfläche
- Eignung für Fußbodenheizung

Die Ergebnisse sind auf Basis eines 240-stündigen Klimaschrankversuchs mit wechselnden Bedingungen ermittelt worden. Einige dieser Klimabedingungen sind als extrem zu bezeichnen. Obwohl sich ein Trend abzeichnet, möchte die Loba die Untersuchungsreihe über einen längeren Zeitraum fortsetzen und zu gegebener Zeit über weitere Ergebnisse informieren.

Erste Ergebnisse der Untersuchungsreihe

Klimatische Schwankungen, wie sie durch Temperatur- und Feuchtewechsel hervorgerufen werden, beeinflussen die Formstabilität von Parkettböden in Bädern. Bei ausreichender Zeit zwischen Extremphasen erfolgt sowohl bei geölten als auch bei versiegelten Oberflächen ein Ausgleich mit der Umgebung. Schüsselungen und Fugenbildungen werden minimiert.

Beobachtet wurde, dass ein 1K-High Solid-Öl bei hoher Bodentemperatur (Fußbodenheizung) tiefer in das Holz eindringt. Die geölte Holzoberfläche erscheint dann extrem mager und ungesättigt. Dadurch wäre sie bei nachfolgender Wasser- oder Dampfbelastung in Hinblick auf Quellungen stark gefährdet.

Versiegelte Oberflächen zeigten unter dem Einfluss höherer Temperatur und trockener Luft (Bad wird bei Abwesenheit über das Wochenende nicht benutzt, Heizung in Betrieb) ein geringeres Fugenbild als mit 1K-High Solid-Öl behandelte Oberflächen. Das Fugenbild erscheint regelmäßig. Weißbruch konnte nicht beobachtet werden, graue Fugen (Kontrast zu den dunkleren Hölzern) verschwanden bei Ausgleichsbedingungen wieder.

Unter der Einwirkung von badtypischer Kosmetika sowie von Hygiene- und Sanitärartikeln mit einer Dauer von 16 Stunden (abgedeckte Testfläche) wurde keine Oberfläche in der Struktur grundlegend verändert oder zerstört.

Auf den 1K-High Solid-Öl-Flächen waren keine verbleibenden Merkmale wie Ränder oder Farbveränderungen sichtbar. Vermutlich konnten die untersuchten Substanzen das Holz penetrieren, da das Öl in den oberflächennahen Bereichen nicht mehr wirksam war. Auf den Musterflächen, die mit dem zweikomponentigen Öl behandelt waren, genügte der vorhandene wenige Mikrometer dicke Film, um dies zu verhindern. Bei diesen Mustern und den versiegelten Oberflächen hinterließen die verwendeten Substanzen Mattflecke, die aber oft nur im Streiflicht sichtbar waren.

Blockbildung bei 1K-Lacken

Die mit 2K-Lack versiegelten Oberflächen zeigten bei höherer Temperatur und einwirkender Feuchtigkeit nahezu keine Tendenz zur Blockbildung. Diese war verstärkt bei den mit einem 1K Premium-Lack versiegelten Oberflächen zu erkennen.

Der Blockeffekt verschwand nach Erreichen der klimatischen Normbedingungen (20C, 55% rel. Luftfeuchte). Die in die Untersuchung einbezogenen 2K-PU- und MS-Klebstoffe hatten kaum Einfluss auf die Formstabilität. Mit MS-Klebstoff verklebte Musterplatten zeigten lediglich eine etwas größere Neigung zum Schüsseln, während bei den mit dem 2K-PU-Klebstoff verklebten Mustern ein etwas deutlicheres Fugenbild zu sehen war.
aus Parkett Magazin 01/08 (Handwerk)