Winter-Schluss-Verkauf

Verfrühte Preisaktionen schaden der Rendite


Köln - Auch in diesem Winter soll es nach Empfehlung des BTE wieder einen gemeinsamen Schluss-Verkauf des Textileinzelhandels geben. Es ist damit zu rechnen, dass sich zumindest die Schuh-, Sport- und Lederwarenbranche zu einem Großteil ebenfalls daran beteiligen werden.

Die letzten Schluss-Verkäufe sind an vielen Standorten ordentlich gelaufen. In Großstädten und vor allem in hochmodischen Geschäften startet der Saisonabschluss mittlerweile zwar deutlich früher und auch der Warendruck am Saisonende hat durch die verstärkten monatlichen Auslieferungen bzw. die damit einhergehende "permanente" Reduzierung abgenommen. Doch als fester Saisonabschluss haben Schlussverkäufe gerade im breiten Markt und speziell in ländlicheren Einzugsgebieten noch ihre Berechtigung, um das Lager endgültig zu bereinigen und Zusatzgeschäfte in dieser ansonsten frequenzschwachen Zeit zu tätigen. Schließlich ist der Schlussverkauf nach wie vor die größte konzertierte Aktion der gesamten Textilbranche.

Der (moderate) Start in die Reduzierungsphase Ende November/Anfang Dezember 2007 im breiten Markt hatte sicherlich betriebswirtschaftlich seine Berechtigung, darf aber keinesfalls schon den Höhepunkt der Preisaktionen darstellen. Schließlich sind im Januar noch viele Kunden unterwegs, die wärmende Bekleidung suchen und auch noch reguläre Preise zahlen (würden). Der letzte Winter war zwar sehr mild, in den Vorjahren mit seinen langen Wintern aber kamen örtlich sogar bis in den März noch Bedarfskäufer.

Der Schlussverkauf muss allerdings ausreichend beworben werden, um erfolgreich zu sein. In diesem Zusammenhang hat z.B. die Werbeerfolgskontrolle eines Handelskonzerns ergeben, dass die Schlussverkaufsprospekte im Vergleich mit anderen Prospekten die besten Werte erzielen. Der finanzielle Einsatz für die Schlussverkaufs-Werbung sollte allerdings dem in den letzten Jahren tendenziell rückläufigen Schlussverkaufs-Umsatz angepasst werden.

Da in diesem Jahr der Karneval (Weiberfastnacht am 31. Januar) sehr früh liegt und auch die Zeit bis Ostern (23./24. März) außergewöhnlich kurz ist, empfiehlt der BTE einen WSV-Start am 21. Januar 2008. Einige große bundesweit operierende Handelsunternehmen, die mit ihrer Werbung branchenweit für die notwendige Aufmerksamkeit beim Kunden sorgen, haben sich bereits für diesen Start-Termin entschieden.

Wichtig: Nach wie vor ungeklärt ist die Streitfrage, ob es wettbewerbsrechtlich notwendig ist, auch ein Enddatum für den Schlussverkauf zu kommunizieren. Ein entsprechendes Urteil des Bundesgerichtshof steht immer noch aus. Wer kein Risiko eingehen will, sollte also weiterhin ein Enddatum für den Schlussverkauf angeben. Hinweis: Der Sommer-Schluss-Verkauf 2008 soll am 21. Juli und damit vor dem Ferienbeginn in Bayern und Baden-Württemberg starten.
aus Haustex 01/08 (Handel)