Textilhandel

Sorge um Kosten und Frequenz


Köln - Die steigenden Kosten bereiten dem deutschen Textilfachhandel zur Zeit die größten Sorgen. Dies ist ein zentrales Ergebnis der aktuellen Herbst-Umfrage des BTE zur Situation des mittelständischen Textileinzelhandels, die Anfang Dezember letzten Jahres vorgestellt wurde. Ebenfalls besonders kritisch betrachtet werden die rückläufige Kundenfrequenz und die Entwicklung der Erträge. Überdurchschnittlich große Herausforderungen sieht der Textilhandel darüber hinaus in der Umsatzentwicklung sowie im eigenen Standort. Innerhalb der Gesamtkosten sind vor allem die Ausgaben für Energie gestiegen, bei denen 94 Prozent der Befragten Erhöhungen gegenüber 2006 verkraften mussten. 66 Prozent vermelden höhere Kosten im Bereich Logistik/Beschaffung, 41 Prozent beim Personal und 38 Prozent bei der Werbung. Dagegen haben lediglich 16 Prozent höhere Mietausgaben zu verzeichnen.

Die Kosten stehen auch im Mittelpunkt der geplanten unternehmerischen Maßnahmen: Erste Priorität hat bei der Maßnahmenplanung die Reduzierung der Kosten mit einem Wert von 1,8 in einer Skala von 1 (hohe Priorität) bis 5 (keine Bedeutung). Auf den weiteren Plätzen folgen: Standortsicherung (2,0), Lieferantenkonzentration (2,4), Konzentration auf bestimmte Zielgruppe/n (2,6), Suche neuer Lieferanten (2,8), höherer Modegrad (2,9) und Trading up (3,0). Erst mit deutlichem Abstand folgen Verkaufsflächenerweiterung (4,2), Expansion (4,3) und Übernahme/Filialisierung (4,6). Immerhin 72 Prozent der Umfrageteilnehmer wollen 2008 in ihr Geschäft investieren. Die Schwerpunkte liegen bei der Qualifizierung der Mitarbeiter (68 Prozent) knapp vor Investitionen im Bereich Ladenbau/Layout (65 Prozent). Mit Abstand folgen die Bereiche Organisation (32 Prozent) und Haustechnik (28 Prozent). Zumindest 22 Prozent planen einen Zuwachs an Verkaufsfläche. Was die Sortimentspolitik anbelangt, sehen 54 Prozent der Befragten vor allem für (profilierte) Marken eine wachsende Bedeutung im eigenen Unternehmen. Es folgen NOS-Systeme (46 Prozent) und Kommissionsware (35 Prozent). Hervorzuheben: Den eigenen Stammabteilungen messen 13 Prozent eine wachsende Bedeutung zu, 28 Prozent sehen dagegen eine nachlassende und 15 Prozent künftig gar keine Bedeutung mehr.
aus Haustex 02/08 (Handel)