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Hainbuche


Botanische Bezeichnung
Carpinus spp.

Handelsnamen
Deutsch: Weißbuche, Hagebuche
Englisch: Hornbeam
Französisch: Charme
Italienisch: Carpino
Spanisch: Carpe

Natürliche Verbreitung/Baumbeschreibung
Das Verbreitungsgebiet der einheimischen Carpinus betulus reicht von Europa bis zum Kaukasus (ohne Nord- und Südwesteuropa). C. laxiflora kommt in Japan, Korea und China vor. C. caroliniana ist im südöstlichen Nordamerika beheimatet. Hainbuchen sind nicht mit Buchen (Fagus sylvatica) verwandt. Während die Gattung Carpinus zur Familie der Birkengewächse gehört, rechnet man die Rotbuche zur Familie Fagaceae. Der missverständliche Name rührt vermutlich daher, dass die glatte Rinde der Bäume und die Blätter eine Ähnlichkeit mit Rotbuchen aufweisen. Auch die Blätter der Hainbuche sind wechselständig angeordnet, eiförmig und am Ende zugespitzt. Der Blattrand ist doppelt gesägt, im Gegensatz zu den leicht gezahnten Blatträndern der Buche. Hainbuchen-Blätter haben 10 bis 15 parallel stehende Blattadern-Paare. Hainbuchen werden nur mäßig hoch. In geschlossenen Beständen können sich astfreie Stämme bis 10 m ausbilden - mit starkem Hang zur Spannrückigkeit. Von alters her werden Hainbuchen häufig als Hecken gepflanzt.

Holzbeschreibung
Das Holz der Hainbuche ist überwiegend Gelblichweiß bis Hellgrau. Die Hainbuche bildet keinen Farbkern aus. Das Holz hat eine schlichte Textur ohne merkliche Fladerung oder Streifung. Die zerstreut porig angeordneten Gefäße sind klein. Auffällig sind die "gebündelten" Holzstrahlen, die so genannten Scheinmarkstrahlen, die sich im Radialschnitt als große Spiegel abzeichnen.

Eigenschaften
Die Hainbuche ist einer der schwersten und härtesten einheimischen Holzarten, dennoch lässt sich das Holz relativ gut bearbeiten. Es ergeben sich glatte Oberflächen, die sich problemlos mit Lacken, Ölen oder ähnlichem behandeln lassen. Von Nachteil ist das starke Schwinden und Quellen des Holzes, das sogar die Werte der Buche übertrifft. Zudem neigt die Hainbuche zum Werfen und Reißen, sie ist nicht für die Anwendung im Außenbereich geeignet.

Verwendung
Die geringen Dimensionen und das eher schlichte Aussehen führen dazu, dass Hainbuche zumeist für technische Zwecke eingesetzt wird. Ein Anwendungsfeld sind gefräste, gedrechselte oder geschnitzte Möbelteile, aber auch Teile von Musikinstrumenten, Sportgeräte oder Schreinerhobel. Auch für Holzböden kommt Hainbuche zum Einsatz, oft als Holzpflaster.


Eigenschaften

Rohdichte (darr)2): ca. 0,73 g/cm3
Druckfestigkeit (lutro)1): ca. 56 N/mm2
Biegefestigkeit (lutro)1): ca. 120 N/mm2
Brinell-Härte (bei 12% Holzfeuchte, quer zur Faser)2): 32-36 N/mm2
Differenzielles Quell-/Schwindmaß (in% je 1% Holzfeuchteänderung, im Bereich von 5 bis 20% Holzfeuchte)2):
radial: ca. 0,23%
tangential: ca. 0,39%

Quellen:
1) Informationsdienst Holz
2) Grosser, D. (1997): Das Holz der Hainbuche - seine Eigenschaften und seine Verwendung
Bildmaterial: Liane/Pixelio
aus Parkett Magazin 02/08 (Holz)