Europäischer Parkettlegerwettbewerb in Salzburg

Internationale Begegnung junger Parkettleger mit guter Beteiligung

Mit der Einbeziehung des diesjährigen Europäischen Parkettlegerwettbewerbs in die Salzburger CASA/Texbo haben die österreichischen Gastgeber zweierlei bewirkt: Der Rahmen war dem großen Engagement der Beteiligten angemessen, und mit der Wahl der Technik-Messehalle war für eine große Zahl wirklich interessierter Zuschauer gesorgt. Der Wettbewerb selbst bewies einmal mehr, dass der europäische Parkettlegernachwuchs auf einem guten Weg ist. Parkettleger aus der Schweiz und aus Österreich belegten die ersten Plätze.

Vom 31.1. bis zum 3.2 fand zum siebtenmal der Europäische Parkettlegerwettbewerb statt. Austragungsort war diesmal Salzburg, wo die zeitgleich laufende Messe CASA/Texbo 2008 ideale Rahmenbedingungen bot. Verantwortlicher Veranstalter dieses Wettbewerbs war die Vereinigung EUFA P + F, die sich mit ihrem Vorsitzenden Heinz Brehm die europaweite Förderung der Ausbildung für Parkettleger und Fußbodentechnik auf die Fahnen geschrieben hat. Die 16 teilnehmenden jungen Parkettleger kamen aus 9 Nationen: Deutschland, Großbritannien, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, Schweiz und Tschechische Republik.

Herzustellen war in einem vorgegebenen Zeitraum eine 1,3 x 1,3 m große Mustertafel aus 22 mm Stabparkett. Randfries und Muster waren aus gedämpfter Akazie zu fertigen, die übrige Fläche aus heller Eiche. Besondere Anforderungen bestanden darin, diagonal fluchtend angelegte Gehrungsschnitte fugenlos herzustellen. Die Oberflächen der Parkett-Tafeln waren abschließend zu schleifen und zu ölen. Da Maschinen und Material von Sponsoren bereitgestellt wurden, galten für alle Teilnehmer zur Anfertigung der Arbeitsprobe gleiche Voraussetzungen.

Bewertet wurden die Arbeiten sowohl während der Ausführung als auch abschließend nach der Fertigstellung. Auf Rang 1 setzte die internationale Jury den Parkettleger Mario Keller aus der Schweiz, Zweiter wurde der neunzehnjährige Benjamin Fröwis aus Österreich und auf den dritten Rang folgte mit Andreas Nussbaumer wiederum ein Schweizer Parkettleger.

Festool stellte Tischkreissägen und Oberfräsen, das Stabarkett kam von Weitzer, der Klebstoff von Ardex, die Schleifmaschinen stellte Lägler und das Öl lieferte die Bona. Als weitere Sponsoren haben die Stia Holzindustrie, Bauwerk, Bawart, die österreichische Bundesinnung der Bodenleger, Janser, Kaindl, Mafi und die Reed-Messe zur Durchführung des Wettbewerbs beigetragen. Ardex hatte zudem für die drei Erstplatzierten je ein CM-Messgerät gestiftet.

Um auch den Nichtplatzierten Geldpräsente zukommen zu lassen, hatte der Münchener Parkettlegermeister spontan eine Spendenaktion initiiert und fand dafür bei den Firmen Almarit, Bostik, Fischer, Loba, Stauf und Wakol ein offenes Ohr. Ein großes Handicap hatten die Teilnehmer aus Großbritannien und Italien. Die ursprünglich gemeldeten Teilnehmer konnten wegen Erkrankung nicht kommen. Die kurzfristig eingesprungenen jungen Kollegen hatten kaum Zeit, sich auf den Wettbewerb vorzubereiten. Ihr außergewöhnliches Engagement wurde mit Sonderpreisen gewürdigt.


Am Rande bemerkt
Der Europäische Parkettlegerwettbewerb ist entstanden, um jungen Parkettlegern einen Gedankenaustausch auf internationaler Ebene zu bieten und um europaweit die Ausbildung zu fördern. Leistungsvergleiche standen und stehen dabei nicht im Vordergrund. Beschämend ist es dann, wenn ein Halboffizieller des Gastgeberlandes gemeinsam mit einem Vertreter der schreibenden Zunft unüberhörbar über die vermeintlich schlechte Arbeit eines Teilnehmers herzieht. Geradezu grotesk wurde es, als dann noch ein Dritter mit einer Taschenlampe nach Fugen suchte. Was denken sich solche "Fachleute" eigentlich?
aus Parkett Magazin 02/08 (Handwerk)