Hohe Saugfähigkeit der Buche


Einem alten, aber immer hoch aktuellen Thema widmete sich der Innungsobermeister und Sachverständige Joachim Barth: dem besonderen Verhalten der Holzart Buche. Seit jeher bereitet Buchenparkett den Parkettlegern in Zusammenhang mit Feuchtigkeit Probleme. Dabei zeigt ein Blick auf die differenziellen Schwindmaße aus der DIN 68100, dass sich Buche hierbei kaum von Eiche unterscheidet. Problematisch sind allerdings nicht die absoluten Wert der Volumenänderung, sondern die Geschwindigkeit, mit der die Änderungen ablaufen. Buche, aber auch Esche und Ahorn, habe deutlich schnellere Feuchtewechsel als die Eiche, des Parkettlegers Lieblingsholzart. Wesentliche Ursache: Im "weißen" Buchenholz - anders rotkernige Buche oder Eiche - finden sich keine Thyllen, die die Gefäße des Holzes verschließen und damit die Wegsamkeit für Feuchtigkeit einschränken.

Die schnellen Feuchtewechselzeiten haben Prof. Andreas Rapp und Dr. Bernhard Sudhoff ausführlich untersucht. Es wurde getestet, nach wie vielen Tagen der Änderung der relativen Luftfeuchte um 25% sich die Holzfeuchte um 2% geändert hat. Bei Eiche kam man auf einen Wert von 52 Tagen, bei Esche auf 24 Tage, bei Ahorn auf 21 Tage und bei Buche auf nur 18 Tage. Eine Möglichkeit, um Schäden vorzubeugen, ist eine solide Versiegelung. Bei dampfdichten Oberflächen zeigen sich den Erfahrungen von Joachim Barth zufolge weniger Probleme.
aus Parkett Magazin 01/09 (Holz)