Wohnungsneubau bis 2025

Bedarf an 400.000 neuen Wohnungen jährlich

Laut einer Studie des Eduard Pestel Instituts besteht bis 2025 in Deutschland jährlich ein Bedarf von bis zu 400.000 neuen Wohnungen. Entgegen der landläufigen Meinung gilt dies nicht nur für Ballungszentren und Städten; zukünftig seien nach Ergebnissen der Erhebung auch Regionen in Ostdeutschland und Abwanderungsgebiete betroffen.

Das Eduard Pestel Institut kommt zu diesem Ergebnis, weil bei der Berechnung des Bedarfs nicht nur auf demographische Entwicklungen zurückgegriffen wurde. Zusätzlich wurde berücksichtigt, dass viele Wohnungen heute die zukünftigen Qualitätsstandards bezüglich Seniorengerechtigkeit und Energeieffizienz nicht erfüllen. So kommen zu den aufgrund der Bevölkerungsentwicklung erforderlichen 200.000 Neubauwohnungen pro Jahr noch einmal 150.000 bis 200.000 Wohnungen aus den 50er, 60er und 70er Jahren, bei denen aus der Sicht von Wohnungsunternehmen, Architekten und Bauingenieuren eine Sanierung und Modernisierung als nicht sinnvoll erscheint. Wirtschaftlich günstiger sei hier Abriss und Neubau.

Allerdings wird laut der Studie schon heute der demographisch bedingte Wohnungsbedarf nicht von der gegenwärtigen Neubautätigkeit gedeckt. Daher herrsche in nahezu allen Großstädten Wohnungsknappheit. Sollte in Zukunft nicht stärker in den Wohnungsneubau investiert werden, prognostiziert das Institut eine deutliche Verschärfung der Situation - auch auf bislang ausgeglichenen Märkten. Dies gelte dann ebenfalls für Regionen wie das Ruhrgebiet oder Teile Ostdeutschlands, in denen heute Leerstand herrsche.
aus Parkett Magazin 05/09 (Bau)