Wirtschaftskrise reduziert weltweiten Holzverbrauch

Tropenholz-Exporte besonders stark rückläufig

Die derzeitige Nachfrageschwäche der Weltmärke und das gedrückte Konsumklima in vielen Ländern verursachten im 1. Halbjahr 2009 extreme Rückgänge beim Export von tropischen Harthölzern. In Anbetracht der hohen Bedeutung der Forstwirtschaft für viele der betroffenen Ursprungsländer, in der Regel Entwicklungsländer, werden gravierende wirtschaftliche Probleme in diesen Staaten erwartet. Zur Einschätzung der Marktlage wird auf einige ausgewählte Einzelmärkte nachfolgend näher eingegangen.

Der peruanische Exportverband ADEX beklagt für das 1. Quartal einen Rückgang der Hartholzexporte um 47%. Die mit großem Abstand wichtigsten Abnehmer von Hölzern aus Peru sind mit etwa 80% der Exporte die USA, Mexiko und China.

Kaum besser sieht es in Brasilien aus. Die monatlichen Exportmengen liegen wertmäßig um ungefähr 40% unter den jeweiligen Vorjahresmonaten. Es gibt allerdings erhebliche regionale Unterschiede. Der Bundesstaat Pará, im Nordosten an der Mündung des Amazonas gelegen, vermeldet sogar einen Rückgang im 1. Halbjahr um 53%. In Pará liegt mit der Stadt Belem einer der wichtigsten brasilianischen Handelsplätze für Holzprodukte vornehmlich aus tropischen Harthölzern der Amazonasregion, wie zum Beispiel Jatoba. Dieses Holz erfreute sich in der Vergangenheit unter der Handelsbezeichnung "Brasilianische Kirsche" großer Beliebtheit sowohl in Nordamerika als auch in Europa. Jatoba eignet sich u.a. für die Herstellung von Parkett und wird auch im Außenbereich genutzt.

Ein uneinheitliches Bild zeigt sich in Myanmar. Hier zeigt das europäische Importembargo Wirkung. Im 1. Quartal 2009 gingen die Exporte von Teak nach Europa um ungefähr 60% zurück. Andererseits waren die gesamten Exporte von tropischem Hartholz nur um 6% rückläufig. In Anbetracht der großen Bedeutung von Teak in der burmesischen Exportstatistik muss daher davon ausgegangen werden, dass andere Märkte außerhalb Europas ihre Einkäufe in Myanmar erheblich ausgeweitet haben.

Den mit Abstand größten Einfluss auf die reduzierte Nachfrage nach tropischen Harthölzern haben die USA. Die amerikanische Nachfrage ist mit einem Rückgang von 60 - 70% geradezu eingebrochen. Dabei gibt es unterschiedliche Entwicklungen je nach Holzart und Beschaffungsland. Überdurchschnittlich gelitten haben die Importe aus den typischen afrikanischen Beschaffungsmärkten wie Ghana, Elfenbeinküste und Kamerun. Der Rückgang der Importe aus Indonesien war mit minus 53% deutlich unterdurchschnittlich, und die amerikanischen Importe aus China sind sogar nur um 37% zurückgegangen.

Auch an Chinas Holzimport ist die Wirtschaftskrise nicht spurlos vorbeigegangen. China gilt als weltweit größter Holzimporteur. Tropisches Hartholz wird in großen Mengen aus afrikanischen, südamerikanischen und südostasiatischen Ländern bezogen. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hat China seine Importmenge um 25% reduziert. Die Exporte von China sind dadurch um 12% zurückgegangen.
aus Parkett Magazin 06/09 (Holz)