Globale Waldvernichtung rückläufig, aber weiterhin alarmierend

Nach statistischen Erhebungen der FAO, einer u. a. für die Fortwirtschaft zuständigen Abteilung der Vereinten Nationen, hat sich im Zeitraum 2000 bis 2009 im Vergleich zum vorangegangenen Jahrzehnt die durchschnittliche jährliche Waldvernichtung um knapp 20% reduziert. Wesentlichste Ursache für die Entwaldung ist die Umwandlung tropischer Regenwälder in zusätzliche Agrarflächen. Trotz des Rückgangs ist die jährliche Waldvernichtung mit einer Größenordnung von 13 Mio. ha nach wie vor alarmierend hoch. Im Vergleich: Die Waldfläche in Deutschland beträgt ca. 11 Mio. ha.

In diesem Zusammenhang haben illegale Holzexporte aus Madagaskar in jüngster Zeit für weltweites Aufsehen gesorgt. Nach Aussagen der Environmental Investigation Agency (EIA), einer amerikanischen Umweltschutzorganisation, haben in den letzten Monaten skrupellose Holzfäller die aktuelle Regierungskrise des Inselstaates genutzt und große Mengen "Rosewood" sogar in bestehenden Naturschutzparks,gefällt. Daraufhin hat die amtierende Regierung Madagaskars ein generelles Exportverbot für Rosewood sowie weitere andere wertvolle und seltene tropische Holzarten für einen Zeitraum von zwei bis fünf Jahren verhängt. Die Aktivisten der EIA halten diese Maßnahme für einen Werbetrick der Regierung und gehen nicht davon aus, dass dadurch der illegale Holzeinschlag wirksam bekämpft werden wird.
aus Parkett Magazin 03/10 (Nachhaltigkeit)