Betten Zellekens

Deutschland-Premiere mit Jensen

Frankfurt - Im Januar stellte sich der hochwertige Bettsystem-Anbieter Jensen dem deutschen Fachpublikum auf dem imposanten Stand der Konzern-Mutter Hilding Anders während der Kölner Möbelmesse vor und verkündete seine Pläne, auf den deutschen Markt gehen zu wollen. Nur wenige Monate später, im Juni, konnte bei Betten Zellekens in der Wächtersbacher Straße in Frankfurt die Eröffnung des ersten Jensen-Studios gefeiert werden. Weitere sollen möglichst bald folgen, verkündete jetzt Rolf Das, Direktor Verkauf und Marketing von Jensen.

Das Thema Boxspring-Betten war auf der Möbelmesse nicht zu übersehen. Einige Hersteller sehen darin inzwischen das Zukunftsthema der Bettenbranche schlechthin. So auch der norwegische Bettenhersteller Jensen. Er zählt zu den, qualitativ und preislich gesehen, topp Herstellern anspruchvoller Bettsysteme. Dass der deutsche Mark zu den am härtesten umkämpften Absatzgebieten mit Preis orientierten Verbrauchern zählt, schreckt Das jedoch nicht. "Es gibt in jedem Markt und jedem Land einen Anteil zwischen zwei und sieben Prozent, die sich in dem preislich höchsten Segment befinden." Auf dieses Segment konzentriert sich die hochpreisige Marke.

Als leuchtendes Beispiel dafür, wie ein Markt sich für anspruchsvolle Bettsysteme im allgemeinen und Boxspring im besonderen öffnet, führt Das die Niederlande an. Dort habe das absolute Top-Genre heute schon einen Marktanteil von 15 Prozent. Und in fünf Jahren, so seine Prognose, würden Boxspring-Betten dort einen Marktanteil von 60 Prozent haben. In Skandinavien betrage der Marktanteil dieses Systems heute bereits rund 80 Prozent. "In Deutschland wird diese Entwicklung auch kommen, es fragt sich nur, wie schnell", ist Das absolut überzeugt.

Jensen ist seit rund fünf Jahren in den Niederlanden auf dem Markt. Heute verfügt das Unternehmen dort schon über 35 Verkaufsstellen bei Handelspartnern, davon haben fünf eigene Shops. Darüber hinaus führt Jensen dort sieben eigene Marken-Stores. Die positive Entwicklung im Nachbarland führt Das darauf zurück, dass Firmen wie Hästens, Auping und Jensen erfolgreich "den Baum geschüttelt hätten", wie er die eigenen Marketingaktivitäten und die des Wettbewerbs umschreibt. So wie Jensen würden auch die anderen Anbieter in diesem Genre über eigene Marken-Stores verfügen.

Zellekens ist somit nur der Anfang der Deutschland-Expansion für Jensen. Gerrit A. Budden, bei Jensen zuständig für die Akquisition neuer Handelspartner: "Zuerst werden wir in die Großstädte gehen. Wir stehen in Verhandlungen mit weiteren Händlern in Münster, Hamburg, Köln und Düsseldorf. Sie sind schon ziemlich weit gediehen und wir hoffen, dass dort noch in diesem Jahr weitere Eröffnungen stattfinden werden." In zwei Jahren soll es in Deutschland 15 Jensen-Händler geben, "dann machen wir auch nationale Werbung, vorher hat es wegen der Streuverluste keinen Sinn", ergänzt Das. Nach seiner Erfahrung ist die Resonanz auf Jensen dort gut, wo der Wettbewerb bereits vor Ort ist. Sonst sei es eher schwer, Bettenfachhändler von dem hochpreisigen Jensen-Konzept zu überzeugen.

"Für Zellekens haben wir uns entschieden, weil Inhaber Günter Hildmann in der Branche zu den Trendsettern gehört und uns bei der weiteren Entwicklung auf dem deutschen Markt helfen wird", begründet Das seine Entscheidung für das Frankfurter Traditionshaus als Erstkunden. Rund 60.000 Euro kostete das Studio, einschließlich Ware und Einrichtung. Hildmann hat dafür die frühere Wasserbetten-Abteilung im hinteren Bereich des Geschäfts frei geräumt. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Jensen-Studio wirkt modern, nicht plüschig, hell und einladend. Die strukturierte Holzwand auf der rechten Seite des Studios verleiht dem Raum eine natürliche Atmosphäre. Die relative Abgeschlossenheit des Studios gibt dem Ganzen, neben den ausgestellten Bettsystemen, ein zusätzliches Flair von Exklusivität. Das: "Wir wollen keine Technik im Shop, sondern Emotion."

Hildmann ist sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis. "Ich habe mich für Jensen entschieden, weil gleich die Chemie zwischen uns stimmte. Außerdem hat mich die Konzeption von Jensen überzeugt. Und schließlich ist die Marke eine Alternative zu Firmen wie Hästens, VI-Spring oder Duxiana, die im Frankfurter Raum schon durch Mitbewerber am Markt sind." Zwar sieht Hildmann Boxspring-Betten als Alternative zu Wasserbetten, aber ganz verzichten wird er darauf nicht: "Ich muss den Kunden etwas anbieten können, die auf ein Wasserbett bestehen. Ob sie dann später eines kaufen, bleibt dahingestellt." Hildmann beobachtet, dass das Polsterbett beim Endverbraucher wieder an Bedeutung gewinnt. Und mit der Aufnahme von Jensen ins Sortiment kehrt Zellekens wieder zurück zu den Wurzeln. Schließlich stellte das Unternehmen früher selbst Betten her, auch damals so genannte Zwei-Matratzen-Systeme.

Sollte Jensen eines Tages den Wunsch haben, einen eigenständigen Store im Raum Frankfurt zu eröffnen, dann werde als erstes selbstverständlich Hildmann darauf angesprochen, ob er ihn führen wolle, verspricht Das: "Das Gebiet hier gehört Hildmann. Erst wenn er kein Interesse zeigt, schauen wir uns nach Alternativen um."

Setzt man die Zahl der holländischen Verkaufspunkte und Stores mit der Höhe der dortigen Bevölkerung in Relation und rechnet sie auf die deutsche Bevölkerungszahl hoch, gibt es für Budden noch reichlich Potenzial für Expansion. Aber er beschwichtigt: "Wir haben ein ganz klares Konzept: Wir wollen nicht zu viele Verkaufspunkte und wollen wegen des kurzfristigen Erfolgs auch nicht zu schnell ,Ja zu einer Partnerschaft sagen." Zu leicht bestünde dann die Gefahr, sich an einen Partner zu binden, der die Philosophie von Jensen nicht trägt. "Es muss die Bereitschaft vorhanden sein, sich für Jensen zu engagieren. Wir wollen uns nur mit den Besten der Branche einlassen." Bei Zellekens und Firmenchef Hildmann, sind Das und Budden überzeugt, trifft das absolut zu. Kaum hatte das Studio eröffnet, war auch schon das erste Bettsystem verkauft. Es spricht dafür, dass Jensen mit Zellekens die richtige Wahl für seine Deutschland-Premiere getroffen hat.
aus Haustex 08/07 (Marketing)