Stauf

Große Massivdielen für die Wohnzimmer-Renovierung


Wenn eine junge Familie baut, reicht das finanzielle Budget oft nur für eine Grundausstattung. Einige Jahre später kommen dann ursprüngliche Wohnideen wieder in den Bereich des Möglichen. Ganz oben auf der Wunschliste steht bei Renovierungen oft der Austausch textiler Bodenbeläge durch einen Holzfußboden. Die Familie Lenz aus Laubenheim hatte für die Neugestaltung ihres Wohnzimmers bis zu 400 mm breite Massivholzdielen im Sinn und beauftragte das Hüffelsheimer Unternehmen Manfred Jung Parkett mit der Ausführung der Arbeiten.

Unterstützung für die anspruchvolle Verlegung fand Parkettlegermeister Jung bei seinen Lieferanten Stauf und Oldenburger Parkettwerk. Bereits während der Planung waren einige wichtige Punkte zu beachten. Marcus Blau, Anwendungstechniker bei Stauf: "Aufgrund der Länge und der recht straffen Nut-Feder-Verbindung der Dielen kann sich eine Eigenspannung in der verlegten Fläche aufbauen. Dadurch können Unebenheiten des Untergrundes überbrückt und die Dielen teilweise aus dem Klebstoffbett herausgehoben werden. Diese Bereiche klingen später hohl."

Besonders groß ist dieses "Hohlstellenrisiko" bei der Verwendung von Dispersions- und Pulverklebstoffen, da diese Klebstoffe in ihren technischen Eigenschaften kaum Fadenzug aufweisen. Für die vollflächige Verklebung von Massivdielen empfiehlt Stauf daher einen lösemittelfreien Reaktionsharzklebstoff. Parkettleger Jung entschied sich für den 1K Polyurethanklebstoff Stauf PUK-470.

Da Dielen bei einer Verklebung - im Gegensatz zu einer Verschraubung - nicht unmittelbar nach dem Einliegen fixiert werden, ist es von enormer Wichtigkeit, dass die verwendeten Massivholzdielen "Parkettqualität" aufweisen. Das heißt: Ihre Passgenauigkeit sollte dem eines Stabparketts entsprechen. Sie müssen an der Längsseite gleichmäßig aneinander liegen.

Dielen mit Breiten von 400 mm und Längen von bis zu 4.000 mm können bei jahreszeitlich wechselndem Klima und der damit verbundenen wechselnden Holzfeuchtigkeit sehr starke Spannungen in der Dielenfläche erzeugen. Um diese Spannungen möglichst gering zu halten, sollte bei der Dielenverklebung eine etwas höhere Holzfeuchte als bei Massivparkett üblich gewählt werden. Als sinnvolle Holzfeuchte hat sich bei Massivholzdielen 10 - 11 % bewährt. Die dadurch entstehende etwas größere Fugenbildung in den Wintermonaten ist für Dielenböden charakteristisch und stellt auch optisch keinen Mangel dar. Das Oldenburger Parkettwerk konnte die Eiche-Massivdielen in den großen Dimensionen und in der erforderlichen Qualität liefern.

In dem Laubenheimer Einfamilienhaus bestand der Untergrund aus altem und neuem Zementestrich. Der alte Estrich musste bis zum festen Estrichgefüge angeschliffen und anschließend abgesaugt werden. Danach wurden Estrichrisse mit Wellenverbindern gesichert und dem Polyestergießharz Stauf EGH-30 vergossen. Nach dieser kraftschlüssigen Behandlung des Estrichs wurde die Ebenheit gemessen und als nicht ausreichend festgestellt. Ausgeglichen wurde mit der zementären Nivelliermasse Stauf SPP-95, nachdem die entsprechenden Teilbereiche mit der Dispersion Stauf VDP-170 vorgestrichen wurden. Die abfallenden Estrichrandzonen erhielten einen Ausgleich mit der standfesten Ausgleichsmasse Stauf SPF-70.

Nun wurden die leicht gefasten Massivdielen (4.500 x 400 x 20 mm) mit dem Polyurethanklebstoff Stauf PUK-470 geklebt. Bei einem tragfähigen, ebenen Untergrund benötigt dieser Klebstoff keine Grundierung. Im vorliegenden Fall wurde eine Menge von etwa 1.200 g / qm verbraucht. Zur Vermeidung von Hohlstellen beschwerten die Parkettleger die frisch verlegte Fläche. Um einen festen Anschlag für die nächsten Dielenreihen zu erhalten, wurden einige Dielen zusätzlich verschraubt. Die dabei sichtbaren Bohrlöcher wurden mit 10 mm Eichedübeln nach historischem Vorbild verschlossen. Zum Abschluss wurde der Dielenboden geschliffen und mit Naturholzöl von Faxe behandelt.
aus Parkett Magazin 03/04 (Referenz)