Klemm schließt zur Jahresmitte


Der süddeutsche Bodenbelags- und Heimtextiliengroßhändler Klemm (Pfullingen) schließt zum 30. Juni. Davon betroffen sind nicht nur die Pfullinger Zentrale des über 150 Jahre alten Familienunternehmens, sondern auch die Niederlassungen in Überlingen und Schwäbisch Hall sowie die Tochtergesellschaft Raumtex Sachsen in Dresden.

Hintergrund des "geordneten Rückzugs" sind mangelnde Zukunftsperspektiven und die unbefriedigende derzeitige Branchensituation. Geschäftsführer Wolfgang Trump spricht von einem "enttäuschenden Geschäftsjahr 2002 mit nachhaltigen Umsatz- und Ertragseinbußen". Hinzugekommen seien "erhebliche Forderungsverluste", insbesondere bei Tochter Raumtex in Sachsen. Im ersten Quartal 2003 sei die Nachfrage nach Bodenbelägen und Heimtextilien nochmals "deutlich eingebrochen und für den weiteren Jahresverlauf keine nachhaltige Besserung erkennbar". Unter diesen Rahmenbedingungen hätten die Gesellschafter nicht mehr der Fortsetzung der Geschäfte zustimmen können und sich entschlossen, den Betrieb einzustellen. "Andere Alternativen, insbesondere eine Veräußerung, kamen angesichts der negativen Zukunftsperspektiven und Prognosen nicht in Betracht".

Trump betont, dass der Entschluss für alle Beteiligten "unglaublich schwer" gewesen sei, zumal er 49 Mitarbeiter den Arbeitsplatz koste. Er verweist auch darauf, dass der Grossist weder zahlungsunfähig noch überschuldet sei und daher vorbehaltlos bis zum 30.Juni weiter arbeite.

Klemm dürfte nach unseren Schätzungen zuletzt unter 15 Mio. EUR Umsatz gelegen haben.
aus BTH Heimtex 04/03 (Handel)