Nolte-Dielen mit Heißöl geschützt

Jatoba-Stabparkett und perlmuttartig schimmernde Wände


"Harmonierend zu den Kirschbaummöbeln" beschreibt Schreinermeister Horst Dörfler aus Fahrenzhausen die Wirkung des Jatoba-Stabparketts, das er in einem Privathaus in Oberschleißheim verlegte. Als Handwerker, der nicht nur mit Holzfußböden, sondern mit allen Formen des Innenausbaues und der Möbelfertigung aus Holz vertraut ist, pflegt er den Blick für das Ganze.

Der Architektenentwurf des ebenfalls in Fahrenzhausen ansässigen Dipl. Ing (FH) Robert Kern war auf ein großzügiges, stilistisch anspruchsvolles Einfamilienhaus gerichtet, dessen Reduzierung von Formen, Farben und Materialien einen "ruhenden Charakter" bewirken sollte. Holz war in Verbindung mit hell verputzten Wänden eine dominante Rolle zugewiesen. Parkettböden sollten strapazierfähig, aber auch ästhetisch ansprechend sein. Diese Forderung erfüllte das Jatoba-Holz mit seiner warmen und freundlichen Ausstrahlung.

Die Raumwirkung geht vor allem von dem reizvollen Akkord aus, den der Parkettboden mit dem Wandputz eingeht: Das charaktervolle Jatoba-Holz mit seiner geölten, seidenmatt schimmernden Oberfläche und der perlmuttartige Putz, dessen eingelagerte Glimmer-Pigmente je nach Lichteinfall kristallin aufblitzen, ergänzen sich perfekt. Um das Aufeinandertreffen der Wände mit dem Jatoba-Parkett nicht zu stören, verzichtete der Architekt auf Fußleisten. Der Boden schließt mit 15 mm schmalen Kork-randstreifen ab.

Der Wunsch des Bauherren nach einem geölten, aber nicht gewachsten Parkettboden führte zu einer besonderen Oberflächenbehandlung. Handwerksmeister Dörfler hat in dieser Sache seit zwei Jahren "sehr gute Erfahrungen gesammelt und überzeugende Ergebnisse erzielt": Der Boden wurde heiß geölt.

Dörfler arbeitet seit zehn Jahren vorzugsweise mit Bio-Produkten und in speziellen Fällen wie dem Objekt in Oberschleißheim mit der Heißöl-Technik "Profi-line" des österreichischen Herstellers Natural aus Leonding/Linz, der in Deutschland mit einer Verkaufsniederlassung und Anwendungstechnik in Freilassing vertreten ist. Das verwendete Öl basiert auf Naturölen und hat einen hohen Festkörperanteil. Es wurde zweimal in kaltem Zustand aufgespachtelt und anschließend mit Thermo-Pad von Janser weiter verarbeitet. Das erhitzte Öl kann besonders tief in die Holzporen eindringen, sie füllen und eine optimal geschützte Oberfläche schaffen, die durch einen feinen Lüster besticht.
aus Parkett Magazin 04/03 (Referenz)