In Schweden sind schwimmende Fertigparkettböden in Hotels normal

Es muss nicht immer "Parkett pur" sein


Niemand in Schweden käme auf den Gedanken, einen Fertigparkettboden zu kleben. Hotels machen da keine Ausnahme, Irgendwelche Klagen über Raum- oder Trittschall sind unbekannt. Daneben gibt es viele alte Hotels mit traditionellen Parkett- und Dielenböden, die nicht dem "schönen Schein" geopfert und überklebt wurden, sondern als Ausdruck von Kultur gepflegt werden.

Das "Värdshus", was soviel bedeutet wie Wirthaus, ist ein kleines, familiengeführtes Hotel. Nahe der schwedischen Stadt Karlshamn, in ländlicher Ruhe und direkt am Wasser gelegen, hat es sich als Refugium für gestresste Kaufleute, aber auch bei Wochenendurlaubern einen Namen gemacht.

Der mächtige Altbau vis-à-vis vom Bahnhof weist das Hotel sofort als "Traditionshaus" aus. Die Gästezimmer bestätigen den Eindruck. Im älteren Hoteltrakt sind sie noch mit dem Eiche-Stabparkettboden versehen, der die Patina vieler Jahrzehnte angenommen hat.

Im Zuge umfassender Baumaßnahmen wurden ein Erweiterungsbau errichtet und der Altbau renoviert. Ebenso wie die "geselligen" Räume einschließlich eines Festsaals sind die insgesamt rund 30 Gästezimmer ausnahmslos mit Parkett ausgestattet. Rund 800 qm kamen so zusammen, als im Altbau die vorhandenen Böden aufgefrischt und im Neubau Mehrschichtparkett-Schiffsboden-Eiche verlegt wurde. Es handelt sich um Parkett des schwedischen Herstellers Berg & Berg, dessen Sortierung "Pik" die natürliche Holzmaserung gut zur Geltung bringt.

Das Miteinander von Parkett und Teppichen kennzeichnet die Gästezimmer im Hotel Savoy in Malmö. Das beweist einen selbstverständlichen, lockeren Umgang mit Holzfußböden. Von dem Purismus, der Teppiche aus der Produktwerbung für Parkett rigoros verbannt, hält man hier offensichtlich nicht viel.
aus Parkett Magazin 01/03 (Referenz)