Neueste Branchenzahlen des Maler- und Lackiererhandwerks lassen vorsichtigen Aufwärtstrend erhoffen


2004 hatte die gesamte Bau-Ausbau-Branche und damit auch das Maler- und Lackiererhandwerk mit starkem Gegenwind zu kämpfen; Werner Loch, Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes Farbe Gestaltung Bautenschutz, der 40.300 Maler-Betriebe mit 205.000 Beschäftigten vertritt, bilanzierte für das Gewerk ein Umsatzminus von 3,8%. Vor dem Hintergrund der turnusmäßigen Materialpreiserhöhungen wird deutlich, dass die wirtschaftliche Situation der Unternehmen nach wie vor stark angespannt ist. Dennoch sieht Loch insofern einen schwachen Silberstreifen am Horizont, weil sich der Rückgang der Beschäftigtenzahlen verlangsamt hat und noch viel mehr deshalb, weil im vergangenen Jahr ca. 550 mehr Neugründungen stattfanden als im Jahr zuvor und sich parallel die Zahl der Insolvenzen auf 325 verringerte. Gestiegen ist die Zahl der Alleinmeister: Derzeit gibt es etwa 15.300 Betriebe ohne Beschäftigte und Auszubildende. Für 2005 erwartet Loch nur noch geringe Einbußen bei Umsatz und Beschäftigtenzahlen. "Besonders für die zweite Jahreshälfte nach der Farbe 2005, hoffen wir auf eine leichte Belebung der Konjunktur, womit zumindest die bisher starke rezessive Entwicklung der vergangenen Jahre gestoppt wäre und sich die Branche auf niedrigem Niveau einpendeln könnte." Auch sei eine wieder zunehmende Konsumbereitschaft der Bundesbürger zu spüren. "Vor allem der Privatkunde erkennt offenbar, dass notwendige Renovierungs- und Sanierungsarbeiten am Haus oder der Wohnung keinen langen Aufschub dulden, um nicht den Wert der Immobilie zu gefährden." Der Trend zur Schaffung eines farbenfreudigen Wohnumfeldes unterstütze dies zusätzlich.

Negativ hingegen sieht der Hauptverband die Bedingungen für die Schaffung neuer Arbeitsplätze: "Die hohen Steuer- und Sozialbelastungen wirken sich negativ auf den Faktor Arbeit aus", konstatiert Loch. Mit 85% Personalkostenanteil an den Gesamtkosten eines Unternehmens bleibe auf Dauer nur eine drastische Minderung der Abgaben- und Steuerlasten, um insbesondere die Schwarzarbeit in den Griff zu bekommen.
aus BTH Heimtex 03/05 (Handwerk)