Zunehmender Preisdruck auf dem amerikanischen Laminatbodenmarkt


In den USA sind die rosigen Zeiten für Laminatbeläge inzwischen auch vorbei. Der Markt ist in Bewegung, splittet sich in billige Konsumprodukte auf der einen Seite und Hochwertbeläge auf der anderen Seite auf. Die Preise geraten zunehmend unter Druck. Noch 1999 betrug der Großhandels-Durchschnittspreis pro square foot (= 929 qcm) 1,75 $, 2000 sank er auf 1,62 $, 2001 gab er noch weiter auf 1,50 $ nach. Bill Byrne, Vice president of sales und Marketing bei BHK of America, macht die europäischen Produzenten für die Preiserosion verantwortlich. Sie suchten einen Ausgleich für den sinkenden Absatz in ihren Heimatmärkten und gingen dabei vornehmlich über den Preis. Unmengen von Containern mit billigen Standardprodukten ohne begleitenden Service würden den Markt überfluten und den Preiskampf anheizen, klagt Alloc-Präsident Claes Wennerth.

Das lässt sich klar an den Marktdaten ablesen: So erhöhte sich der Umsatz mit Laminatbelägen in den USA 2001 nur um verhältnismäßig bescheidene 4,3 % - die niedrigsten Zuwachse seit Einführung von Laminat auf dem US-Markt - die Absatzmenge stieg hingegen mit + 12,3 % fast dreimal so viel, es wurden also deutlich billigere Produkte verkauft. Für 2003 erwartet die Branche allerdings, dass auch die Umsätze wieder stärker anziehen. Pergo etwa strebt eine Zuwachsrate von 15 bis 20 % an, Wilsonart und Formica immerhin von 8 bis 10 %.

Die Industrie bleibt von den Veränderungen auf dem Markt nicht unberührt. Es gibt Gewinner und Verlierer. So büßt Marktführer Pergo, der einst die Hälfte des US-Marktes kontrollierte, stetig an Marktanteil ein. Formica fiel im Umsatz von Platz 3 auf Platz 6 und die Nr. 2, Wilsonart, berichtet von erheblichen Umsatzeinbußen gegenüber dem Vorjahr. Zu den Aufsteigern gehört Shaw. Der weltweit größte Bodenbelagshersteller, der aus dem Teppichboden-Bereich kommt, schoss innerhalb von nur zwei Jahren von Null auf Platz 4 - mit weiter steigender Tendenz.
aus BTH Heimtex 10/02 (Bodenbeläge)