Konzept und Gegendarstellung

FHG-Geschäftsführer Rolf-Dieter von Meurers zum Fortführungs-Konzept der FHG und zur Mitteilung der Treuhandgesellschaft der Deutschen Heimtextilien-Industrie

Hier ein erstes kurzes Statement über die Fortführungs-Ansätze der FHG: Aktueller Stand ist der, dass zur Zelt darüber diskutiert wird, die Gesellschaft in zwei Unternehmensstrukturen aufzuteilen, um den Besonderheiten der unterschiedlichen Geschäftsfelder gerecht zu werden. Hierunter verstehen wir einmal den Bereich der Objekteure, die ganz anderen sachlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten im Markt ausgesetzt sind als die Einzel- und Großhändler.

Die grundsätzlichen Projektierungen sind erarbeitet. Maßgeblich ist natürlich, wie die Gesellschafter der FHG letztendlIch hierüber denken und wie sie die Vorschläge beurteilen werden. Jedoch gibt es sehr positive Zeichen, dass eine solche Struktur gelingen könnte. Die Entscheidungen werden bis Mitte Oktober getroffen. Als Zeitpunkt des Neubeginns haben wir uns den 1.11.2002 gesetzt, denn es ist aus unserer Sicht notwendig, sehr rasch die Dinge neu zu ordnen, um möglichst wenig Zeitverlusst zu haben, der sich nur negativ auf die Etablierung dieser angedachten Lösungen auswirken könnte.

Letztendlich ist angedacht, schon alleine aus Kostengründen, dass beide Unternehmen unter einer zentralen und gemeinsamen Geschäftsführung und Verwaltung stehen, jedoch gegenüber den Lieferanten getrennt auftreten und operieren. Wie man auch anderen Pressemitteilungen entnehmen konnte, hat Heiko Höhmann von sich aus, ohne jede Einwirkung von außen, ganz persönlich die Erklärung abgegeben, in diesen neuen Gesellschaften nicht mehr tätig zu sein.

Es gilt aber insbesondere die hochqualifizierten Mitarbeiter auch dem zukünftigen Unternehmen zu erhalten. Das vorhandene große Know-how, welches Basis unserer Erfolge war, geht natürlich durch eine vorläufige Insolvenz nicht verloren. Hier liegt auch die Philosophie der Fortführung, nämlich dass man rasch handeln sollte, um die wesentlichen Mitarbeiter weiterhin in diesen neuen Unternehmen zu halten und zu beschäftigen. Soweit das neue Konstrukt.

Sobald die Dinge verabschiedet sind, werden wir erneut konkret berichten.

Bezüglich der Pressemitteilung der Treuhandgesellschaft der Deutschen HelmtextilienIndustrie e. G. möchten wir bei allem Verständnis für durchaus berechtigte Kritik anmerken, dass diese aus unserer Sicht von einer deutlich überzogenen Polemik begleitet ist. Es wird weniger von der Sache gesprochen als von einer Person. Dies vor allem vor dem juristischen Hintergrund, dass die Frage, ob eine Doppelzahlung infrage kommt, in der Tat juristisch mehr als zweifelhaft erscheint und es eben zwei juristische Auffassungen gibt.

Diesem Thema wird aber nicht viel beigemessen, sondern man spricht ausschließlichh von Missmanagement - und diese Auslassung Ist bei allen Schwierigkeiten, die auf getreten sind, nicht akzeptabel. Dies sieht nämlich so aus, als ob man permanent und über viele Jahre Dinge falsch gemacht hätte. Im Gegenteil, die FHG gehörte zu den erfolgreichsten Kooperationen des Marktes.

So ist auch der Hinweis, dass man eine international renommierte Sozietät mit der rechtlichen Klärung beauftragt hat, zwar nicht besonders informativ, man kann aber daraus sehr gut ableiten, dass man hier den Eindruck erwecken will, dass nur eine solche Sozietät In der Lage ist, dieses juristische Thema zu lösen.

Wir vertreten nach wie vor die Auffassung, dass die Gelder treuhänderisch geparkt werden sollen und die rechtlichen Ergebnisse abzuwarten bleiben. Es ist sehr bedauerlich, dass die Treuhandgesellschaft sich nicht die Mühe gemacht hat, ein direktes Gespräch mit uns zu führen. Dies hätte der Sachlichkeit sicherlich mehr genutzt als diese, aus unserer Sicht sehr feindselig abgefasste Pressemittellung.

Insbesondere Ist zurückzuweisen, dass Herr Höhmann in einer gemeinsamen Sitzung erklärt hat, dass die Delkredere-Abmachung mehr eine Marketingstrategie gewesen sei. Dieser Satz ist eindeutig von einer anderen Person bei dieser Sitzung der Versicherer gefallen.

Wir vertreten die Auffassung, dass nur durch kaufmännische Fairness und juristische Sachlichkeit die Thematik für alle Beteiligten zufriedenstellend gelöst werden kann. Hieran arbeiten wir sehr intensiv und haben selbstverständlich auch eine speziell mit der Thematik sehr vertraute und renommierte Sozietät beauftragt, eine rechtliche Würdigung des Komplexes zu erarbeiten. Wir jedenfalls werden uns ausschließlich den sachlichen Notwendigkeiten und Gegebenhalten widmen und Statements in der dargebrachten Form sicherlich nicht abgeben.

Die Tatsache, dass Heiko Höhmann von sich aus erklärt hat, dass er in den neuen Gesellschaften In seinen bisherigen Funktionen nicht mehr tätig sein wird, zeigt eindeutig, dass er die Verantwortung für die Problematik durch persönliche Konsequenzen übernimmt. Dass er die eingetretene Situation unter gar keinen Umständen jemals gewollt hat, werden ihm auch alle diejenigen abnehmen, denen er jahrzehntelang mit Rat und Tat erfolgreich zur Seite gestanden hat.

Abschließend dürfen wir noch - und dies betrifft auch die Pressemittellung - sagen, dass ein großer Kreditversicherer, zwar unter Vorbehalt, aber dennoch schon den ersten Großlieferanten trotz der bestehenden Rechtsunsicherheit hinsichtlich der Doppelzahlungen bedient hat und nun eine mögliche juristische Klärung abwartet. Wir werten dies als einen wesentlicher Hinweis und auch vielleicht ersten Ansatz, dass sich die Denkweise in dieser Richtung zugunsten der Lieferanten und der FHG-Gesellschafter positiv klärt, wenn die Kreditversicherer letztendlich zahlungsverpflichtet wären.
aus BTH Heimtex 09/02 (Großhandel)