Holzboden-Absatz wächst überproportional

Amerikaner stehen offenbar auf Holzböden: In den letzten achtzehn Monaten weist dieses Segment die größten Zuwachsraten aus. So hat nach einem guten Jahr 2001 die Nachfrage auch im ersten Halbjahr 2002 weiter angezogen; übereinstimmend geht die Industrie von einem Plus zwischen 5 und 6 % aus. Das gesamte Marktvolumen wird auf 1,6 Mrd. $ geschätzt, manche sprechen sogar von 1,8 bis 2 Mrd. $.

Für den Aufstieg von Parkett & Co wird das zunehmende Interesse an dem natürlichen Werkstoff Holz verantwortlich gemacht, den die Industrie durch Millionen-Investitionen in den Fertigungsprozess funktioneller und verlegefreundlicher gemacht hat. Typisch sind beispielsweise gehärtete Oberflächen durch aluminium-oxid angereicherte Versiegelungen und unkomplizierte Verlegprozesse. Zugleich gibt es mehr Auswahlmöglichkeiten bei den Holzarten und Dekoren. "Früher hatten alle nur Eiche im Programm", erinnert sich Harris Tarkett-Präsident Jim Morando, "heute bieten wir viel mehr an, angefangen von exotischen Hölzern über Antik-Look bis zu anderen Formaten."

John Himes, bei Mannington für Holzböden und Laminat verantwortlich, registriert "fantastische Absätze" bei rustikalen, antikisierten Produkten. Auch exotische Hölzer würden von Monat zu Monat zulegen. Vielversprechende Perspektive hätten zudem Hickory und das ähnliche Pecan-Holz.

Michael Badar, Vizepräsident von Armstrong Wood Products, dem größten amerikanischen Holzbodenproduzenten, sieht unverändert Eiche an der Spitze. Aber exotische und rustikale Hölzer würden stark zulegen, vor allem an der Westküste, im Nordosten und mit leichten Abstrichen auch im Süden der USA.

Ed Korzcak, Chef der amerikanischen Industrie-Vereinigung National Wood Flooring Association (NWFA), bestätigt die Aussagen der Hersteller und fügt noch brasilianische Kirsche und Bambus als Trendhölzer hinzu. "Tatsächlich hat sich die Anzahl der Bambusparkett-Anbieter deutlich erhöht." Beständiges Wachstum zeigten zudem Esche und Birke.

Massivböden beherrschen mit 60 % immer noch den Markt, Fertigparkett gewinnt demgegenüber aber stetig an Boden - innerhalb von nur drei Jahren ist sein Anteil von 30 auf 40 % gestiegen. Mit leimlos verlegbaren Klick-Produkten lassen es die Amerikaner langsam angehen; die Industrie ist eher skeptisch, dass sie vergleichbare Bedeutung wie bei Laminatbelägen erreichen. Badar bemerkt, dass viele Verleger sie trotzdem verleimen, vor allem im südlichen Kalifornien. Korzcak meint, dass die Klicksysteme eher für den DIY-Markt konzipiert seien, der für den Holzböden-Vertrieb in den USA nur eine untergeordnete Rolle spielt. "Der typische Parkett-Käufer ist kein Heimwerker".

Für die Zukunft sind die Hersteller unisono optimistisch, dass sich der Aufschwung fortsetzt. Morando geht davon aus, dass 2002 noch besser für sein Unternehmen wird als das sehr gute Jahr 2001. Auch Himes und Badar vertrauen auf weiterhin gute Geschäfte. Ein Plus von 5 bis 6 % gegenüber dem Vorjahr halten sie für durchaus erreichbar. aus BTH Heimtex 09/02 (Bodenbeläge)