Findeisen schafft Platz für Ausbau des Maschinenparks

Millionen-Investition in die Zukunft

"Auch eine Reise von 1000 Meilen beginnt mit einem ersten Schritt": Ungeachtet eines leichten Produktionsrückgangs stellt sich Findesen mit dem Bau einer neuen Halle den Herausforderungen der Zukunft. Über 4 Mio. EUR umfasst das Investitionsbudget des Nadelvlies-Spezialisten für das Gebäude an sich sowie den Ausbau und die Modernisierung des Maschinenparks. Mit einem kleinen Fest für Mitarbeiter und Gäste wurde der Neubau offiziell in Betrieb genommen.

In diesen schwierigen Zeiten ist die Bodenbelagsbranche mit Investitionen eher vorsichtig - Findeisen nicht: Rund 4 Mio. EUR investiert der Nadelvlies-Spezialist in eine neue Halle, den Ausbau und die Modernisierung des Maschinenparks. Und das obgleich die Produktion im vergangenen Jahr um 5% zurückgegangen ist und der Umsatz in den letzten zwei Jahre um 3% nachgegeben hat. Aber: "Bei uns hat sich der Umsatz weniger reduziert als im Branchenschnitt", bemerkt Findeisen-Geschäftsführer Helmut Wenzel bei der offiziellen Einweihung des Neubaus und verweist zugleich auf die Strategie des Untenehmens: Vor rund zwei Jahren wurde ein langfristig angelegter Plan entwickelt, der darauf zielt, Strukturen und Abläufe effektiver und transparenter zu gestalten.

Die neue Halle mit einer Kapazität von fast 2.300 Quadratmetern ist der erste Schritt in einer Reihe von Investitionen, die für die nächsten vier bis sechs Jahre geplant sind. Produkte sollen optimiert, der Service verstärkt werden. Die Lieferzeit innerhalb 24 Stunden sei zu gewährleisten, "Wir haben ständig 3.000 bis 4.000 Rollen auf Lager".

Die "starke Marktposition" im Nadelvlies-Segment will Findeisen nicht nur halten, sondern weiter ausbauen. "Dazu haben wir begonnen, uns den Platz zu schaffen für einen Ausbau und die Modernisierung des Maschinenparks. Neue Produkte erfordern auch eine moderne Produktion." Der nächste Schritt nach dem Bau der Halle ist die Installierung eines neuen Trockners und einer Beschichtungsanlage. "Alle Investitionen wollen wir aus eigenen Mitteln rekrutieren."

Über Deutschland hinaus wird auch eine Ausweitung der Exportmärkte ins Visier genommen, wie der für Vertrieb und Marketing zuständige Geschäftsführer Stephan Naacke eröffnete. Zur Zeit beträgt die Exportquote 10%, angestrebt werden 20%. Und - das Objektgeschäft soll ebenfalls forciert werden.

Findeisen wurde 1921 von Bruno Findeisen und Adolf Weber zunächst als reiner Handels- und Sortierbetrieb gegründet. Horst Findeisen, der Sohn des Firmengründers, baute das Unternehmen um, hin zum weiterverarbeitenden Betrieb. Er zerlegte die sortierten Textilien in Einzelfasern und produzierte schließlich Vliese. Seit 1970 werden Teppichböden aus Nadelvliesen hergestellt, seitdem hat sich das Unternehmen zum Spezialisten für Nadelvlies-Bodenbeläge entwickelt. Seit Beginn der Nadelvliesproduktion, erzählt man bei Findeisen stolz, wurde so viel Nadelvlies produziert, dass man etwa 8.000 Fußballfelder oder die Fläche von Manhattan bedecken könnte. Das Unternehmen ist immer noch in Familienbesitz; Horst Findeisen und seine drei erwachsenen Kinder haben die Geschäftsführung aber an die "Externen" Stephan Naacke und Helmut Wenzel übergeben.


Findeisen - das Unternehmen

Findeisen GmbH
Bulacherstr. 53 76275 Ettlingen
Tel. 07243/710 00
e-mail: info@finett.com
http: www.finett.com

Umsatz: 12,9 Mio. EUR (2003)

Mitarbeiter: 53

Sortiment: Nadelvlies, Markennamen Finett, insgesamt 11 Qualitäten, Sonderfarben möglich
Produktion: ca. 1,9 Mio. qm pro Jahr (Kapazität: 2,7 Mio. qm)

Kunden: 50% Großhandel, 50% Objekteure und Bauträger

Exportquote: ca. 105%, stark wachsend: in alle Länder der EG, Schweiz, Russland, China, Indien, Singapur, Dubai, USA
aus BTH Heimtex 06/04 (Wirtschaft)