Insolvenzwelle bei Möbelindustrie befürchtet


Der deutschen Möbelindustrie stehe eine Insolvenzwelle bevor, prognostiziert die Unternehmensberatung Dr. Wieselhauber in einer aktuellen Studie. Bereits in den nächsten drei bis fünf Jahren würden ca. 30 % der Unternehmen dem verstärkten Wettbewerbsdruck zum Opfer fallen, befürchten die Experten. Grund: Die mittelständisch geprägte Möbelbranche habe es bisher versäumt, sich auf die neuen Bonitätsanforderungen im Rahmen von Basel II vorzubereiten.

Die Studie zeigt weiter, dass die Möbelindustrie durch ihre starke Fragmentierung extrem von den Auswirkungen durch Basel II betroffen werde. Nicht mal 1 % aller Unternehmen verfügten über 50 Mio. EUR Umsatz, vereinigen aber einen Marktanteil von 40 %. Der Kapitalbedarf vieler Unternehmen werde mittelfristig aufgrund von unterlassenen Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen in der Vergangenheit noch weiter steigen, prophezeien die Experten - und das vor dem Hintergrund knallharter Kreditratings. Hinzu komme, dass für die meisten Hersteller der Börsengang zur Finanzierung nicht zur Verfügung steht.

"Wettbewerbsfähigkeit lässt sich nur durch klare, zukunftsweisende Unternehmensstrategien steigern", bringt Dr. Sven Oleownik, Geschäftsbereichsleiter bei Dr. Wieselhuber und Partner, die Situation auf den Punkt. Die Studie zeigt mögliche Handlungsalternativen auf, die vom Buy and Build über Restrukturierungsmaßnahmen bis hin zur Gewinnung von starken Kapitalpartnern reicht.
aus BTH Heimtex 09/02 (Möbel)