Lackbranche hofft auf Energiespar-Verordnung


Die deutsche Lackindustrie befürchtet, das sich der seit über einem Jahr anhaltende Negativ-Trend auch 2002 fortsetzen wird. Der Verband der Deutsche Lackindustrie geht hierzulande von einem weiteren Rückgang bei Produktion und Inlandsabsatz von Farben und Lacken aus.

Nach Prognosen des Verbandes sollen im laufenden Jahr 1,6 Mio. Tonnen Beschichtungsmaterialien im Wert von 4 Mrd. EUR abgesetzt werden. 2001 waren es noch 1,65 Mio. t gewesen, was einen Verlust von 6 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die deutsche Produktion verringerte sich um 4 % auf 2 Mio. t, wobei Zuwächse im Export nicht die Verluste im Inland kompensieren konnten. 2002 fehlt auch der Schub aus dem Ausland: Bei den Exporten wird ebenfalls mit Einbußen gerechnet, allerdings nur in geringer Größenordnung.

Hoffnung setzt die Branche allenfalls auf die seit Februar geltende Energieeinsparverordnung der Bundesregierung. Diese könnte das Geschäft mit der Wärmedämmung wieder etwas beleben. Die Lackindustrie sieht hier einen guten Ansatzpunkt für staatliche Fördermaßnahmen. So könnten private Hauseigentümer durch entsprechende steuerliche Anreize animiert werden, ihre Gebäude durch eine energiesparende Wärmedämmung zu modernisieren.

Besonders wichtig für die Erholung der Branche ist aus Sicht des Verbands das Ende der Bauflaute, um dem Malerhandwerk und den Herstellern von Bautenfarben wieder Aufträge zu verschaffen. Rund 9.000 Arbeitsplätze in der Lackindutrie und über 250.000 Beschäftigte im Maler- und Lackiererhandwerk sind von der angespannten Situation im Baugewerbe betroffen. Der Verband der deutschen Lackindustrie fordert deshalb von der Bundesregierung ein entschlossenes Vorgehen zur Ankurbelung der Konjunktur.
aus BTH Heimtex 07/02 (Farben, Lacke)