Alles über Tapeten

Metalltapeten

Metalltapeten wirken elegant und exklusiv und eignen sich deshalb besonders für repräsentative Räume. Das Tapezieren erfordert allerdings Sorgfalt und Fachkenntnis, weil Metalltapeten elektrisch leiten und einen perfekten Untergrund benötigen.

Metalltapeten sind überall dort geeignet, wo der metallische Glanz in Verbindung mit lasierenden Farben für die Wandgestaltung einzusetzen ist. Sie wirken elegant und raffiniert durch ihre schimmernden metallischen Effekte. Besonders geeignet ist diese Tapetenspezialität für Konferenz- und Sitzungsräume, Eingangshallen, Banken und Sparkassen, Boutiquen, Bars, Restaurants und Diskotheken.

Der dekorative Effekt wird bei dieser Tapetenart durch eine dünn gewalzte Metallfolie erzielt, die auf ein Trägermaterial - meist Papierträger - kaschiert ist. Als Metallfolie wird dabei vorwiegend Aluminium eingesetzt, das sich gut zu dünnen Folien auswalzen lässt.

Durch transparente Überzüge kann das hellsilberfarbene Aluminium so eingesetzt werden, dass es im Farbton anderer Metalle wie Gold, Kupfer oder Stahl erscheint. Die Dessinierung erfolgt dabei durch Schablonieren oder Aufdrucken von Mustern, durch Beflocken, Bestreuen sowie eine leichte Prägung.

Eine weitere attraktive Möglichkeit der Metalltapetengestaltung bieten chemische Behandlungen, die durch Ätzung oder Oxidation die Metalloberfläche verändern, wobei Zufallsmuster und -strukturen entstehen. Sie können durch Lasureffekte ergänzt werden.

Diese Wandbekleidungen sind zumeist handgearbeitet und werden als Paneele von 0,60 x 3 bis 5 m geliefert. Die einzelnen Paneele weisen geringfügige Unterschiede in ihrem Oberflächenerscheinungsbild auf, die den Charakter der manuellen Herstellung betonen. Die nebeneinander geklebten Strips erscheinen deshalb mit geringen, aber erkennbaren Schattierungen. Sie lassen sich durch Ausschattierung vor der Verklebung an der Wand reduzieren, sind aber trotzdem nicht ganz zu vermeiden und gelten als Echtheitsmerkmal.

Metallfolientapeten sind elektrisch leitend. Bei der Verarbeitung sind deshalb entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Der elektrische Strom sollte deshalb mit der Sicherung abgeschaltet werden. An Schaltern und Steckdosen muss die Tapete sorgfältig ausgeschnitten werden, damit keine Berührung mit stromführenden Drähten stattfindet.

Untergrundvorbereitung

Die Anforderungen an den Tapezieruntergrund sind besonders anspruchsvoll und zu den allgemeinen Bedingungen:

Leicht saugfähig

Neben den für hochwertige Tapeten allgemein gültigen Voraussetzungen, dass der Untergrund fest, trocken und sauber sein muss, ist zusätzlich eine leichte, gleichmäßige Saugfähigkeit gefordert.

Chemisch neutral

Ganz wichtig ist das chemische Verhalten des Untergrundes. Alkalische Untergründe, z. B. frischer Kalkmörtelputz oder Tapezierbeton können fleckige Färbungen und Oxidationen der Metallschicht verursachen. Zeitweilig oder ständig alkalische Untergründe und nicht saugende Untergründe sind
zum Tapezieren von Metalltapeten grundsätzlich nicht geeignet.

Glatt

Selbstverständlich müssen die Tapezierflächen einwandfrei glatt sein. Raue Putzoberflächen und Unebenheiten sind vollflächig zu spachteln und zu glätten. Dafür eignen sich hydraulisch abbindende (gipshaltige) Spachtelmassen. Kalk- und zementhaltige Spachtelmassen und Putze sind für die alkaliempfindlichen Metalltapeten ungeeignet.

Dispersionsgebundene Spachtelmassen sind als Untergrund nur bedingt geeignet. Schwach gebundene, reversive Dispersionsspachtelmassen sind für diese Tapezierarbeiten nicht geeignet.

Nach sorgfältigem Schleifen sollten die gespachtelten Wandflächen bei seitlichem Streiflicht mit einer Handlampe kontrolliert werden. Die abgebundene Spachtelschicht wird mit einem lösungsmittelfreien Tapetengrundiermittel vorbehandelt, das für eine gleichmäßige Saugfähigkeit des Untergrundes sorgt.

Klebernittel

Als Kleber für Metalltapeten dürfen nur hochwertige Wandbeiagskleber auf der Basis weichmacherfreier Kunstharzdispersionen verwendet werden. Das ist notwendig, weil die Tapeten eine sehr hohe Anfangshaftung erfordern, aber nur einen geringen Wassergehalt des Klebstoffes. Geklebt wird in der Wandklebetechnik mit unverdünntem Dispersionskleber. Bei einer stärkeren Saugfähigkeit des Untergrundes oder bei höherer Raumtemperatur können ca. 10 bis 20 % Spezialkleister (Ansatz 1:20) beigemischt werden.

Der Kleber bzw. das Kleber/Kleister-Gemisch wird mit einem Farbroller gleichmäßig und nicht zu dick in Bahnenbreite auf den Untergrund aufgetragen und gleichmäßig verschlichtet.

Vorbereiten und Kleben der Bahnen

Grundsätzlich gelten die jeweiligen Herstellerempfehlungen, die von den nachfolgenden allgemeinen Hinweisen abweichen können.

Wenn die Tapete auf Stoß geklebt wird, sind die Bahnkanten zunächst auf dem Tapeziertisch mit einer Tapetenschneideschiene zu beschneiden. Dann feuchtet man die Papier- Rückseite leicht mit einem nassen Schwamm an und rollt sie mit der Papierseite nach außen auf. Die so vorbehandelte Bahn kann dann ohne Wartezeit sofort in das Kleberbett eingelegt werden.

Außenecken sind 6 bis 8 cm breit zu umkleben. Sollten sich trotz aller Sorgfalt Luftblasen gebildet haben, müssen sie sofort mit einer Nadel aufgestochen und ausgedrückt werden.

Die sauberste Ausführung der Nahtstelle ist im Doppelnahtschnitt zu erreichen. Dazu legt man bei manchen Metalltapeten die Bahnen zunächst übedappend an und schneidet mit dem Cuttermesser am Stahllineal die Oberstände in der Mitte der Oberlappung durch, ohne den Untergrund zu beschädigen.
Nach Abziehen der Verschnittstreifen eventuell etwas Kleber nachtragen und dann die Bahnkanten andrücken.

An Wand- bzw. Decken- und Fußleistenabschlüssen wird ebenfalls mit dem Cuttermesser an einem Stahllineal oder Spachtel entlang geschnitten.

Zum schonenden flächigen Andrücken empfiehlt sich ein Tapezierspachtel, der mit einem weichen Tuch umwickelt Wird.

Beim Tapezieren sind Knicke und Falten unbedingt zu vermeiden, denn sie lassen sich nicht mehr beseitigen.

Für die Nahtnachbehandlung benutzt man einen weichen, konischen Gumminahtroller. Kleisteraustritte und Flecken sollten sofort entfernt werden. Nach dem Kleben wäscht man abschließend die komplette Tapetenoberfläche mit klarem Wasser und einem weichen Schwamm ab. Die so abgewaschene Wandtläche ist anschließend mit einem Fensterleder nachzutrocknen.

Metalltapeten sind nach der DIN 4102 B1 schwer entflammbar, sehr gut lichtbeständig und hochwaschbeständig.
aus BTH Heimtex 05/02 (Handwerk)