Liapor

Hohlraumdämmung zwischen Kanthölzern


Bei der Sanierung der Akademie der bildenden Künste in München erhielt das Dachgeschoss einen neuen Boden aus Stahlbeton. Darauf folgte ein Holzdielenboden. Für die Unterkonstruktion des drei Zentimeter starken Holzbodens verwendete die Schreinerei Beck aus Niederaichbach zwei Lagen aus Kanthölzern. Die erste Lattenlage ( 5 x 5 cm) wurde im Abstand von 70 Zentimetern verlegt. Darauf kam im rechten Winkel eine weitere Kantholzlage ( 3 x 5 cm) mit einem Abstand von 50 Zentimetern.

Die Zwischenräume der unteren Kantholzschicht wurden mit einer Liapor-Schüttung aufgefüllt. Zum Einsatz kam Liapor 3 der Körnung 4 bis 8 Millimeter als lose Schüttung mit einer Schüttdichte von 320 kg pro Kubikmeter. Von Hand verteilten die Mitarbeiter der Schreinerei Beck die Liapor-Perlen zwischen den Kanthölzern.

Das Naturprodukt besteht aus keramischen Ton-Perlen, die mit Luftporen durchzogen sind. Das macht die lose Schüttung leicht und dennoch formstabil. Die Perlen rieseln bis in kleinste Hohlräume, so dass die Dämmung lückenlos wirken kann. Die Struktur von Liapor speichert gar die Wärme und wirkt trittschalldämmend. Das Material schimmelt und verrottet nicht, ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit und Frost, dazu beständig gegen Säuren und Laugen.

Als nicht brennbarer Baustoff der Brandschutzklasse A1 nach DIN 4102 eignet sich das Produkt für Bodenverfüllungen in Dachgeschossen. Seine Dampfdiffusions- und Wärmespeicherfähigkeit unterstützen ein gutes Raumklima. Als baubiologisch empfehlenswerter Naturstoff lässt sich Liapor einfach wieder entfernen und entsorgen.

Bei der Sanierung der Akademie der bildenden Künste wurden insgesamt 43 Kubikmeter Liapor mit einem Silozug angeliefert und mit Druckluft über einen Schlauch in das 20 Meter höher gelegene Dachgeschoss geblasen. Lieferant für die Schüttung, wie auch für die Konstruktionshölzer und Bodendielen, war die Firma Anton Fischeraus Wörth a. d. Isar.
aus Parkett Magazin 05/02 (Referenz)