Blau-weißes Fest im Bergischen Land

P+S International feiert 125-jähriges Jubiläum

Allein das 125-jährige Bestehen eines Unternehmens dürfte schon ein veritabler Grund zum Feiern sein. Erst recht in der gebeutelten Tapetenbranche, dachte sich wohl das Management von P+S International und lud zum Jubiläumsfest. Rund 300 Gäste, Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten, machten sich fein und feierten mit, ausgelassen und bis in die späte Nacht.

Blau-weiß hat nicht allein Bayern für sich gepachtet, es sind die P+S-Farben seit vielen Jahren. Und so wurde die Gummersbacher Stadthalle zum 125jährigen Jubiläum des Unternehmens in ein wogendes Meer von Blau und Weiß verwandelt.

Wolfgang Schminner und Herbert Sudholt, die P+S-Geschäftsführer, eröffneten den Abend mit einer Zeitreise durch die vergangenen Jahrzehnte. Begleitet von einer Dia-Schau, die allerdings zu dieser frühen Stunde kaum zu sehen war, zupften sie Highlights aus dem Strauß der Geschichte und stellten in diesem zeitlichen Zusammenhang den Werdegang des Unternehmens dar. Beim ausführlichen Grußwort des Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Flosbach kam Unruhe auf: aber breiten wir gnädig den Mantel des Schweigens über die Parteizugehörigkeit des Politikers, lange Reden scheinen das Merkmal der Zunft zu sein. Das köstliche Dinner versöhnte wieder, aufgelockert von Showeinlagen wie Dudelsackspieler oder Modenschau, bei der die Models "Haute Couture aus Tapeten" vorführten.

Wolfgang Schminner, dem Vernehmen nach ein leidenschaftlicher Tänzer, drückte sich später nicht, aber so mancher flüchtete vor der Tanzerei in die "Digestif-Lounge". Hier hatte die Kollektion andere Namen als etwa "Gala-Vlies": Glenfarclas, Cragganmore, Dalwhiniee oder Knockando sind zwischen acht und 17 Jahren alt, etwas für Freunde eines echten Single Malt und machen sich gut mit kubanischen Zigarren.

Wo so viele Menschen zusammenkommen, gibt es auch Anlass zur Kritik: Die Musik der Live- Band wurde zumindest während des Essens als zu laut empfunden und die Präsenz der mit Headphone und einem von sich selbst beseelten Gesichtsausdruck bewaffneten Organisatorin als aufdringlich. Aber das Konzept dieses Abends hieß nicht "Branchenarbeitstreff", sondern "Fest". Am besten haben das die Gäste aus Russland - rund 50 waren angereist - verstanden, denn sie feierten sogar noch in der Hotelbar weiter. Dank an P+S für das Abschiedsgeschenk, ein Health Care-Päckchen mit kühlender Augenbinde.
aus BTH Heimtex 07/04 (Wirtschaft)