Es blieb bei Stabparkett

Altboden-Sanierung ohne Zugeständnisse


Dass in Alten- und Pflegeheimen oft eine unpersönliche, "sterile" Atmosphäre herrscht, ist bekannt. Ein wesentlicher Teil dieser Wirkung geht von den Fußböden aus, für die aus Hygienegründen vorzugsweise "zeitgemäße" PVC-Beläge genommen werden. Es geht auch anders. Das beweist das Pflegeheim des Arbeiter-Samariter-Bundes in Bad Dürrenberg.

Im Speiseraum des Heims lag ein alter Parkettboden, dessen Renovierung nicht mehr lohnte. Bei der Suche nach einem neuen Boden hätte man sich durchaus auch für einen synthetischen Belag entscheiden können. Aber aus Erfahrung und Überzeugung hielt man an einem Holzfußboden fest - und nicht nur das: Die grundsätzliche Entscheidung für Parkett führte nicht zu einer "schlanken", sondern mit klassischem 22 mm-Stabparkett aus Eiche wieder zu einer auf Dauer und Wirtschaftlichkeit angelegten Lösung. Eine Fischgrätverlegung sorgte für ein kultiviertes Ambiente.

Den Verlegeauftrag erhielt die Firma Roland Kirchner, ein 1988 gegründeter Fachbetrieb. Von Anfang an wurden die wichtigsten Lieferanten und Fachberater mit einbezogen. Dank der engen Zusammenarbeit zwischen Kiesel und Eukula lag die Beratung in einer Hand: D. Lehmann von der Kiesel-Niederlassung in Tagermünde wurde zum wichtigsten Ansprechpartner für das Kirchner-Team.

Die vorgefundene Untergrundsituation erforderte einen Neuaufbau von Grund auf. Das Altparkett lag auf einem mit Bitumenpappe abgedeckten Zementestrich in einem Bitumenkleberbett. Bis auf den Zementestrich wurde alles abgetragen. Für die Sanierung des Estrichs, der breite Fugen aufwies, wurden Kiesel-Produkte eingesetzt. Sorgfältig ausgesaugt und mit Okatmos EG 20 zur Staubbindung behandelt, musste der Estrich zunächst mit der standfesten Reparaturmasse Servoplan R 300 S verfugt werden. Jede Fuge wurde in 30 bis 40 cm langen Abschnitten verfüllt, wobei dazwischen jeweils 10 bis 15 cm Freiraum blieben. Diese Freiräume sind erforderlich, um hier nach dem Austrocknen der Füllmasse mit dem Trennschleifer im 90 Grad-Winkel Einschnitte anbringen zu können. In die Schnittstellen wurden Estrichklammern zur Bewehrung des Estrichs eingearbeitet. Abschließendes Ausgießen mit dem zweikomponentigen Reaktionsharz Okapol RK, das in nassem Zustand reichlich mit Quarzsand der Körnung 0,6 bis 1,2 mm abgestreut wurde, stellte dann die kraftschlüssige Verbindung unter den Estrichplatten her.

Der Grundierung des fertig sanierten Estrichs mit Okatmos EG 20 (1:1 verdünnt mit Wasser) und der Trockenzeit von maximal einer Stunde folgten die Vorbereitungen zur eigentlichen Parkettverlegung. Mit dem Pulver-Parkettklebstoff Bakit PPK wurde unter Verwendung der Zahnungen B 2 und B 3 das Entkopplungsvlies Okavlies geklebt. Nach etwa drei Stunden Trockenzeit ließ sich darauf das Stabparkett verlegen - ebenfalls mit dem Pulver-Parkettkleber Bakit PPK. Danach ruhte die Fläche zwei Tage.

Mit Rücksicht auf die besonderen Anforderungen, die ein Pflegeheimbetrieb mit sich bringt, wurde die Oberfläche versiegelt. Mit dem zweikomponentigen Wasserlack Strato 411 mit Härter Strato 440 aus dem Eukula-Programm wählte man einen äußerst strapazierfähigen Lack, der - in drei Aufträgen aufgebracht - dem Alltag in jeder Hinsicht gewachsen ist.
aus Parkett Magazin 06/02 (Referenz)