Parkett in der Ökobilanz: Auch die Art der Verlegung wird bilanziert


Den Ruf, ein besonders natürlicher Baustoff zu sein, hat Parkett, weil es aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz hergestellt ist. Die Ökobilanz von Parkett wird aber auch von anderen Faktoren beeinflusst. Materialien und Verlegeweise spielen eine Rolle.

Beim Rohstoff Holz kommt es darauf an, aus welchem Teil der Welt die Hölzer stammen. Lange Transportwege verschlechtern die Ökobilanz. Einheimische und rasch nachwachsende Hölzer dagegen wirken sich in der Ökobilanz positiv aus.

Ein weiterer Faktor ist die Art der Verlegung. Im Gegensatz zu schwimmend verlegtem Parkett haben vollflächig geklebte Böden statistisch eine längere Nutzungsdauer. Die Klebung sorgt für Haltbarkeit und ermöglicht eine einfache Sanierung durch Abschleifen. Bei stark beschädigten Stellen hilft der Austausch einzelner Parkett-Elemente. Dank solcher Möglichkeiten kann ein Parkettboden mehrere Generationen überdauern. Entsprechend gut ist die Energiebilanz. Ein schwimmend verlegtes Parkett - das hat eine Ökobilanzierung von Holzfußböden der TU München ergeben - hat dagegen einen 21 % höheren Primärenergiebedarf.

Zur ökologisch ausgerichteten Parkettverlegung gehört der Einsatz lösemittelfreier Klebstoffe. Sie schonen die Atemluft, sowohl für Verarbeiter als auch für Bewohner. Produkte, die mit der Bezeichnung EC1 gekennzeichnet sind, enthalten keine Lösemittel. Dazu zählen Dispersions- und Pulverklebstoffe sowie, je nach Hersteller, auch Reaktionsharzklebstoffe. Herkömmliche Kunstharzkleber aber können durch die enthaltenen Lösemittel bei Sonnen-einstrahlung die bodennahe Ozonbildung begünstigen.
aus Parkett Magazin 01/04 (Bodenbeläge)