Europäische Parkettindustrie 2002

Steigende Anteile für Parkett im sinkenden Fußbodenmarkt

Während der europäische Fußbodenmarkt 2002 insgesamt um 1,2% sank, hat das Produkt Parkett seine Stellung nicht nur halten sondern ausbauen können. Das zeigen die veröffentlichten Zahlen der Föderation der Europäischen Parkett-Industrie (FEP).

Die Produktion in den traditionellen FEP-Ländern ist 2002 um 0,7 % auf eine Gesamtmenge von 62,5 Mio. qm gestiegen. Damit wurde der Rückgang des Jahres 2001 nahezu vollständig aufgeholt. Nimmt man dazu die Her-stellungsmengen in der Tschechei, Ungarn, Polen und Rumänien, summiert sich die 2002-Produktion innerhalb der FEP auf 72,7 Mio. qm. Am gesamten europäischen Fußbodenmarkt hält Parkett einen Anteil von rund 5 %.

Auch der Parkettverbrauch ist gewachsen - um 0,9 % auf ein Volumen von 80,4 Mio. qm. Von Land zu Land, sogar von Region zu Region, zeigen sich aber starke Unterschiede. Allgemein erlebten die nordischen Staaten - mit Ausnahme Finnlands - eine recht stabile Lage. In Mitteleuropa schlägt dagegen der negative Trend in Deutschland, Österreich und den Niederlanden zu Buche. Die FEP bezweifelt allerdings, dass Österreich tatsächlich so dramatisch gesunkene Verkaufszahlen erfahren hat, wie das Zahlenwerk vermittelt. Südeuropa - mit Spanien, Italien und Frankreich - wiederum hat in Bezug auf die Produktion 2002 ein recht gutes Resultat eingefahren.

Mosaikparkett im Niedergang

Mosaikparkett fand 2002 nur noch eine Produktionsmenge von 2,5 Mio. qm. Das bedeutet zum Vorjahr einen Rückgang um 12 %. Sollte diese Tendenz anhalten, wird in ein paar Jahren keine nennenswerte Herstellung von Mosaikparkett in Europa mehr stattfinden, befürchtet die FEP.

Massives Lamparkett blieb im Herstellungsvolumen stabil, Massivparkett mit Dicken zwischen 14 und 22 mm stieg gar um 2 %.

Den Löwenanteil beansprucht Mehrschichtparkett. Es wuchs um 1 % auf absolute 46 Mio. qm und macht damit 73,46 % der gesamten Parkettproduktion aus.

Schweden ist wichtigstes Herstellungsland

Unter den Ländern, die in Europa Parkett herstellen, rangiert Schweden mit 22,3 % an der Spitze. Es folgen Deutschland (16,24 %), Frankreich (11,49 %) und Spanien (10.56%). Die Spanier haben somit Italien sowie Norwegen/Dänemark in der Herstellung überholt.

Betrachtet man die Produktionsmenge pro Einwohner, liegt Schweden mit 1,56 qm vor Finnland (0,85 qm). Norwegen/Dänemark und Österreich teilen sich mit 0,56 qm den dritten Platz.

Deutschland hat den höchsten Verbrauch

Der gesamte Verbrauch von Parkett in Europa - einschließlich Großbritannien, Griechenland, Irland und Portugal, die nicht der FEP angehören - wird auf ein Volumen von 95 bis 96 Mio. qm geschätzt. Deutschland hält dabei mit 25,98 % immer noch den größten Anteil (2001: 27 %). Spanien liegt mit 16,91 % an zweiter Stelle vor Italien (15,55 %) und Frankreich (11,54 %).

Pro Kopf sind allerdings die Norweger und Dänen mit 0,55 qm die besten Parkettkunden in Europa. Die Österreicher verbrauchten im Durchschnitt 0,45 qm und sind auf den zweiten Rang zurückgefallen.

Eiche liegt weit vorn

Nahezu die Hälfte der 2002 in Europa produzierten Parkettoberflächen besteht aus Eiche (47,3 %). Beliebt waren dazu nach wie vor die hellen Hölzer Buche (19,2 %), Ahorn (6,5 %) und Esche (3,5%). Dunkle Tropenhölzer machen in ihrer Gesamtheit jetzt 16 % der Herstellung aus.
aus Parkett Magazin 04/03 (Bodenbeläge)