Zusammenfassung eines Vortrags von Ulrich Monstadt, In-Parkett

Exotenhölzer und ihre besonderen Eigenschaften bei der Verlegung

Kleine Breiten in den Stababmessungen bringen bei Exotenhölzern ein besseres Fugenbild. Aufgrund hoher Härte und Dichte des Holzes ist eine elastische Verklebung notwendig, da bei Klimaschwankungen sonst der Estrich mitgerissen werden kann.

Das tangentiale Quell/ Schwindverhalten australischer Eukalypten liegt im Bereich der Eiche. Die australische Zypresse ist ein sehr ölhaltiges Holz und reagiert langsam auf Feuchtewechsel. Das Brandverhalten der Eukalypten bezeichnet Monstadt als "gutmütig" und weist darauf hin, dass Teakholz bei der Brandklassenprüfung durchgefallen ist.

Vor der Verlegung ist stets auf eine korrekte CM-Messung des Untergrundes zu achten. Ulrich Monstadt berichtet von einem Schadensfall, bei dem sich Bambusparkett vertikal acht Wochen nach der Verlegung aufstellte. Bei der Ursachenforschung stellte sich heraus, dass auf eine CM-Messung verzichtet worden war. Das Bambusparkett (Lieferfeuchte 8 %) hatte sich in 2 mm Tiefe bereits auf 12 % aufgefeuchtet, ganz unten wurden sogar 24 % Holzfeuchte gemessen.

Bambus ist innen weich und außen hart. Da es technisch nicht möglich ist, die Lamellen hart an hart und weich an weich zu verleimen, entwickelt sich eine wellige Optik im Oberflächenbild. Ein Ölfinish verringert diesen Effekt.

Bambuskopfholz kann auf Fußbodenheizung verklebt werden, aber nur mit Öloberfläche, damit Feuchtigkeit auch wieder abgegeben werden kann.
Unterschiedlich in Härte und Eigenschaften sind Bambusmaterialien (Bambus vertikal 900 x 90 x 15 mm) aus Süd- und Nordchina. Beide werden üblicherweise gebleicht. Diese Maßnahme verändert die Lichtechtheit des Bambus, es entsteht ein Gelbton. Dagegen dunkelt Naturbambus nur nach und wird nicht gelb. Gebleichter Bambus, der anschließend dunkel gedämpft wird, kann zu spröde werden, weil der Verbund der einzelnen Zellen zerstört ist. Im verlegten Zustand steigt die Sprödität noch und das Material splittert.

Von Monstadt bevorzugt wird Bambusparkett mit "lang auf lang" verleimten Schichten und versetzten Leimfugen. Weil die Feuchtigkeit in der Mittellage bis zu 14 % betragen kann, muss das Material gesondert getrocknet werden. Dabei darf keine Schicht in der Feuchte mehr als 1,5 % Unterschied im Vergleich zu anderen Schichten aufweisen. Weil Bambus wenig Wasser aufnimmt und mit wassersperrenden Leimen verklebt ist, geben die Schichten des Parkettaufbaus ohnehin kaum Feuchtigkeiten aneinander ab. Elastisch verklebt werden kann Bambus bei einer Holzfeuchte zwischen 6 - 8 %. Die Oberfläche bedarf eines offenporigen Schutzes. Bläuebildung kann ohne den Einsatz pilzhemmender Mittel nur verhindert werden, wenn der Bambus nach der Ernte sofort verarbeitet wird.

In der Faserstruktur ähnlich aufgebaut wie Bambus ist die Kokospalme. Die langen Zellen dieses "Grases" sind in sich geschlossen. 80 Jahre alte Bäume, die nicht mehr tragen, können zu Parkett verarbeitet werden. Kokosmaterial unter 10 % Holzfeuchte herzustellen, ist bisher ohne großen Aufwand nicht möglich. Deshalb ist das Material nicht für Verlegung auf Fußbodenheizung geeignet. Die Holzausgleichsfeuchte von Kokos schätzt Monstadt auf 9,5 %. Werden Gräser, wie Kokos, auf 8 % herunter getrocknet, laufen sie Gefahr, zu splittern. Übrigens erzielt man mit Gann-Messgeräten hier keine korrekten Holzfeuchtewerte. Auflagegeräte erreichen, laut Monstadt, bessere Ergebnisse. Soll in Sachen Kokos ein Schaden begutachtet werden, muss aber eine Darr-Probe gemacht werden.

Weil das junge Produkt Kokos-Kopfholz PU-verleimt wird, darf seine Oberfläche nur mit Dispersion oder einem Ölsystem behandelt werden. PU-Leim ist nicht lösemittelresistent. Außerdem werden sonst gegen das Licht Fugen sichtbar.
aus Parkett Magazin 04/03 (Bodenbeläge)