Uzin-Klebstoffe bei der Bosch Siemens AG, München

Europas erstes Bürogebäude nach Feng-Shui-Regeln


Das Objekt und die Aufgabenstellung

In München-Neuperlach entsteht im Auftrag von Bosch Siemens der 180 Millionen Euro teure Neubau eines Büro- und Verwaltungsgebäudes - dem ersten Europas, der nach den Regeln des Feng-Shui gebaut wird. Auf 26.000 Quadratmetern Grund- und 56.000 Quadratmetern Geschossfläche entstehen drei sechsgeschossige Hauptbaukörper, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Die architektonische Gesamtkonzeption wird im Wesentlichen durch die zentralen Hallen mit dem Charakter von verglasten, witterungsgeschützten Außenräumen geprägt.

Doch welche Rolle spielt dabei Feng-Shui? Feng-Shui ist die Lehre vom Leben in Harmonie mit der Umgebung. Seit Jahrhunderten bauen die Chinesen auf Feng-Shui, wenn es darum geht, Städte zu entwerfen, Häuser zu bauen und ihre Toten zu begraben. Heute gehört Feng-Shui in Hongkong, Taiwan, Singapur und den vielen Städten, die eine hohe chinesische Bevölkerungszahl aufweisen, zum Alltagsleben. In der Geschäftswelt werden Feng-Shui-Meister bei der Standortbestimmung von Büros und Geschäften konsultiert, um bei der Raumgestaltung, bei bestimmten Sitzordnungen oder bei Möbeln und Farben zu beraten.

Durch Feng-Shui sollen in dem Münchener Projekt der Gesamtbau, die Zimmeranordnung und ihre Einrichtung in Einklang gebracht werden. So finden Mitarbeiter und Besucher in der neuen Bosch Siemens Hauptverwaltung beispielsweise in Fluren und Büroräumen nur abgerundete Ecken, um eine harmonische Atmosphäre zu bewirken.

Die Auftragnehmer und die Bodenbelagsarbeiten

Die beiden Verlegeteams der Firmen Böhmler und Knöller arbeiteten zum ersten Mal in einer Arbeitsgemeinschaft zusammen und standen gleich zwei Herausforderungen gegenüber: den richtigen Fußbodenaufbau zu finden, der zur Gesamtausrichtung Feng-Shui passt sowie die Bewältigung der Logistik. Immerhin mussten ca. 1.000 Quadratmeter Boden pro Tag verlegt werden, insgesamt 41.000 qm in knapp acht Wochen. Neben dem straffen Zeitplan musste auch die Logistik stimmen: Im 2-Tagesrhythmus musste die Baustelle mit bauchemischen Produkten und 2.000 qm Bodenbelägen beliefert werden.

Bei dem Systemaufbau entschieden sich die Planer passend zur Feng-Shui-Ausrichtung für einen Textilbelagsklebstoff aus der Ökoline-Reihe von Uzin. In den Büroräumen wurde der Textilbelag DLW Trapez 4409 in 4m-Bahnenware auf einen Hohlraumboden aus Anhydritfließestrich verlegt. In den Fluren kam der Textilbelag DLW Trapez mit EVA-Schwerbeschichtung zum Einsatz. Dort und teilweise entlang der Fenster war der Hohlraumboden mit einem Kabelkanal mit einer Breite von 60 cm durchzogen, der mit Doppelbodenplatten abgedeckt wurde.

Die Oberflächenprüfung zeigte eine unterschiedliche Oberflächenfestigkeit mit unterschiedlicher Dicke der Sinterschicht. Entlang der Anschlüsse zu den Kabelkanälen mussten daher teilweise Fehlstellen mit dem zweikomponentigen Gießharz KR 416 nachgegossen werden. Im Anschluss an die Reparatur der Hohlstellen wurde der Anhydritfließestrich geschliffen und abgesaugt und mit der Universalgrundierung PE 360 unverdünnt vorgestrichen.

Die Übergänge vom Hohlraumboden zur Doppelbodentrasse wurden mit der standfesten Spachtelmasse NC 182 geebnet. Im Anschluss wurde die Bahnenware in den Büroräumen mit dem Bodenbelagsklebstoff KE 88 Ökoline geklebt. Der selbstliegende textile Bodenbelag mit EVA-Rücken wurde in den Fluren auf der Antirutsch-Schicht U 2100 verlegt. Dabei musste das Verlegeteam darauf achten, dass die rutschbremsende Grundierung nicht in die Fugen der Doppelbodenplatten lief, was ein Verkleben der Doppelboden-Plattenkanten zur Folge gehabt hätte.

In den Treppenhäusern wurden 3.000 qm Norament 925 von Freudenberg als Fliesen mit einer Stärke von 3,5 Milimetern und Formtreppen verlegt. Bei der Untergrundprüfung wurde festgestellt, dass die eingebauten Betontreppenstufen Ausbrüche an der Vorderkante aufwiesen, die vor der Verlegung repariert werden mussten. An den Treppenpodesten musste zudem ein Höhenausgleich von zwei bis vier Zentimetern zu den Stufen erstellt werden. Zu Beginn wurden Winkelschienen für Beton mit dem Gieß- und Klebharz KR 521 eingebettet. Dann wurden die Betonstufen mit PE 360 grundiert und die Unebenheiten mit der standfesten Füllspachtelmasse NC 180 ausgeglichen. Die Podeste aus Beton wurde mit der zweikomponentigen Epoxi-Dichtgrundierung PE 460 grundiert, um die nach folgenden Arbeiten vor möglicher Restfeuchte zu schützen.

Zwischen Betonstufen und der Betonoberfläche der Podeste waren Aussparungen zwischen einem und drei Zentimetern vorhanden. Hier musste senkrecht an die Betonstufen ein Randdämmstreifen gestellt und der restliche Zwischenraum davor mit Steinwolle fest verfüllt werden. Im Anschluss wurde an allen aufgehenden Bauteilen selbstklebende Randdämmstreifen zur Vermeidung einer starren Verbindung mit der Spachtelschicht angebracht. Der so vorbereitete Untergrund wurde mit der Universalgrundierung PE 360 vorgestrichen und anschließend mit der Ausgleichsmasse NC 160 Ökoline gespachtelt. Die Kautschukplatten wurden anschließend mit dem Faserklebstoff KE 66 verklebt.

Objekt-Telegramm

Objekt: Neubau Büro- und Verwaltungsgebäude Bosch Siemens AG, München

Untergrund: Anhydritfließestrich

Bodenbelag: Desso DLW Trapez 4409 in 4m-Bahnen und Norament 925-Fliesen von Freudenberg

Objekteur: Fachunternehmen Böhmler Einrichtungshaus, München und Fachunternehmen Helmut Knöller, Nürnberg

Material-Info: Uzin Utz AG
Tel.: 0731/4097-0
Fax: 0731/4097-108
aus FussbodenTechnik 05/03 (Referenz)