Laminatbeläge nicht mit 1K-PU kleben

Laminatbodenhersteller können keine Lieferfeuchte garantieren

Bei Verklebung von Laminatbelägen mit 1K-PU-Klebern hat der Hersteller Uzin eine hohe Reklamationsquote festgestellt. HDF- und MDF-Trägerplatten schüsseln. Das kann nach Angaben von Sachverständigen daran liegen, dass Trägerplatten von Laminatfußböden sehr trocken sind.

Holzfeuchte sei immer ein Problem bei Laminatböden, bestätigt Dr. Udo Windhövel (Henkel Thomsit). Laminatbodenhersteller könnten hier keine bestimmten Werte garantieren. Thomsit hat seinen Flüsterkleber von der Laminatauslobung zurückgezogen. Aber nicht wegen Schadensfällen, sondern weil die Laminatbodenindustrie nicht habe anbeißen wollen. Windhövel: "Wir wollten dem Profiverleger das Kleben von Laminat im Objekt schmackhaft machen, aber der Umsatz des Produktes hat nicht unseren Erwartungen entsprochen." Sachverständige fügen hinzu, Probleme seien auch durch fehlerhafte Auftragsweise entstanden. So sei die Auftragsmenge des Flüsterklebers zum Teil so gering ausgefallen, dass das für die Schalldämpfung zuständige Gummigranulat nicht mehr vom Klebstoff überdeckt gewesen sei.

Dr. Krieger (Uzin) rät davon ab, Laminatfußböden mit einem weichem 1K-PU-Produkt zu kleben: "Besser geht es wahrscheinlich mit einem hart eingestellten 2K-PU-Kleber." Dr. Udo Windhövel bestätigt: "Wir haben gute Erfahrungen mit starren 2K-Klebern. Allerdings gibt es leicht Verschmutzungen auf der Oberfläche. Deshalb traut sich da niemand gern ran." Insgesamt ist für Henkel Thomsit das Kleben von Laminatböden kein Thema mehr, dem sich das Unternehmen mit Vehemenz widmen will. "Eher taucht unser Flüsterkleber in neuer Form als Klebstoff für Fertigparkett wieder auf."
aus Parkett Magazin 04/03 (Bodenbeläge)