Brandklassifizierung wieder offen

Brandverhalten von Parkett wird schärfer überprüft


Die Freude kam zu früh: Nachdem sich die Hersteller bestimmter Parkettarten schon sicher glaubten, dass ihre Produkte ohne zusätzliche Einzelprüfung hinsichtlich ihres Brandverhaltens klassifiziert werden würden, ist jetzt wieder alles offen.

Bei der Jahresversammlung der deutschen Parkettindustrie berichtete Hendrik Rademacher von der Materialprüfungsanstalt Nordrhein-Westfalen über den aktuellen Stand der Beratungen im Rahmen der europäischen Normung.

Demnach sind bisherigen Kennwerte, die für Parkettfußböden (prEN 14 342) und für Treppen (prEN 175 098) empfohlen wurden, als "zu unkritisch" bemängelt worden. Die Prüfung nach EN 11 925 bedürfe zusätzlicher Prüf-ergebnisse nach EN ISO 9239. Eine Arbeitsgruppe innerhalb der Arbeitsgruppe, die sich mit der Klassifizierung des Brandverhaltens und CWFT (Klassifizierung ohne weitere Nachprüfungen = Classified without further testing) befasst, geht nun den Forderungen nach. Geprüft werden unter anderem zusätzliche Einflüsse auf das Brandverhalten von Holzfußböden, z.B. die Rolle von Unterlagsmaterialien; sie müssen mindestens der Brandklasse E (nach EN 13 501) entsprechen.

Nach Stand der Dinge dürften ohne weiteren Nachweis klassifiziert werden:

- Holzparkett und Holzfußböden mit Dicken von mehr als 20 mm und Rohdichten von mehr als 390 kg/cbm in Klasse D 1.

- Holzparkett und Holzfußböden mit Dicken von mehr als 8 mm und Dichten von mehr als 390 kg/cbm in Klasse D 1 - unter der Voraussetzung, dass das Parkett ohne darunterliegende Luftschicht verlegt (also vollflächig verklebt) wird.

- Holzparkett und Holzfußböden mit Dicken von mehr als 6 mm und Dichten von mehr als 550 kg/cbm in Klasse C 1 - aber nur, wenn ohne darunter liegende Luftschicht verlegt wird.
aus Parkett Magazin 03/03 (Bodenbeläge)