Sicotan im Freizeitparadies "Tropical Island"

Heizestrich wärmt Sand des ewigen Sommers


Die größte freitragende Halle der Welt steht bei Krausnick, einer wirtschaftlich schwachen Region zwischen Berlin und Cottbus. In ihr wollte ursprünglich Cargolifter ihre gewaltigen Zeppeline bauen. Jetzt entstand in der 360 m langen, 210 m breiten und 107 m hohen stützenlosen Cargolifter-Halle das gigantische Freizeitparadies "Tropical Island". In dem 70 Millionen teuren Projekt können Besucher ganzjährig eine sonnenbeschienene Tropenlandschaft mit 25 C genießen. In den sechs Tropenhäusern der 66.000 qm großen Halle finden 2.500 Gäste einen Sitzplatz. Am 150 Meter langen, tropischen Strand können sie auf 850 Liegestühlen das 28 C warme Meer oder wechselnde Bühnenshows genießen. Eine riesige Fußbodenheizung wärmt den Sand der Liegeterrassen. Ihre Heizschlangen sind im Zement-Fließestrich ECE 20 von Sicotan, einem Unternehmen der Sievert-Baustoffgruppe Osnabrück, eingebettet.

Im Gegensatz zu Anhydrit-Estrichen sind Zementestriche unempfindlich gegen Feuchte. Übliche Estriche haben zudem wegen der längeren Austrocknungszeit den Nachteil der Terminunsicherheit. Bei zu frühem Verlegen gefährdet die aus dem Estrich diffundierende Restfeuchte den Oberboden. Bei ungünstigen Bedingungen kann sich der Bauablauf um Wochen verzögern.

Wegen der kurzen, kalkulierbaren Austrocknungszeit, der guten Haftzugfestigkeit für die Versiegelungen und weil bereits ein Tag nach Einbau angeheizt werden konnte, entschied sich der Generalunternehmer für den Tempo-Zement-Fließestrich ECE 20 von Sicotan. Er erlaubt bereits nach sieben Tagen den Einbau des Oberbodens. Dadurch konnten die Nachfolgegewerke etwa drei Wochen früher beginnen - ein spürbarer Beitrag für die termingerechte Eröffnung des gigantischen Projektes.

Bei der Entwicklung ihres Zement-Fließestrich Systems ECE 20 machte Sicotan aus der Not eine Tugend. Erfahrene Ingenieure und Anwendungstechniker schufen eine Rezeptur, die den Wasserbedarf so weit mindert, dass die Restfeuchte nach ca. fünf Tagen maximal bei 3 % liegt. Diese Feuchte benötigt der Zement für die Hydratation, also die chemische Bindung des Wassers. Bei dieser Restfeuchte, in der Regel nach vier bis fünf Tagen, wird der Estrich diffusionsdicht versiegelt. Das Wasser kann nicht mehr diffundieren und den Oberbelag gefährden. Weil die Restfeuchte sich unter der Versiegelung homogen verteilt, erfolgt die Hydratation besonders gleichmäßig. Es bildet sich ein optimales Estrichgefüge mit großer Festigkeit und ungewöhnlich niedrigen Eigenspannungen. Das patentierte Fließestrichsystem eignet sich sowohl für den Innen- und Außenbereich, für Industriehallen, Keller, Garagen und Nassräume.
aus FussbodenTechnik 03/05 (Referenz)