Mapei-Produkte beim Elektronikhersteller Krüger und Gothe

High-Tech-Boden auf alter DDR-Bausubstanz


Das Objekt und die Aufgabenstellung

Der traditionelle Kalibergbau und die Salzgewinnung bestimmen bis heute die Entwicklung des kleinen Städtchens Staßfurt an der Bode. Darüber hinaus liegt hier gewissermaßen auch die Wiege der modernen Unterhaltungsindustrie: Bereits 1938 wurde in Staßfurt von 850 Monteuren der Volksempfänger VW 301 gebaut - bis ins Jahr 1989 fertigten fast 6.000 Beschäftigte unter der Marke RFT vornehmlich Fernsehgeräte für den gesamten osteuropäischen Markt.

Aus der Entwicklungs- und Fertigungseinheit des ehemaligen Fernsehgeräteherstellers ging das Unternehmen Krüger und Gothe hervor. Mit etwa 160 Mitarbeitern werden am Standort heute elektronische Baugruppen für die Kommunikationstechnik und Nachrichtenübertragung sowie für die Automobilindustrie produziert - darunter das Steuerungssystem Navigation-Telefon-Audio für die S-Klasse von Mercedes-Benz und die "Klimatronic" für den Audi A 6.

Vor kurzem entschloss man sich, das alte RFT-Verwaltungsgebäude ebenfalls in eine moderne Industriefertigung umzubauen. Für die Fußböden waren rund 4.000 qm PVC-Belag vorgesehen, der aufgrund der elektronischen Produktionsanlagen ableitfähig ausgestattet werden sollte. Keine einfache Aufgabenstellung: Die verschiedenen Altestriche erforderten beim Fußbodenaufbau zwei unterschiedliche Konstruktionen: Während für den hochtechnischen Produktionsbereich im Untergeschoss ein alter Zementestrich zur Verfügung stand, lag als Verlegeuntergrund in den drei Obergeschossen ein alter Leunitestrich im Verbund auf Rohbetondecke vor.

Die Auftragnehmer und die Bodenbelagverlegung

Mit der Verlegung wurde der Fachbetrieb Lupke aus Neundorf betraut. Planung und Koordination der Arbeiten erfolgten in enger Abstimmung mit dem Bauherrn und Verlegewerkstoff-Hersteller Mapei - um einerseits einen funktionierenden Fußbodenaufbau zu gewährleisten und zum anderen Produktionsstörungen zu vermeiden, die die Lieferfähigkeit des Elektronikherstellers gefährdet hätten. .

Nachdem die Struktur der Altestriche kurzfristig im Zentrallabor von Mapei untersucht worden war, entschied man sich, die Aufbauten bis zur verlegereifen Fläche im System auszuführen. Zunächst setzten die Bodenleger als Grundierung sowie zur Verfestigung des alten Zementestrichs im Erdgeschoss einen zweikomponentigen Epoxidharzvorstrich ein. Anschließend wurden die Flächen mit einer zementären Universalspachtelmasse ausgeglichen, die sich durch einen guten Verlauf sowie eine hohe Härte nach Durchtrocknung auszeichnete.

Den Leunit - konventioneller DDR-Anhydritestrich - in den Obergeschossen grundierten die Handwerker mit dem Produkt ECO Prim R. Zum Ausgleich wählten sie passend zum Untergrund eine calciumsulfatgebundene Spachtelmasse. Sie versprach einen spannungslosen Fußbodenaufbau, der sich gerade bei der Sanierung alter "Gipsestriche" empfiehlt, von denen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR noch Millionen Quadratmeter vorliegen.

Auf allen Etagen wurde im Pump- und Rakelverfahren gearbeitet, das einen schnellen Baufortschritt ermöglichte. Die maschinelle Verarbeitung erfolgte in Zusammenarbeit mit der Firma Dr. Weigel aus Magdeburg, die das Pumpverhalten aller Mapei-Spachtelmassen geprüft hat und die Baustellen des Bauchemie-Spezialisten bundesweit mit ihrer Technik betreut - mittlerweile über 600.000 qm.

Nach dem Trocknen der Spachtelmasse brachten die Bodenleger auf die Flächen die Spezialgrundierung Primer G leitfähig auf, um eine optimale Querleitfähigkeit zu erzielen. Danach wurden alle 35 qm Kupferbandraster einschließlich Ringleitung gesetzt und von einem Elektriker an die jeweiligen Potentialausgleiche angeschlossen.

Für die Verlegung des ableitfähigen PVC-Belags von Dunloplan setzte das Lupke-Team den Universalklebstoff Ultra/Bond ECO V 4 leitfähig ein. Der Auftrag erfolgte mit der vom Hersteller auf dem Deckelgebinde beigelegten Zahnleiste S 1.

Pünktlich und zuverlässig wurde so Etage für Etage saniert - ohne Störung der laufenden Produktion. Durch das gewissenhafte Vorgehen aller Beteiligten entstand ein beispielhaftes Sanierungsobjekt alter DDR-Bausubstanz.


Objekt-Telegramm

Objekt: Produktionsgebäude der Krüger und Gothe GmbH, Staßfurt
Aufgabenstellung: Unterbodenaufbereitung und ableitfähige Belagverlegung für den Produktionsbereich
Bodenbelag: ableitfähiger PVC-Belag Dunloplan Derby SPL
Umfang: ca. 4000 qm
Untergrund: alter Zementestrich und Leunitestrich
Systemaufbau:
- Vorstriche: Primer MF (auf ZE im Erdgeschoss), Universalgrundierung ECO Prim R (auf Leunit in den Obergeschossen), Leitgrund Primer G leitfähig (als Querleitschicht)
- Spachtelmassen: Ultraplan (auf ZE), Planitex D 10 (auf Leunit)
- Klebstoff: ableitfähiger Universalklebstoff Ultra/ Bond ECO V 4 leitfähig
Objekteur: Lupke Maler und Boden, Neundorf

Verlegewerkstoff-Info: Mapei GmbH
Tel.: 09372/9895-0
Fax: 09372/9895-48
aus FussbodenTechnik 05/02 (Referenz)