Eignungstest für Auszubildende


Einen freiwilligen Eignungstest, den Betriebe ihren Auszubildenden beim Einstellungsgespräch vor Abschluss eines Lehrvertrages vorlegen können, hat Bundeslehrlingswart Heinz Brehm entwickelt und den Mitgliedern des Zentralverbandes Parkett und Fußbodentechnik zur Verfügung gestellt. Der mehrseitige Vordruck mit schriftlichen und praktischen Aufgaben gliedert sich in drei Teile:

1. die Durchführungshilfen,
2. der eigentliche Testbogen,
3. die Lösungsschablonen.

Der Test lässt sich im Betrieb durchführen, wobei der praktische und der theoretische Teil getrennt behandelt werden können.

Der "Fragebogen zum Einstellungsgespräch" enthält ein einleitendes Vorwort über Hintergründe, Ablauf und Auswertung und wird an den Bewerber ausgehändigt. Der sieht sich dann vier Aufgabenteilen gegenüber:

1. einer allgemeinen Befragung,
2. einer Kenntnisprüfung,
3. einem Leistungstest und optional einem praktischen Test.

Teil 1 dient dem Kennenlernen des Bewerbers und soll Aufschluss über sein Ausdrucksvermögen liefern. Die sehr individuellen Antworten unterliegen keinem Lösungsschlüssel, können aber zusätzlich zur Differenzierung der Kandidaten herangezogen werden. Teil 2 und Teil 3 beinhalten Elemente aus dem "klassischen" Einstellungstest und sollen Anforderungen des beruflichen Alltags widerspiegeln. Die Fragen kommen aus den Bereichen Rechnen, Allgemeinwissen und Rechtschreibung. Der Leistungstest in Teil 3 umfasst logisches Denken, räumliches Vorstellen, technisches Grundverständnis und Konzentrationsfähigkeit. Der praktische, optionale Teil 4 benötigt eine Vorbereitung durch den Betrieb, da Übungsmaterialien bereit gestellt werden müssen. "Einem Bewerber zwei bis drei Stunden beim Umgang mit Materialien und Werkzeugen über die Schulter zu schauen, hilft bei der Beurteilung seines handwerklichen Geschicks weiter", so Brehm. Dieser Testabschnitt sollte vor allem dann genutzt werden, wenn es z. B. aus betrieblichen Gründen keine Möglichkeiten zur Durchführung eines mehrtägigen Praktikums gibt.

Die Auswertung von Teil 2 und Teil 3 erfolgt über einen Lösungsschlüssel, so dass am Ende die Bewerber untereinander verglichen werden können. 100 bis 92 Punkte bedeutet "sehr gut", weniger als 50 Punkte gilt als "nicht bestanden".


Auszug aus dem Eignungstest

Fragen aus dem persönlichen Teil
- Warum wollen Sie den Beruf des Parkett- und Bodenlegers erlernen?
- Welche Bäume kennen Sie?
- Engagieren Sie sich in einem Verein?
- Welches ist für Sie das bekannteste Buch?

Fragen aus der Kenntnisprüfung
- Die Skizze zeigt den Grundriss einer Wohnung. Wie groß ist die Fläche der Wohnung? Wie viele Meter Sockelleisten benötigen Sie?
- Ihr Lieferant, bei dem Sie die Sockelleisten abholen, gewährt bei Barzahlung 2 % Preisnachlass. Wie viel müssen sie zahlen, wenn der Warenwert 390 EUR beträgt?
- Eine 40 km weite Fahrt zu einem Kunden dauert eine halbe Stunde. Wie schnell sind Sie im Durchschnitt gefahren?

Fragen zum Allgemeinwissen
- Für welche Amtsdauer wird der Bundeskanzler gewählt?
- Zählen Sie vier Bundesländer auf und nennen Sie jeweils deren Landeshauptstadt!

Handwerkliche Übungen
-Reißen Sie auf dem äußeren Drittel der zwei Parkettstäbe mit dem Gehrungswinkel eine Gehrung von 45 an und kürzen Sie die Parkettstäbe mit der Feinsäge genau am Bleistiftriss.
aus Parkett Magazin 05/04 (Handwerk)