Europäischer Wettbewerb im Parkettlegen


1997 organisierte Deutschland den ersten europäischen Wettbewerb für junge Parkettleger. Jetzt, vom 14. bis 17. September 2002 im Rahmen der "Parket-Expo" in Utrecht, findet die völkerverbindende Veranstaltung zum vierten Mal statt.

Die Geschichte des europaweiten, freundschaftlichen Vergleichs in Sachen Parkettlege-Kunst hat einen deutschen Namen: Heinz Brehm. Der Lehrlingswart des Zentralverbandes Parkett und Fußbodentechnik knüpfte während der Interzum1995 Kontakte zu dem Holländer Ad van Mierlo und der Firma Henri Bronner. Unter Brehms Vorsitz fand auch die erste gemeinsame Versammlung statt: 1996 in Straßburg.

Deutschland, Frankreich, Belgien und die Niederlande einigten sich auf grundsätzliche Regeln: Jedes Land verlegt anhand der eigenen Methode. Pro Land dürfen zwei Kandidaten ins Rennen gehen. Teilnahmeberechtigt an einem europäischen Parkettlege-Wettbewerb sollten nur Auszubildende bis 24 Jahre sein. Belgien durfte als Ausnahme ein Alter bis 26 Jahre ausschöpfen.

Die Altersgrenzen sind aber in diesem Jahr vorläufig aufgehoben worden, da nicht alle teilnehmenden Länder reguläre Ausbildungsgänge kennen. Was bleibt, ist die Vorgabe, den Wettbewerb jedes Jahr in einem anderen Land stattfinden zu lassen. In der Vergangenheit hat das nicht immer geklappt. Nachdem Deutschland 1997 das erste Treffen in Neustadt an der Aisch und Frankreich 1998 die zweite Runde in Troyes ausgerichtet hatte, mussten ein Jahr später gleich zwei Staaten passen.

Das lag nicht an den Kosten, die jedes organisierende Land allein zu tragen hat, vielmehr hatten holländische Veranstalter aufgrund hoher Belastung in der Ausbildung die Fackel an Belgien weiter gereicht. Aber auch dort wurde die Zusage für 2000 wenige Monate vor dem Wettbewerb zurück gezogen.

Kurzfristig sprang Polen ein. Mit deutscher Hilfe wurde innerhalb von drei Monaten ein Konzept aus dem Boden gestampft. Bielsko-Biala war der Austragungsort. Auf dem kulturellen Rahmenprogramm stand auch ein beeindruckender Besuch im ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau.

Nach einem Jahr Pause findet der Parkettleger-Vergleich, bei dem es keine Gewinner, nur ehrenvolle Erwähnungen gibt, endlich in den Niederlanden statt. Elf Nationen haben ihre Teilnahme 2002 in Utrecht angekündigt: Deutschland, Frankreich, Belgien, Niederlande, Italien, Österreich, Slowenien, Polen, Russland, Irland und England.

Die Wettbewerbsaufgabe wird erst unmittelbar vor Beginn der Veranstaltung veröffentlicht. Das von den Teilnehmern anzufertigende, geometrische Verlegemuster ist vom Leiter und Ausbilder beim niederländischen Parkettlegerverband Gildevaart, Ad van Mierlo, entworfen worden: Scheinbar einfach, aber mit Klippen, die nicht unterschätzt werden dürfen. "Eine Aufgabe mit hohem Schwierigkeitsgrad selbst für erfahrene Parkettleger", warnt van Mierlo. Acht Stunden stehen den Teilnehmern für die Bewältigung zur Verfügung.
aus Parkett Magazin 04/02 (Handwerk)