Österreichischer Parkettexport verzeichnet weiterhin Erfolge

Deutschland fiel als Abnehmerland stark ab

Die Statistiken für das erste Halbjahr 2002 zeigen für die österreichische Parkettindustrie trotz schlechter Konjunktur in Mitteleuropa einen positiven Trend. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden insgesamt knapp 2,4 Mio. qm Parkett exportiert. Dies bedeutet einen Mengenzuwachs um 26,1 %. Wertmäßig konnte der Export um 8,8 % gesteigert werden.

Insgesamt wurde im ersten Halbjahr 2002 Parkett im Wert von mehr als 48 Mio. EUR ausgeführt. Die stärkste Exporttätigkeit richtet sich weiterhin auf die EU-Länder - 64 % werden dorthin abgesetzt.

Nach Deutschland, dem mit 37 % Anteil am Gesamtexport wichtigsten Markt, zeigten sich die Ausfuhren leicht rückläufig. Bedeutend ist dagegen die Schweiz als mit 26,2 % Anteil am Export zweitwichtigstes Abnehmerland. Das Exportvolumen nahm um 17,1 % zu. Auch nach Italien (11,6 %), dem drittwichtigsten Markt, stieg es leicht an. Absatzerfolge verschafften ferner Frankreich, Spanien, die Niederlande und das Vereinigte Königreich. Insgesamt haben die Exporte in EU-Länder mengenmäßig um 23 % und wertmäßig um 6,3 % zugenommen. Auffallend im Wachsen begriffen sind außerdem Exporte nach Kroatien und Bosnien-Herzegowina.

Die Importe entwickelten sich im ersten Halbjahr 2002 rückläufig (Menge -10,6 %, Wert -14,3 %). Der Umfang von 2,12 Mio. qm importiertem Parkett entspricht einem Wert von 34,57 Mio EUR. Überproportional fielen die Importe aus EU-Ländern zurück (Menge -24,5 %, Wert -22,5 %), weitaus die größten Einbußen bei den Lieferungen nach Österreich mussten Finnland ( -34,5 % ) und Deutschland ( -31,2 % ) hinnehmen. Dagegen stiegen die Importe aus der Slowakei und Koatien deutlich an.

Die Außenhandelsbilanz der österreichischen Parkettindustrie weist einen Bilanzüberschuss von 13,5 Mio. EUR aus. Es wurden 600.000 qm Parkett mehr in die EU-Staaten exportiert als importiert. Der Exportwert liegt damit 10 Mio. EUR über dem Importwert. Ähnlich positiv ist die Bilanz gegenüber den EFTA-Staaten und anderen. Nur bei den osteuropäischen Ländern stehen knapp 2 Mio. EUR an Exporten 10 Mio. EUR an Importen gegenüber.

Trotz der Exporterfolge herrscht bei den Österreichern keine Euphorie. Die Binnennachfrage ist weiterhin gedämpft, die Nachfrage im Sanierungsbereich kann die Ausfälle durch rückläufige Bautätigkeit noch nicht ausgleichen.

Obgleich erste positive Ansätze zu spüren sind, wird die leichte Aufwärtsentwicklung durch den Preisdruck neutralisiert. Es sei - wie von Seiten der Parkettindustrie verlautet - "an der Zeit, einmal von positiven Entwicklungen zu berichten, weil Konjunktur auch stimmungsabhängig ist und die dominierenden Negativ-Schlagzeilen die gedämpfte Stimmung nicht beleben".
aus Parkett Magazin 06/02 (Bodenbeläge)