Praxisreport: Fußbodensanierung im Dachgeschoss

Neuer Laminatboden auf alten Holzdielen

Im Dachgeschoss eines Einfamilienhauses musste ein instabiler Fußboden saniert werden. In mutigem Eigenbau hatte der Vorbesitzer 20 mm Dämmwolle auf Fichte-Hobeldielen gepackt und darüber schwimmend 10 mm dicke Spanplatten samt Teppichboden verlegt.

Zunächst galt es den Ausgangszustand des Bodens näher in Augenschein zu nehmen: Nut und Feder der Spanplatten waren gebrochen. Die rohen Holzdielen auf Balkenlage waren knochentrocken, leicht geschüsselt und wiesen Höhenunterschiede von 8-10 mm auf.

Zunächst wurden die Holzdielen von Staub und Rückständen gereinigt. Dann erhielten sie eine Grundierung mit dem zweikomponentigen Kunstharz-Voranstrich Ardion 82. Anschließend wurden Randdämmstreifen angebracht. Dann wurde die selbstverlaufende, faserarmierte Ausgleichsmasse Ardex FA 20 quer zu den Holzdielen mindestens 3 mm dick gespachtelt. Die Fasern in der Spachtelmasse bilden einen festen Verbund. Wichtig ist hier korrekte Wasserzugabe und gutes Mischen. Ist die Spachtelmasse zu flüssig, haben die enthaltenen Fasern die Tendenz, in Richtung Gefälle zu fließen und sich dort zu ballen. Bereits nach zwei Stunden war die Fläche begehbar.

Im nächsten Schritt wurde die von Parador empfohlene Holzfaserplatte Plan-Protect verlegt. Die nur 5,5 mm dicke Platte wirkt feuchteregulierend und verspricht eine Schallreduzierung um bis zu 26 dB.

Als Oberbelag hat der Bauherr den 10 mm dicken Parador-Laminatboden "1050 Buche natur Feinstruktur" im Landhausdielen-Design mit integrierter Dämmunterlage gewählt. Den korrekten Ablauf der Verlegung beschreibt Parador-Anwendungstechniker Andreas Schöning: Die geschlossenen Pakete sollten 48 Stunden vor Ort gelagert werden. Die Verlegung erfolgt quer zur alten Dielenrichtung, wobei ein allseitiger Wandabstand von 10 mm einzuhalten ist. Begonnen wird in der linken Raumecke. Dazu wird an der ersten Dielenreihe die lange Feder entfernt. Die erste Reihe wird durch Zusammenfügen der Dielen kopfseitig komplettiert, die letzte Diele der Reihe ist mit der Stichsäge auf das Maß abzüglich Wandabstand zu kürzen.

Das Reststück wird als Anfangsstück der nächsten Reihe verwendet und an der Längskante eingeklickt. Nachfolgende Dielen werden ebenfalls längsseitig eingeklickt, anschließend kopfseitig zusammengefügt. Wichtig ist, einen Versatz der Querfugen von mind. 40 cm einzuhalten. Die letzte Diele ist wiederum zu kürzen, an der Längskante einzuklicken und mit einem Zugeisen kopfseitig zusammenzufügen. Diese Schritte werden bis zur letzten Reihe wiederholt.

Der Laminatboden wird in einer Fläche ohne Dehnungsfuge in zwei Räumen verlegt. Das ist möglich, weil in beiden Zimmern das gleiche Raumklima herrscht. Sonst wäre eine Dehnungsfuge vorzusehen.

Die Laminatdielen werden bis auf den obersten Treppenabsatz des Dachgeschosses verlegt. Alu-Treppenkanten und Abschlussprofile von Neuhofer sorgen für ein einheitliches Bild vom ersten Schritt in die Dachräume bis in die hinterste Ecke des Kinderzimmers. Erhalten blieben die alten Wandleisten aus Fichte: Sie wurden geschliffen, lasiert und wieder an ihren angestammten Platz genagelt.
aus Parkett Magazin 05/06 (Referenz)