Orientalische Prachtenfaltung im OPEC-Gebäude in Wien

Das Parkett der Ölscheichs


Wenn die Tageszeitung wieder einmal von einer Konferenz der OPEC-Staaten in Wien berichtet, verbindet der Leser die Nachricht fast automatisch mit dem unschönen Gedanken an Öl- und Benzinpreiserhöhungen. Der Luxus, mit dem sich die Gemeinschaft der Erdöl produzierenden Länder und die dort regierenden Scheichs in Wien umgeben, bleibt sowieso meist "ausgeblendet". Wies drinnen aussieht, wissen jetzt aber zumindest die Parkettleger, die in der Wiener OPEC-Residenz neue Parkettböden verlegten.

Der Auftrag wurde von der OPEC international ausgeschrieben und unter der Leitung der Architektengemeinschaft Soyka /Silber/Soyka ausgeführt. Die Parkettarbeiten erstreckten sich über 710 qm Musterböden. Auftragnehmer war der österreichische Parketthersteller Fischer (Sico-Intarsia). Das Unternehmen mit Sitz in Michelbeuern bei Salzburg verfügt als Spezialist für Musterböden und Intarsienarbeiten über jahrelange Erfahrung in der Lasertechnik, mit der sich auch feinste Ornamente realisieren lassen.

Und genau darum ging es hier: Die kunstvolle, fein ausgeformte Arabeske sollte in "Anklängen zu ihrer Quelle", dem Kulturraum der arabischen Scheichs, zurückversetzt werden. Die Böden wurden reich mit Intarsien und Bordüren gestaltet und seidenglänzend versiegelt.

Bei diesen Arbeiten stand für die Parkettleger Perfektion an oberster Stelle. Der vollflächig geklebte Boden wurde zweimal geschliffen - Grobschliff mit Körnung 40, Mittelschliff mit Körnung 60 - und dann mit der Almasol-Holzkittlösung nachgearbeitet.

Danach wurde mit der Körnung 100 feingeschliffen, für den abschließenden Planschliff verwendeten die Parkettleger Schleifmittel der Körnung 120. Die Versiegelung mit dem Almarit DD-Lack 79 erfolgte in drei Durchgängen mit Zwischenschliff (Körnung 80 mit Tellerschleifmaschine). Der Lackeinsatz pro qm lag bei etwa 300 g.

Auftragnehmer und die ausführenden Mitarbeiter waren stolz über die Beteiligung an einem solchen Objekt. Hinzu kam die Genugtuung, dass der Begriff "Super" hier - losgelöst von Benzin und Benzinpreisen - einen ästhetischen Zustand beschreibt.


Sico Intarsia

Mit der OPEC-Residenz fügt Sico-Intarsia seiner langen Referenzliste, die als größtes Einzelobjekt das Austria-Center Wien mit 26.000 qm Parkett-Sonderelementen ausweist, ein weiteres herausragendes Objekt hinzu.

Das 1956 gegründete Unternehmen produziert seine Parkettböden vollstufig. Rundholz wird mit eigenen Leuten selektiert, im eigenen Sägewerk geschnitten und zu Parkett verarbeitet. Eine eigene Verlegeabteilung stellt die fachgerechte Verlegung sicher. Jährlich werden rund 250.000 qm Parkett hergestellt. Oft kommt dabei eine Spezialität zum Einsatz: Sico-Intarsia fertigt ein Riemenparkett mit 8 mm Nutzschicht in Längen bis zu 100 cm, das sich vor allem im Objektbereich durchgesetzt hat.

Sico-Intarsia beschäftigt 150 Arbeitnehmer, davon 65 Parkettleger und Bodenleger.
aus Parkett Magazin 01/01 (Referenz)