Vertikaler Trockenbau mit XPR von Xella Trockenbau-Systeme

Wandsystem erfüllt Ansprüche an Flexibilität und Lasten


Beim Innenausbau von Laborräumen wurde das neue XPR-Wandsystem eingesetzt. Gegenüber herkömmlichen Wandkonstruktionen mit Gipsbauplatten bietet das System eine höhere Festigkeit und mehr Schallschutz. Dafür sprachen zudem eine einfachere Planung und Logistik sowie geringerer Materialaufwand und kürzere Verarbeitungszeiten. Die Verarbeitung von Trockenbau-Wandsystemen kann für Boden- und Estrichleger ein zusätzliches Geschäftsfeld eröffnen, genau wie die Verlegung von Trockenestrich.

Der Innenausbau von Zweckbauten - seien es Büro- oder Verwaltungsgebäude, Schulen, Krankenhäuser oder Gewerbeobjekte - erfolgt inzwischen vielfach in Trockenbauweise. Dabei haben sich Gipsfaser-Platten gegenüber anderen Trockenbauplatten in manchen Bereichen als überlegen herausgestellt. Eine homogene Plattenstruktur und die Faserarmierung sorgen für eine hohe mechanische Beanspruchbarkeit. Die Platten sind, da je nach Konstruktion Brandschutz bis zur Feuerschutzklasse F 120 gewährleistet werden kann, universell einsetzbar.

Eine höhere Rohdichte und eine biegeweichere Plattenstruktur bieten zudem schalldämmende Vorteile. So erreicht etwa eine beidseitig mit einer 12,5 mm dicken Fermacell Platte beplankte Metallständerkonstruktion, die mit 60mm Mineralwolle (Rohdichte 27kg/m3 gedämmt wurde, einen Schalldämmwert von Rw,R 52 dB. Die schlanke Wandkonstruktion von nur 100 mm bringt einen zusätzlichen Gewinn an Nutzfläche.

Systeme wie etwa das XPR-Wandsystem machen sich diese Eigenschaften von Gipsfaser-Platten zu Nutze. Die von Xella Trockenbau-Systeme in Kooperation mit Protektor und Rockwool entwickelte Wandlösung wurde speziell für Objekte konzipiert, bei denen erhöhte Anforderungen bestehen. In Wilhelmshaven erfolgte der Innenausbau eines biochemischen Labors mit XPR. Dabei waren schlanke, stabile und leichte Trennwände gefordert, an denen die Befestigung einer großen Anzahl wandhängender Lasten möglich war. Der Einsatz des Wand-Systems stellte zudem auch langfristig eine flexible Nutzbarkeit der Räumlichkeiten sicher.

Ausgebaut wurde ein rund 4.000m2 großer Neubau, der in Stahlbetonskelettbauweise erstellt worden war. Abgesehen von den tragenden Teilen erfolgte der Innenausbau vollständig in Trockenbauweise. Dies erlaubte einen rationellen, schnellen und kostengünstigen Ausbau der Laborräume, der individuell auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt werden konnte. Darüber hinaus wurde zugleich für spätere räumliche Änderungen ein Höchstmaß an Flexibilität sichergestellt. So können die Zuschnitte der einzelnen Labore beliebig vergrößert oder verkleinert und dem aktuellen Bedarf angepasst werden. Insgesamt wurden rund 1.200 m2 Trockenbauwände montiert. Da für den Laborbetrieb keine besonderen Ansprüche an den Schallschutz gestellt wurden, die Trennwände jedoch hinsichtlich ihrer Stabilität erhöhten Anforderungen entsprechen mussten, kam das XPR Premium System W 75/100 zum Einsatz. Zur Auswahl stehen drei weitere Varianten, wobei die Wände XPR W 75/111 und XPR W 75/120 besonders hohen Schallschutz bieten und XPR W 50/75 für den Normalbedarf ausreichend ist. Die Wandsysteme sind von der Materialprüfungsanstalt Braunschweig geprüft und gewähren so dauerhafte Planungssicherheit.

Zur Montage der einzelnen Systemkomponenten, dies sind Standardprodukte aus dem normalen Lieferprogramm von Xella, Protektor und Rockwool, wurde zunächst der Wandverlauf an Boden, Wand und Decke markiert. Anschließend konnten die U-Wandprofile an Boden und Decke befestigt und Maxi-CW-Profile 75x06 im Abstand von 62,5 cm eingestellt werden.

Im nächsten Schritt erfolgte die Beplankung mit 12,5 mm Fermacell Gipsfaser-Platten. Verarbeitet wurden im vorliegenden Fall Platten mit der Trockenbau-Kante (TB-Kante). Dabei besteht das Kantenprofil aus einer leicht schrägen Abflachung und einer Fase an der Plattenkante. Das zusätzliche Anfasen der Kanten sorgt für eine stabile Fugenverbindung, die hohen Widerstand gegen das Versetzen in der Fläche bietet. Die Abflachung im Kantenbereich erleichtert die Verarbeitung und ermöglicht ein schnelles und einfaches Herstellen planebener Oberflächen.

Alternativ können die Plattenstöße auch als Klebe- oder Spachtelfuge ausgeführt werden. Die Verschraubung der Platten erfolgte im Abstand von 25cm ausschließlich an den Maxi-CW-Profilen mit Fermacell Schnellbauschrauben 3,9x30mm.

Nach Einbau der Installationen und Einbringen der Hohlraumdämmung (Dicke ≥ 60 mm) wurde die gegenüberliegende Wandseite mit Gipsfaserplatten beplankt. Entstanden ist damit eine sehr schlanke Konstruktion mit einer Dicke von nur 100mm, die der Brandschutzanforderung F 30 A entspricht und die im Schallschutz einen Wert von Rw, R 52dB erreicht. Damit überstieg der mit dem XPR-System erreichbare Schallschutz den für Arbeitsräume geforderten Standard von 49dB. Die schlankere Wandkonstruktion bot außerdem ein zusätzliches Plus an Platz: Die nur 100 mm dicke Wand ergab einen Raumgewinn von 250 cm2 pro laufenden Wandmeter.

Kürzere Verarbeitungszeiten brachten weitere Kostenvorteile. Durch die einlagige Beplankung mit Fermacell Platten konnten die Arbeitszeiten beim Innenausbau des biotechnischen Labors in Wilhelmshaven signifikant reduziert werden. Erleichtert und beschleunigt wurden die Arbeiten auch durch die Verarbeitung von Fermacell Platten mit TB-Kante. Insgesamt konnten rund 3.800m2 Plattenmaterial in einem Zeitraum von nur drei Monaten verarbeitet werden.

Durchschnittlich waren vier Monteure auf der Baustelle im Einsatz.


Objekt-Telegramm

Objekt: Biochemisches Labor, Wilhelmshaven
Trockenbauwand: XPR Premium System W 75/100
Beplankung: 12,5 mm Fermacell Gipsfaser-Platten
Umfang: 1.200 qm Trockenbauwände
Trockenbau-Profile: U-Wandprofile an Boden und Decke und Maxi-CW-Profile 75 x 06

Anbieter
Xella Trockenbau-Systeme
Tel.: 0800/523 5665
Fax: 0800/535 6578
aus FussbodenTechnik 02/07 (Referenz)