Armstrong-Konzern

CEO Lockhart geht überraschend

Überraschende Meldung aus den USA: Michael D. Lockhart, als CEO (Vorstandsvorsitzender) und Chairman (Aufsichtsratsvorsitzender) seit zehn Jahren an der Spitze von Armstrong, verlässt den Konzern zum 28. Februar. Seine Nachfolge ist noch nicht geklärt, anscheinend war also auch der oberste Führungskreis nicht in seine Entscheidung eingeweiht. Der Aufsichtsrat wählte James J. OConnor zu seinem neuen Präses. Unter seiner Leitung wird nun ein Gremium geeignete Kandidaten für die Position des CEO identifizieren.

Lockhart war 2000 zu Armstrong gekommen. Damals befand sich die Gruppe in einer höchst kritischen Situation durch zahlreiche Schadensersatz-Klagen wegen früherer Asbestverseuchungen, die zum Chapter 11 führten, dem amerikanischen Insolvenzverfahren. Lockhart gelang es, Armstrong daraus zu befreien. Weniger erfolgreich war er allerdings bei den europäischen Aktivitäten. Die in Europa eingesetzten Manager zeigten weder ernsthaftes Interesse an den hiesigen Tochtergesellschaften noch am Markt. Zum Schluss hatte Lockhart Armstrong Europe gar zur "Chefsache" gemacht und lief zweimal monatlich in Bietigheim-Bissingen ein.

Mehrfach wurden Gerüchte laut, dass man sich von Europa trennen wolle. Tatsächlich wurden immer wieder entsprechende Gespräche mit verschiedenen Interessenten geführt. Mit einem sollen im letzten Jahr die Verhandlungen sogar schon relativ weit gediehen sein - bis zu einem geheimen Treffen im Frankfurter "Hessischen Hof". Statt sich dort wie geplant in bestimmten Punkten näher zu kommen, entfernte man sich jedoch voneinander. Nun sollen die Verhandlungen erst einmal wieder auf Eis liegen...
aus BTH Heimtex 02/10 (Personalien)