Indonesien

Regierung kämpft gegen illegalen Holzeinschlag


Nach Informationen der Tageszeitung Jakarta Post plant das indonesische Parlament im Laufe des Jahres 2011 ein verschärftes Gesetz zur Bestrafung von Einzelpersonen und Unternehmen, die sich des illegalen Holzeinschlages schuldig gemacht haben.

Die Gesetzesvorlage deckt unerlaubte Aktivitäten im Rahmen der Lizensierung von Einschlags-Konzessionen, Holz-Transport und -Vermarktung sowie Schmuggel ab. Gefängnisstrafen von mindestens einem Jahr und zusätzliche Geldstrafen in Höhe von umgerechnet 42.500 EUR für Einzelpersonen und 85.000 bis 1,275 Millionen EUR für Unternehmen, die ohne hinreichende Umweltdeklarationen und Genehmigungen Holzeinschlag betreiben, sollen in Zukunft verhängt werden. Selbst der Transport von Werkzeug zur Holzfällung in den Wald ohne staatliche Genehmigungen kann bereits als Gesetzesvergehen kategorisiert werden.

Beamte, die Kenntnis von illegalen Holzfällungen erhalten und nicht aktiv werden, sollen ebenfalls mit Gefängnis- und zusätzlichen Geldstrafen belegt werden. Die Forstbeamten werden in Zukunft mit Feuerwaffen ausgestattet. Ein Team, bestehend aus Beamten des Forstwirtschafts- und Umweltministeriums, der Polizei, der Generalstaatsanwaltschaft, des Geheimdienstes und der Armee, soll in Zukunft die Einhaltung der Gesetze überwachen. Nach vorliegenden Statistiken sind in Indonesien in den Jahren 2008 und 2009 bereits bei deutlich milderen Strafen 597 Personen wegen illegalem Holzeinschlag zu Gefängnisstrafen verurteilt worden.

Die Allianz der Ureinwohner (AMAN) warnte im Zusammenhang mit der geplanten Gesetzesverschärfung, dass bis zu 30Mio.Ureinwohner in abgelegenen Regionen, die ihren Lebensunterhalt aus der Waldnutzung erzielen, kriminalisiert werden könnten.
aus Parkett Magazin 02/11 (Nachhaltigkeit)