Marketinginitiative Health & Care erfolgreich angelaufen

"Historische Chance, ein Marktsegment zu besetzen"


Neue Wege in der ganzheitlichen Bearbeitung des Gesundheitsmarktes geht die marktstufenübergreifende Marketing-Initiative Health & Care.

Den Impuls zu dem Konzept hatten die Decor Union und Herbert Schmitmeier von der Marketingagentur Intermarket bereits vor einigen Jahren, als sie sich näher mit dem Gesundheitsmarkt befassten und ihnen der hohe Renovierungsbedarf bei Arztpraxen, Apotheken, Kliniken und anderen medizinischen Einrichtungen auffiel.

"Eine historische Chance, ein Marktsegment zu besetzen", befanden sie und riefen das Netzwerk Health & Care ins Leben, in das neben der Hannoveraner Verbundgruppe direkt Lieferanten, Marketingfachleute und Dienstleister integriert sind.

Diese Formation biete eine "neue Qualität von Kooperation und Partnerschaft", wirbt Schmitmeier für das Konzept, macht aber gleichzeitig darauf aufmerksam, dass die Beteiligten "netzwerkfähig" sein müssten. "Das heißt, man gibt einen Teil seiner Selbstständigkeit in der Hoffnung auf, dass mehr dabei herauskommt, als wenn man allein am Markt agiert".

Das scheint zu funktionieren. Rund ein halbes Jahr nach dem Start von Health & Care sind die Erfolge bereits sichtbar. In einer bundesweit laufenden Veranstaltungsreihe wird die Konzeption vornehmlich Ärzten, aber auch Architekten vorgestellt. Im Rahmen eines solchen Events bei Böhmler in München ließen sich ca. 260 Teilnehmer die Vorteile einer Renovierung auf Basis des gestalterischen Konzeptes erläutern.

Allein die hohe Teilnehmerzahl sieht man bei Decor-Union als Indiz für das vorhandene Interesse. Den Ärzten ist bewusst, dass sie zunehmend in einem Wettbewerb stehen, der neben ihren medizinischen Leistungen vor allem auch das Ambiente ihrer Praxen betrifft. Die Zeit der Hinterhofpraxen mit alten, dunklen Wartezimmern ist vorbei.

Bei diesen Veranstaltungen gab es spontane Bekundungen für Renovierungsbereitschaft. In Weimar berichteten Beiratsmitglied Sybille Eichler und andere Decor Union-Händler ebenfalls von ausgesprochen positiven Erfahrungen.

Health & Care auf Hersteller-Ebene angeschlossen sind Invista für Fasern, Dura für Teppichboden, Tarkett Objekt für elastische Bodenbeläge, Linoleum und Parkett, Drapilux für Dekostoffe und Gardinen, Teba für Sonnenschutz sowie Uzin für Klebstoffe. Die Produkte dieser Unternehmen, zu denen noch andere stoßen, werden nach klaren Rezepten und Vorgaben für die Gestaltung von Praxen, Apotheken und anderen medizinischen Räumen eingesetzt.

Übrigens: Händler, welche nicht alle Gewerke abdecken, suchen sich Subunternehmen. So wird das Netzwerk auch auf vertikaler Ebene ausgebreitet. An einem Akquisitionssystem für Arztpraxen, Tageskliniken und Ärztehäusern wird gearbeitet.

Dazu gehören die Außendienstteams der Industrie ebenso wie die Händler und Objekteure von Decor-Union. Bereits bei den einzelnen Ärzte-Veranstaltungen waren sie dabei, um erste Kontakte aufnehmen zu können.

Schmitmeier belegt das Potential, um das es geht, mit Fakten und Zahlen: Die steigende Anzahl älterer Menschen rückt deren Gesundheit in den Mittelpunkt der Gesellschaft. Medizinische Einrichtungen müssen gebaut, mehr noch aber die vorhandenen saniert und modernisiert werden. Rund 120.000 Arztpraxen, 55.000 Zahnarztpraxen und 20.000 Apotheken sowie rund 14.000 Krankenhäuser, Kliniken und paramedizinische Einrichtungen gehören dazu.

Das gestalterische und wahrnehmungspsychologische Konzept im Zusammenspiel von Materialien in Farben und Strukturen wurde von Professor Axel Venn entwickelt; ebenfalls involviert war die Designerin Stefanie Kerpen-Schwenk.

Es entstanden vier Modellkonzepte für Arztpraxen; diese Typisierung mit klaren gestalterischen Rezepturen ist ein neues Element, von dem man sich viel verspricht:

Die Präventivpraxis, in welcher Krankheiten verhindert werden. Die Materialien wirken neutral bis asiatisch, sind in den Farben zurückhaltend und in den Formen einfach und gerade. Die Wohlfühlpraxis empfängt die Patienten mit Sympathie, wartet entsprechend mit design-orientierten Materialien, angerundeten Formen und hellen, sanften Farben auf.

Die Angst- und Streßfreipraxis strahlt Ruhe und Freundlichkeit aus, was mit hell-pastellen Tönen und vertrauten Materialien einhergeht. Die regenerative Praxis ist auf Erholung ausgerichtet und strahlt Harmonie und Ruhe aus. Dazu werden edle Materialien in klaren Formen und mit pastelligen Aufheiterungen verwendet.

Venn präsentiert diese Praxistypen anhand aufwendiger Collagenbücher und Sample-Boxen mit Originalmustern der verschiedenen Produkte.
aus BTH Heimtex 09/05 (Marketing)