Funktions-Textilien setzen wichtige Impulse im Bereich Haustextilien / Bettwaren

Rückbesinnung auf Qualität und Kreativität

HERFORD - Die deutsche Heim- und Haustextillen-Industrie hat mit einem Anteil von über 30 Prozent am Umsatz der deutschen Textilindustrie einen sehr hohen Stellenwert. Deutsche Wohntextilien genießen Weltruf, der Exportanteil ist beträchtlich. Guter Schlaf hat einen erheblichen Einfluss auf Wohlbefinden, Leistungsfähigkeit und innere Ausgeglichenheit. Haustextilien und Bettwaren liegen im Trend. Die Menschen suchen "Nestwärme", und wo finden sie diese mehr als im Schlaf- und Ruheraum, der Urstätte menschlicher Geborgenheit? Kreativität und Innovationen geben der Branche neue Impulse. Wer den festen Willen hat - gepaart mit Können und Erfahrung -, sich einem veränderten und sich täglich weiter wandelnden Markt zu stellen, einem Markt, in dem Massenware immer weniger verlangt wird zugunsten einer immer intensiveren "Individualisierung der Wünsche", der wird auch in der Zukunft lange seine Freude haben.

Für den zukunftsorientierten Fachhändler bietet die kurz bevorstehende Heimtextil-Messe in Frankfurt (14. bis 18. Januar) eine optimale Plattform, sich ein komplettes Bild von der überzeugenden Kreativität der haustextilen Sparte zu machen. Auch die dort gebotene Vielfalt an originellen Präsentationsideen lässt sich hervorragend und Nutzen bringend für das eigene Geschäft umsetzen. Zur Einstimmung auf das in Frankfurt vorzufindende hochkarätige Angebot steht diese Ausgabe der "Haustex" überwiegend im Zeichen der aktuellen Kollektionen.

Handel bedeutet immer noch - oder sogar mehr denn je - Wandel. Das Tempo der Veränderungen nimmt permanent zu. Neue Entwicklungen und Herausforderungen lassen sich mit hergebrachten Rezepten und Verhaltensweisen immer weniger meistern. Rückbesinnung auf Qualität und Kreativität, weg vom Preisdenken und hin zu Produktphilosophien könnten Impulse setzende Maßnahmen sein. Hier wird gerade die Funktionalität in Zukunft eine immer wichtigere Rolle übernehmen. Während man früher entweder besser oder billiger als andere sein musste, muss man heute beides können, wenn man auch morgen erfolgreich sein will! Selbst wenn sich der Kunde immer kritischer und sparsamer darstellt und der Kampf um ihn immer härter wird - er ist und bleibt der Mittelpunkt. Seine Gunst entscheidet über Bestehen oder Gehen.

Nur wer es lernt, die Wünsche der Verbraucher zu verstehen und darauf einzugehen, der wird zukünftig zu den Gewinnern gehören. Wenn Industrie und Handel die Zeichen der Zeit erkennen und sich nicht einwickeln lassen vom allgemeinen Trübsal, wenn sie den Mut finden, neue Wege zu beschreiten und sich weniger vom "Branchengeflüster" anstecken lassen, dann werden sie auch in den nächsten Jahren sicherlich eine gute Entwicklung haben.

Konsumenten begeistern und gewinnen

Heim- und Haustextilien stehen heute verstärkt im Wettbewerb zu Bereichen wie mobile Kommunikation, Internet, Medien und anderen New Economies. Das Ziel sollte sein, diesen Wettbewerb aufzunehmen und die Konsumenten wieder für diese textilen Produkte zu begeistern und letztlich zu gewinnen. Unverkennbar ist ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein der Verbraucher. Diese beziehen Aspekte der gesundheitlichen Unbedenklichkeit von Produkten in immer stärkerem Maße in ihre Entscheidungsfindung bei der Warenauswahl ein. Der Bevölkerungsanteil jener Senioren, die sich sowohl psychisch wie auch physisch jung fühlen und die auch über genügend Kaufkraft verfügen, um ihre generell hohen Ansprüche zu befriedigen, nimmt überproportional zu. Individuelles und geselliges "Cocooning" ist zudem weiter auf dem Vormarsch, die relativen Konsumausgaben in diesem Bereich werden steigen.

Eigentlich gute Voraussetzungen für Industrie und Handel, wieder positiv in die Zukunft zu blicken. Da sich Bereiche wie Möbel, Wohnen oder Wohntextilien jedoch in Konkurrenz mit anderen "Freizeit"-Segmenten (Reisen, Kultur, Sport, Auto usw.) befinden, bedarf es großer Anstrengungen, das Bedürfnis nach mehr Geborgenheit in den eigenen vier Wänden durch entsprechende Marketing-Maßnahmen zur Kaufentscheidung zu lenken, damit nicht die Gefahr besteht, dass die Konsumausgaben in die oben erwähnten Kanäle abfließen. Diverse Marktuntersuchungen prognostizieren ein Ende der so genannten Spaßgesellschaft und bringen damit eine neue Ernsthaftigkeit zum Ausdruck. Im Zuge dieser Entwicklung könnte man davon ausgehen, dass die Orientierung zu Heim und Haus auch die haustextilen Produkte in einem neuen, sprich besseren Focus erscheinen lässt.

Bettwäsche: Lifestyle-Welten

Wer gepflegte Ware verkaufen will, braucht qualifizierte Beratung, tolle neue Dekorationen und stimmige Themen - Lifestylewelten und Erlebnischarakter spielen dabei eine wichtige Rolle. Zur Präsentation von Bettwäsche im Fachhandel sind geschmackvolle und in sich geschlossene Dekorationen anzustreben - Schlafwelten, die beim Kunden Emotionen wecken. Dazu bedarf es einer fachkompetenten Beratung, um dem Kunden aufzuzeigen, dass Bettwäsche nicht gleich Bettwäsche ist und man nicht nur auf das Farbdesign und den Griff achten sollte, sondern auch auf den Mehrwert, den die Bettwäsche bieten kann. Leider wird immer noch zu viel Ware auf zu geringer Fläche ausgestellt. Wichtig wäre, dass die Abteilungen einen übersichtlichen, gepflegten und nicht zu überladenen Eindruck hinterlassen, damit die Hochwertigkeit wahrgenommen werden kann. Ordnung und Übersicht schaffen Orientierung. Erfolg werden daher nur noch jene Fachhändler haben, die ihren Kunden ansprechende und gekonnt in Szene gesetzte Schlafwelten vermitteln. Das macht Appetit, verursacht Kauflust und sichert Umsätze mit schönen Erträgen.

Um die Kosten nicht explodieren zu lassen, werden offene Hauptkollektionen immer kleiner. Sie sind qualitativ sehr hochwertig, da sie hauptsächlich in Deutschland (und im europäischen Ausland) gefertigt werden, und sie bilden die Basis für Neuentwicklungen. Während allzu form- wie farbaggressive Dessins selbst bei der jüngeren Zielgruppe an Akzeptanz verlieren, legen durch Konfektionsvarianten verzierte und dadurch aufgewertete Unis zu. Kleine, liebevolle Details wie eingearbeitete Biesen oder Kissen mit Steg und Paspel geben den Programmen eine ganz besondere Note.

Der Handel braucht Hersteller-Konzepte und Marken, um die Bettwäsche in glaubwürdigen Preislagen und zu auskömmlichen Deckungsbeiträgen anbieten zu können. Wenn er sich mehr um die Tiefe seines Angebotes sorgen würde, könnten die so oft beschworenen Farbthemen und inhaltlichen Welten optimal in Szene gesetzt werden. Bettwäsche aus 100 Prozent Baumwolle hat nach wie vor eine überragende Bedeutung, jedoch werden bügelfreie und pflegeleichte Qualitäten weitere Umsatzanteile gewinnen. Abgepasste Motive in Kissen und Bezug erfreuen sich einer guten Nachfrage. Immer mehr ist eine Design-Entwicklung in Richtung Harmonie und Sensibilität zu erkennen - der "Wohlfühl-Trend" lässt grüßen.

Auf großes Interesse stoßen mit entsprechendem Produkt-Zusatznutzen ausgestattete Entwicklungen, wie beispielsweise eine von Malitex angebotene, mit Duftstoffen ausgerüstete Bettwäsche, die auch noch nach mehreren Wäschen ihr verführerisches Aroma behält. Von der gleichen Firma kommt eine innovative Gewebequalität, die aufgrund einer speziellen Ausrüstung die regenerierbare Fähigkeit besitzt, unangenehme Gerüche zu binden. Im Bereich der Kinder- und Jugendbettwäsche sind alle nur denkbaren und existierenden Comics und Lizenzen vertreten.

Die Liebhaber von globalen Luxus-Labels aus den Bereichen DOB/Haka/Parfüm sowie von konsumigen Lifestyle-Marken kommen auch auf ihre Kosten. Zahlreiche Anbieter, darunter beispielsweise Ibena (bugatti, s.Oliver), Schmänk (Tom Tailor), Kitan (Mexx, Esprit) oder Süllwold & Resch (Jette Joop) haben sich mit entsprechenden Programmen für individuelle Wohnkultur rund um Bett und Bad auf diese Zielgruppe eingestellt. Selbst im Bereich der Spannbetttücher bieten sich durchaus funktionelle Varianten an, wie etwa jene der Wäschefabrik Rupp, die ihre Artikel nach der Färbung nicht mit einem herkömmlichen chemischen Weichmacher versieht, sondern mit einem Aloe Vera-Pflegeadditiv, wodurch ein Weniger an Chemie und ein Mehr an natürlichen pflanzlichen Stoffen eingesetzt wird. Durch Aloe Vera wird die Ware noch weicher und glatter und weist alle positiven Eigenschaften dieses pflanzlichen Stoffes auf. Aufgrund der Körperwärme des Schläfers werden kleine Mengen des Extraktes freigesetzt, wodurch sich eine pflegende Wirkung auf die Haut entfalten kann. Vor kurzem wurde von dem österreichischen Hersteller Hefel Textil das erste Spannbetttuch aus 100 Prozent Lyocell auf den Markt gebracht. Es bietet hohen Feuchtigkeitstransport, ist seidig im Griff, pflegeleicht und strapazierfähig.

Die Entwicklung hält nicht an

Auf lange Sicht gesehen werden sich höchstwahrscheinlich auch die derzeit in nahezu jedem Land unterschiedlichen Bettwäsche-Abmessungen anpassen und dadurch einen wesentlich einfacheren Handlungs-Spielraum ermöglichen. Interessante Entwicklungen in der Bettwäsche werden vor allem aber aus neuen Ausrüstungsverfahren kommen, welche Pflegeleichtigkeit und Gebrauchseigenschaften verbessern. Als eine große Revolution stehen neue Druckverfahren an, mit denen sich theoretisch Losgrößen von "1" realisieren lassen, d.h. Verbraucher und Händler können in einer Art Sonderkonfektion eigene Motive in äußerst geringer Stückzahl fertigen lassen. Wenn es um den Verkauf von Bettwäsche in der Zukunft geht, könnte man meinen, dass dieser ausschließlich bei den "Klicks" im Internet liegt. Doch dies allein wird nicht reichen. Die Zukunft dürfte vielmehr in der einvernehmlichen Verbindung der "Old Economy" mit der "New Economy" zu suchen sein. Hier liegen große Chancen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Industrie und Handel.

Tischwäsche setzt gekonnt Akzente

Die Tischdecke hat sich von ihrem Grundnutzen, den Tisch zu decken und zu schützen, schon weit entfernt. Als modischer Bestandteil des textilen Wohnens hat sie die Gattung "Aussteuer" längst verlassen und fühlt sich auch mit dem Begriff "Haustextil" nicht so recht wohl. Sie lebt vom Spannungsfeld zwischen den Materialien wie Glas, Holz, Stein mit den übrigen Wohntextilien in Kombination mit edlem Porzellan und dekorativen Accessoires. Meist setzt sie gekonnt Akzente und bringt in eher dienender Form den gedeckten Tisch zur Geltung. Zudem unterstreicht sie als dekoratives Element die textile Note in der Wohnung und hebt somit auch deren Wohnwert.

Dies dem Verbraucher sinnvoll vor Augen zu führen, ist eine wichtige Aufgabe des Fachgeschäftes. Wer in diesen Bereich nicht konsequent viel Zeit und Liebe investiert, der verliert seine Kundschaft schneller als er denkt an andere Sparten und Geschäftstypen wie Möbelhäuser, Porzelliner, Geschenkboutiquen oder Lifestyle orientierte Angebotsformen. Der Fachhandel ist gefordert, hier Impulse zu setzen, indem er optimale Präsentationen realisiert und sich auf modische, zeitgemäße Sortimente konzentriert. Die Tische sind größer geworden und die Tischwäsche wächst mit ihnen. Sonderanfertigungen im Rahmen eines ausgewogenen Basic-Sortiments sollten deshalb das Standbein all jener Fachabteilungen sein, die nicht nur auf Laufkundschaft ausgerichtet sind.

Tischwäsche mit Mehrwert ist eigentlich nichts Neues. Bereits seit Jahren ist die Pflegeleichtigkeit ein wichtiges Kaufkriterium, und so gibt es heute fast keinen Hersteller, der sein Produktprogramm nicht auf diesen Kundenwunsch eingestellt hat - es sei denn, es handelt sich um einen Anbieter wertvoller Damastware aus Baumwolle. Dank Beschichtung aus Acryl lässt sich heute Tischwäsche aus Baumwolle und Polyester so Schmutz abweisend ausrüsten, dass sie sich leicht abwischen lässt. Mit Teflon auf Baumwolle werden ähnliche Ergebnisse erzielt. Hornschuch bietet beispielsweise mit der Linie "Elegance" edle Jacquards mit diesem Zusatznutzen an. Aus dem gleichen Unternehmen kommt auch ein Tischtuch mit rutschhemmender Rückseite. Ähnliche Angebote funktioneller Tischwäsche finden sich auch in den Produktprogrammen von z.B. Alkor, Zollner, Wäschekrone, Pichler oder Koppermann.

Mit viel Liebe zum Detail

Mit ihren aktuellen Kollektionen setzen trendige Hersteller immer wieder Maßstäbe für eine formvollendete Tischkultur. Investiert wird viel Liebe zum Detail, um die hohen Geschmacksansprüche einer verwöhnten Kundschaft zu befriedigen. Die Kombinierbarkeit der Themen untereinander spielt eine dominante Rolle, was sich vor allem in einer farblichen Abstimmung niederschlägt. Elegante, leichte Ware in den unterschiedlichsten Materialien findet sich verstärkt in den Programmen der einschlägigen Anbieter. So gefallen z.B. im Angebot von Sander neben glatten Satins und Jacquards auch taft-ähnliche Gewebe, die für viel Glanz sorgen. Auch Applikationen und Stickereien lenken neben klassischen Ausschneide-Arbeiten und eindrucksvollen Doppelstofftechniken (Satin kombiniert mit Voile) das Auge des Betrachters auf sich.

Einem hohen Qualitätsanspruch auf der ganzen Linie kommt auch das Programm von Curt Bauer entgegen: vom klassischen Sortiment abgepasst gewebter Tischwäsche in Garn- und Halbzwirnqualitäten bis hin zu Geweben in Allover-Dessinierung mit verschiedensten Konfektions-Varianten einschließlich Sonderkonfektion im Rahmen des Atelier-Service. Mit auf Themen orientierten Konzepten, wie sie u. a. von Anbietern wie Pichler. Irisette, Apelt, Fleuresse oder Stöckle angeboten werden, können Händler die aktuellen Kollektionen je nach Saison überzeugend am Point of Sale präsentieren und mit regelmäßig neuen Auftritten ihren Kunden immer wieder ein einmaliges Einkaufserlebnis bieten und Kaufimpulse schaffen. Der Erfolg dieser Konzepte liegt darin, dass durch Einschränkung der Vielfalt und bessere Präsentation Abverkauf und Lagerumschlag erhöht werden. Hinzu kommt, dass auch die umsatzstarken Basics neuen Schwung erhalten, weil sie in die Dekorationsthemen eingebunden sind.

Die abgepasst gewebte Jacquarddecke mit ihren unterschiedlichen Musterungsmöglichkeiten ist aus dem Hochwertbereich nicht mehr wegzudenken. Eine edel glänzende Optik, aufwändige Dessinierungen und garngefärbte Pastellnuancen unterstreichen den neuen Charakter dieser Artikel. Die Farbe Weiß kommt weiterhin zum Tragen, wenn das Dessin reichhaltig und exklusiv gestaltet ist. Gute Dekorationen sind auch bei der Tischwäsche das A und 0, um dem Endverbraucher die nötigen Impulse zu geben. Neue Größen und Varianten sind wichtige Anregungen, auch Accessoires werden immer wichtiger. Je mehr Mode ins Spiel kommt, desto mehr zählt der Spontankauf. Aufgabe des Handels ist es, dem Kunden das Produkt Tischwäsche mit Aufsehen erregenden Präsentationen schmackhaft zu machen.

Bettwaren: Basis für guten Schlaf

Guter Schlaf ist die Basis für Erholung und Regeneration, er ist der ständige "Fitmacher", den alle brauchen. Im Hinblick auf gesunde und angenehme Nachtruhe und das daraus resultierende Wohlfühlklima spielt die Qualität und Zusammensetzung der dabei verwendeten Bettwaren eine dominierende Rolle. Tatsache ist und bleibt, dass Daunen und Federn ein ideales Füllgut sind und es sich auch in Zukunft für Produzenten, Handel und Konsumenten lohnen wird, sich damit zu beschäftigen. Nicht unerwähnt lassen darf man jedoch in diesem Zusammenhang die konkurrierenden Füllmaterialien wie Edelhaare oder synthetische Varianten, die mittlerweile einen qualitativ sehr hochwertigen Standard erreicht haben und aus dem "Materialpool" nicht mehr wegzudenken sind.

Ohne Zweifel haben die Erkenntnisse der Bekleidungsphysiologie und die Erfindung von Polyesterfasern als Füllmaterialien die Branche verändert, ja revolutioniert. Es war schon eine Sensation, als im Jahr 1954 die Gebrüder Kremers (Paradies) die ersten mit synthetischen Fasern gefüllten Steppdecken herstellten. Das Thema "Sommerbetten" ist längst zu einer festen Institution geworden, ebenso wärmende Duo-Decken. Forschung, Entwicklung und neue Technologien bestimmen auch heute den Alltag in der Bettwarenbranche. Um am Markt bestehen zu bleiben, sind Kreativität, Experimentierfreude und Aktivität gefragt. Der Handel sollte konsequent auf starke und bekannte Marken setzen und seine Sortimente straffen. Der immer anspruchsvollere Kunde sucht auch im Schlafbereich vermehrt Luxus in Verbindung mit einem Mehrwert, wie z.B. optimaler Atmungsaktivität, Temperaturausgleich, Geruchsminderung, antimikrobieller Ausrüstung, Anti-Schimmelpilzausrüstung, Antistatik sowie Abschirmung gegen elektromagnetische Strahlung.

Kunde sucht vermehrt Luxus pur

Mit einer neu entwickelten Produktpalette, die sich aus Matratzenunterlage, Nackenstützkissen und Zudecken zusammensetzt, wartet z.b. die Firma Sanders auf. Mittels einer metallisierten, hoch leitfähigen und von einem Baumwollgewebe umhüllten Einlage wird der Schlafende wirksam gegen elektromagnetische Strahlung abgeschirmt. Diese Innovation kann Schlafstörungen verhindern und eine entspannte Nachtruhe fördern. Im Bereich Inlett/Einschütte hat Anton Cramer ein daunendichtes Gewebe entwickelt, welches sich durch permanente Geruch absorbierende und antibakterielle Wirkung auszeichnet. Starke und störende Gerüche werden dabei in speziellen Molekülen aufgefangen und bei der nächsten Wäsche wieder abgegeben; gleichzeitig wird das Bakterienwachstum wirkungsvoll unterbunden. Durch den Waschvorgang erfolgt eine Neu-Aktivierung des Frischesystems.

Bei der neuen Produktfamilie "Antistress" von Frankenstolz, mit vier verschiedenen Betten, einer Auflage und Kopfkissen, ist ein baumwollener Bezug zusätzlich gitterartig mit Carbon-Fäden vernetzt. Dieser reine Kohlenstoff mit seinen morphologisch günstigen Eigenschaften schirmt elektromagnetische Strahlungen ab, leitet statische Aufladungen (Elektrosmog) vom Körper weg und kann irritierte Erdmagnetwellen ordnen.

Damit jeder auch wirklich die für ihn passende Zudecke findet, hat Centa-Star ein ausgeklügeltes Beratungssystem entwickelt, mit welchem der Konsument unter Einbeziehung der Schlafraum-Temperatur und seines Körpergewichtes seinen ganz individuellen Wärmebereich ermitteln kann. Parallel dazu werden die Bettdecken mit einem so genannten Komformeter versehen, das den jeweiligen Wärmebereich anzeigt. Aktive Temperaturregelung bietet eine neue Kissengeneration, deren Füllung aus 3D-Hohlfaserkugeln aus 100 Prozent Polyester besteht; die Hülle ist mit Outlast versteppt. Diese Kissen speichern und absorbieren die Körperwärme des Schläfers und geben sie bei Bedarf wieder an den Körper ab, wodurch bei Wärme ein kühlender, bei Kälte ein wärmender Effekt entsteht. Bei der Bettdecke "Royal" verarbeitet man Thinsulate von 3M. Die Decke arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie Funktionskleidung. Sie ist extrem leicht, leitet Feuchtigkeit ab und wärmt trotzdem.

Eine antibakterielle Bettausstattung findet sich im Programm von Badenia: mit der Bioactive-Faser von Trevira wird dem Kunden eine neue Hightech-Faser für besonders hohe hygienische Anforderungen geboten, die der Ausbreitung von Bakterien entgegenwirkt. Mit Thermolite vermarktet DuPont eine spiral-gekräuselte Hohlfaser, die eine besonders hohe Luftzirkulation im Steppbett bewirkt. Durch hohes Luftvolumen und Bauschelastizität entsteht ein angenehmes Mikroklima, das Feuchtigkeitsbildung reduziert und dadurch Wärme und Behaglichkeit vermittelt. Eine zusätzliche Komponente hemmt das Wachstum gängiger Bakterien und wirkt der Entwicklung von Hausstaubmilben entgegen. Ebenfalls von DuPont ist das bereits bei der Sportbekleidung bewährte CoolMax-Gewebe, das jetzt auch für Betten und Kissen eingesetzt wird.

Mit seinem SeaCell Active Programm hat es Hefel Textil geschafft, einen weiteren Innovationsschub in der Bettwarenbranche zu machen. Die Lyocell-Faser als Trägermaterial für gesundheitsfördernde Algen-Substanzen gibt während des Schlafes die wertvollen Wirkstoffe dosiert an die Haut ab, regt dadurch die Durchblutung der Haut an und fördert die Entschlackung der Zellen.

Auch Matratzenhersteller setzen auf das Thema Funktion. So bietet beispielsweise Tempur für Allergiker eine viskoelastische Polyester-Schaumstoff-Matratze, die bakterien- und schimmelpilz-resistent ist. Bei den Matratzen-Bezugsstoffen hat z.B. Mattes & Ammann mit einer die Haut pflegenden Aloe Vera- und Feng Shui-Schiene eine Novität entwickelt, die das angesagte Thema "Wellness" erfolgreich aufgreift. Ein mit einem speziellen Silberfaden ausgerüsteter Bezugsstoff entfaltet eine antibakterielle bzw. antistatische Wirkung. Funktionelle Innovationen bietet ebenfalls Bodet & Horst mit Matratzenstoffen mit Anti-Schimmelpilz-Ausrüstung oder einem Anti-Statik-Stoff, der ohne Verwendung von Kohlenstoff- bzw. Metallfäden auskommt.
Heim- und Wohndecken als dekorative Elemente

Nur jene Anbieter, die immer wieder neue Nischen suchen und finden, können ihren kuscheligen Produkten in der Gunst der Verbraucher zu einem noch besseren Stellenwert verhelfen. Innovative Erzeugnisse, Schnelligkeit und Flexibilität sind immer noch eine wirksame Waffe gegen die immer stärker in den Markt drängenden Importe. Nur auf Zielgruppen, Themen oder Wohnstile ausgerichtete Kollektionen haben heute noch eine Chance. Die Konsumenten können von der Entwicklungsfreude der Hersteller nur profitieren - ebenso der Handel. Dank einer Fülle von Materialien, die von reinen synthetischen Fasern über Mischungen bis hin zu den unterschiedlichsten Naturfasern reichen, lassen sich nahezu alle Kundenwünsche erfüllen. Die Decke ist inzwischen nicht mehr nur ein funktionales Produkt zum Wärmen, sie muss auch vielfältigen Design-Ansprüchen sowie den individuellen Vorstellungen eines Erlebnis orientierten Verbrauchers genügen. Sie dient zunehmend auch als dekoratives Element und "powert" den Wohnwert.

Exklusivität in der Machart

Die Musterungen präsentieren sich in einer außergewöhnlichen Vielfalt: neben folkloristischen und geometrischen Varianten gefallen florale Lösungen ebenso wie Ornamentik, aufgelöste oder auch strenge Grafik. Anleihen aus der DOB sind nicht zu verkennen, gefragt sind Einmaligkeit im Aussehen und Exklusivität in der Machart. Die Qualität Baumwolle mit Dralon hat sich durchgesetzt, interessant sind außerdem alle Varianten von Applikationen, Einfassungen, Kettelungen oder Fransenabschlüssen. Interessant auch der Einsatz von Webpelz (als Kissen und zum Abfüttern von Plaids) oder Fellapplikationen an Kissen, wie dies z.B. eindrucksvoll von Eagle Products umgesetzt wird. Eine Abrundung findet diese Themenwelt durch Flaschenvasen aus Keramik, Bambusschalen oder Duftsäckchen aus Seide mit Lavendel-Füllung. Praktisch bei Plaids: Schmutz und Wasser abweisende Unterseiten oder Tragegurte für den Transport zum Picknick im Freien.

Polartech, das sich ebenfalls schon in der Sportbekleidung bewährt hat, wird von der Firma Dante Decken & Plaids zu einer 650 Gramm leichten Decke verarbeitet, die ideal ist als Sommerbett sowie für Freizeitaktivitäten wie Wandern, Picknick oder Camping. Mit der Einführung eines neuen Stichverfahrens beim Einfassband erreicht Biederlack nicht nur eine attraktivere und dekorativere Optik, sondern vor allem eine Optimierung der Produktsicherheit durch die daraus resultierende hohe Reißfestigkeit.

Der Handel findet bei nahezu allen Anbietern stimmige Kollektionen, die sich durch extravagante Materialmischungen, interessante Dessinierungen, ausdrucksstarke Kolorierungen, edle Aufmachung und verbraucherfreundliche Preisgestaltung auszeichnen. Ihm obliegt es, die unterschiedlichen Produkte in ihrer Ganzheit zu zeigen, denn in den Regalen gestapelte Ware wird nur die wenigsten Abnehmer finden. Speziell Decken können vielfältig kombiniert werden - mit Bettwäsche und Betten ebenso wie mit Möbeln oder Dekostoffen. Intelligente Fasern, neue Mischungen und pflegeleichte Ausrüstungen sind die wichtigsten Ansätze für die Produktentwicklungen der Zukunft. Wohnaccessoires wie Decken, die einen dekorativen und funktionellen Zweck erfüllen, werden immer gefragt bleiben.

Frottier: Zielgruppen-Orientierung

Kreativität in Design, Ausrüstung und Technik sowie Hochwertigkeit in der Qualität sind nach wie vor die erfolgreichen Wegbegleiter im Frottierbereich. Kein textiles Produkt in unserem täglichen Umfeld - mit Ausnahme der Körperwäsche - hat eine derart hohe Berührungsfrequenz. Die Orientierung auf Zielgruppen und die Umsetzung des Set- und Kombinationsgedankens stehen bei nahezu allen namhaften Herstellern im Mittelpunkt. Durch Themen übergreifende Präsentationen der aufeinander abgestimmten Produktgruppen Frottier, Bademäntel und Bettwäsche ergeben sich für den Fachhandel und die Fachabteilungen große Chancen, sich vom breiten Angebot im Markt klar zu differenzieren.

Sortimente für Bad, Sauna und Strand

Materialmischungen aus 50 Prozent Baumwolle mit 50 Prozent Micro-Modal gewährleisten deutlich verbesserte Pflege-Eigenschaften, eine noch bessere Wasseraufnahme sowie eine ansehnlichere Optik. Die Sortimente für Bad, Sauna und Strand präsentieren sich äußerst vielfältig. Das Marktangebot ist übersät mit internationalen Labels und die Uni-Linien bestechen durch eine große Farbenvielfalt, die harmonisch mit Streifen kombiniert werden kann. Andere Modelle erhalten ihre spezielle Note durch effektvolle Borten oder Reliefstrukturen. Anspruchsvolle Frottiertücher brillieren mit in Handarbeit hergestellten, limitierten Auflagen. Stickereien und Applikationen sowie hochwertige Leinen- und Seidenqualitäten komplettieren dieses Segment. Bei den Bademänteln (z.B. von Vossen, Möve, Framsohn, Dömer) sorgen raffinierte Schnitte und dekorative Details für einen ganz speziellen Touch.
aus Haustex 01/04 (Haustextilien)