Baumwolle nach wie vor im Mittelpunkt

Weiter steigender Importdruck

HERFORD (DN) - Der Markt für Bettwäsche bewegt sich seit Jahren zwischen Hoffen und Bangen. Bettwäsche steht im unteren Drittel der Prioritätenliste der Verbraucher, d.h. die Konsumausgaben bewegen sich auf eher niedrigem Niveau.

Auf Herstellerseite bereiten, wie in vielen anderen Konsumgütermärkten, den inländischen Produzenten insbesondere die preisaggressiven Importe aus Osteuropa und Asien zunehmend Kopfzerbrechen. Auch auf Handelsebene bestimmen Billigangebote den Markt. Da bleibt kaum noch Entfaltungsspielraum für den spezialisierten Facheinzelhandel.

Im Vergleich der Jahre 2000 bis einschließlich drittes Quartal 2003 wird deutlich, dass die Baumwolle insgesamt gesehen nach wie vor im Mittelpunkt der für die Fertigung von Bettwäsche eingesetzten Materialien steht - vor allem wertmäßig betrachtet. Der Menge nach halten sich die Zahlen in etwa die Waage. Während im Jahr 2000 Gewebe aus Baumwolle im Wert von rd. 271 Mill. Euro importiert wurden, steigerte sich diese Zahl im Jahr 2002 auf rd. 288 Mill. Euro. Deutlich unter den für Baumwolle relevanten Zahlen liegen jene für Gewebe aus Leinen, Chemiespinnstoffen und sonstigen Spinnstoffen, wobei die Chemiespinnstoffe in dieser Gruppe sowohl wert- als auch mengenmäßig an der Spitze stehen. Ebenfalls mit einer leichten Aufwärtstendenz bewegt sich die aus Gewirken gefertigte Ware.

Nimmt man das Jahr 2002 zum Vergleich, so wurde in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt Bettwäsche für rd. 241 Mill. Euro (22.728 Tonnen) hergestellt, während sich die Importe auf rd. 470 Mill. Euro (69.641 Tonnen) beliefen. Obwohl auch die deutschen Exporte eine leicht ansteigende Tendenz aufweisen, erzielten sie im Jahr 2002 lediglich einen Wert von rd. 83 Mill. Euro (7.185 Tonnen).

Inlands-Produktion plus Einfuhr abzüglich Ausfuhr ergeben die so genannte Inlandsverfügbarkeit, d. h die dem deutschen Markt zur Verfügung stehende Bettwäsche. Dem Wert nach bewegten sich diese Zahlen von 590,5 Mill. Euro (2000) über 607,8 Mill. Euro (2001) auf 627,8 Mill. Euro im Jahr 2002. Wie die Angaben für den Zeitraum vom ersten bis zum dritten Quartal des Jahres 2003 zeigen, dürfte sich hier sowohl dem Wert als auch der Menge nach jedoch eine leicht rückläufige Tendenz herauskristallisieren.
aus Haustex 05/04 (Haustextilien)