Textilkonjunktur

Leichter Aufwind im August


Eschborn - Nach den etwas schwächeren Sommermonaten Juni und Juli weist die Geschäftsentwicklung der deutschen Textil- und Bekleidungsindustrie im August wieder deutlich nach oben. Umsatz, Auftragseingang und Produktion übertrafen alle Werte aus dem Vorjahresmonat.

Im Umsatz zeigte sich bei Textil ein Zuwachs um 1,3 Prozent und bei Bekleidung um 3,5 Prozent. Allerdings ergibt sich aufgrund des schwachen Jahresverlaufs in den ersten acht Monaten bei Textil mit 8,6 Mrd. Euro immer noch ein Minus von 3,5 Prozent. Positive Meldungen hingegen in der Bekleidungsindustrie: hier wird mit 6,4 Mrd. Euro ein Plus von 1,6 Prozent ausgewiesen.

Freuen konnten sich die Unternehmen über steigende Auftragseingänge in der Textilindustrie. Gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat gingen 2,4 Prozent mehr Order ein - nach 7,9 Prozent im Juli. Zwar erreichten die Inlands- und Auslandsorders mit einem Prozent bzw. 4,6 Prozent die Pluszone, dennoch ist seit Jahresbeginn ein Rückgang der Aufträge um 2,6 Prozent festzustellen - was vor allem auf die fehlende Binnennachfrage zurückzuführen ist.

Weit positiver stellt sich die Entwicklung bei Bekleidung dar: Hier gingen fast sieben Prozent mehr Aufträge im August ein. Der Zuwachs hielt sich bei Inlands- und Auslandsordern die Waage.

Im bisherigen Jahresverlauf konnten die Bekleidungshersteller gut sechs Prozent mehr Aufträge einfahren als vor Jahresfrist. Ähnlich in der Produktion der Textil- und Bekleidungsindustrie: Im August entsprach sie mit einem leichten Plus dem Vorjahresniveau.

Allerdings ergibt sich über das bisherige Jahr betrachtet bei Textil immer noch ein Minus in der Produktion von 3,6 Prozent. Bei der Bekleidung ging sie sogar um 5,7 Prozent zurück.

Die Erzeugerpreise lagen im August bei Textil um 0,2 Prozent höher als im Vorjahr und bei Bekleidung um 1,3 Prozent.

Auch der deutsche Außenhandel mit Textilien und Bekleidung zog im August wieder an. Die Einfuhr nahm im Vergleich zum Vorjahr um vierzehn Prozent auf 2,4 Mrd. Euro zu, die Ausfuhr wuchs um 7,6 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Der Einfuhrüberschuss erhöhte sich im Berichtsmonat um gut 30 Prozent auf 676 Mill. Euro.

Immer noch deutlich ist dagegen der rückläufige Trend bei den Beschäftigtenzahlen: Die Zahl der Mitarbeiter in der Textilindustrie war im August mit 87.527 um gut sieben Prozent niedriger als vor einem Jahr, die der Bekleidungsindustrie mit 41.970 knapp sechs Prozent.

Die statistischen Angaben in diesem Konjunkturbericht beziehen sich auf das gesamte Bundesgebiet.

Quelle: Statistisches Bundesamt.
aus Haustex 12/05 (Haustextilien)