IFR Sachverständigenbürogesellschaft für Fußbodentechnik und Raumausstattung mbH Richard A. Kille

Who is who im Sachverständigenwesen


Richard A. Kille
Pestalozzistraße 23
50767 Köln
Tel.: 0221/5907041
Fax: 0221/5907043
E-Mail: info@kille-koeln.de
Internet: www.kille-koeln.de

Bestellung
Von der Handwerkskammer zu Köln öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für das Raumausstatter-Handwerk und das Bodenleger-Gewerbe.

Beruflicher Werdegang
- Ausbildung als Raumausstatter
- seit 1974 praktische Berufserfahrung mit dem Schwerpunkt Fußbodentechnik im Objekt- und im Privatbereich
- kaufmännische Ausbildung und Tätigkeit im europäischen Branchenhandel
- seit 1988 überregional tätig als Sachverständiger für Raumausstatter-Handwerk und in der Folge für das Bodenleger-Handwerk
- seit 1991 Leitung des Institutes für Fußboden und Raumausstattung, aus dem 1995 die IFR Sachverständigenbürogesellschaft für Fußbodentechnik und Raumausstatter entstanden ist

Besondere Kenntnisse
- Vernetzte Denkweise aus Fachpraxis und Fachtheorie
- Werkstoffkunde der Fußbodentechnik
- Werkstoff-/Materialprüfungen und Analytik
- Schäden- und Schadensursachenforschung mit dem Ziel der Optimierung und Qualitätssicherung von Verlegewerkstoffen und Bodenbelägen sowie der Verarbeitungstechniken/handwerklichen Leistungen

Tätigkeitsspektrum
- Die Sachverständigentätigkeit in der Fußbodentechnik prägt das gesamte Tätigkeitsfeld im IFR Köln in Verbindung mit zwei weiteren Raumausstatter-Meistern
- Parallel hierzu steht die Produktneu- und -weiterentwicklung seit dem Jahr 2002 im Vordergrund
- Die Sachverständigentätigkeit für Amt-, Land- und Oberlandesgerichte hat sich in den letzten Jahren deutlich intensiviert
- Die Referententätigkeit zur Aus- und Weiterbildung fokussiert Mitarbeiter in Industrie und Handel
- Die Tätigkeit als Dozent an der Bundesfachschule für Raum und Ausstattung e.V. in Oldenburg wird seit über 10 Jahren gepflegt und praktiziert wie auch die Mitgliedschaft im Prüfungsausschuss an der Handwerkskammer in Oldenburg
- Die Mitgliedschaften im Bundesverband Estrich und Belag, Bundesverband der vereidigten Sachverständigen für Raum und Ausstattung sind obligatorisch
- Tätigkeit als Obmann "Bodenbelag" im Zentralverband Raum und Ausstattung, Bonn

Praxisbeispiel
Aus jüngster Vergangenheit ist mir ein Altenpflegeheim im Gedächtnis, in dem umfangreiche Sanierungsmaßnahmen erfolgten. Bereits nach vier Jahren musste der geklebte Teppichboden infolge eines Materialfehlers augetauscht werden. Man entschied sich für einen hochwertigen Laminatboden, der im Klicksystem schwimmend verlegt wurde.

Der Bodenleger entfernte den Teppichboden per Stripper und reinigte den Untergrund von Staub. Dann verlegte er eine PE-Flachfolie und eine 2,0 mm dicke PE-Schaumfolie in allen Zimmern. Den Abschluss bildete der Laminat-Fußboden im Klicksystem. Nach drei Monaten wurden vom Betreiber des Altenpflegeheims erhebliche "Knarrgeräusche" reklamiert. Diese wurden darauf zurückgeführt, dass sich die profilierten Fügeflächen des Klicksystems aneinander rieben und infolgedessen "Knarrgeräusche" entstanden.

Nach umfangreichen Untersuchungen führte die Beanstandung zum Rechtsstreit und landete vor dem zuständigen Landgericht. Als beauftragter Sachverständiger ließ ich in drei Zimmern die Laminat-Fußbodenfläche Paneele um Paneele entfernen, um der Geräuschursache auf den Grund zu gehen. Dabei stellte sich heraus, dass nicht die Fügeflächen des Laminats knarrten, sondern die verlegte PE-Flachfolie bei Belastung des Laminats kurzzeitig auf der Oberfläche des Untergrundes haftete, da der alte Dispersions-Teppichklebstoff einen Nachklebeeffekt aufwies. Bei Entlastung löste sich die PE-Folie vom Untergrund und verursachte Geräusche, die an Knarr- und Schmatzgeräusche erinnerten.

Aufgrund der Objektgröße wurde zunächst in den drei untersuchten Zimmern der Untergrund geschliffen, gereinigt, vorgestrichen und zementär gespachtelt. Danach wurde das Laminat wieder verlegt, wobei 90% des alten Materials wieder verwendet wurde. In der weiteren Nutzung haben sich keine Geräusche bemerkbar gemacht. Alle Zimmer wurden in der beschriebenen Weise saniert.

Dieser Fall zeigt zwei prägnante Situationen:
1. Bei einem, den Regeln des Fachs entsprechend gespachteltem Untergrund wäre der entstandene Schaden nicht passiert.
2. Das Ausmaß des Fußbodenschadens wurde erheblich reduziert, da ein wiederaufnehmbares und wiederverwendbares Laminat-Klicksystem eingesetzt wurde.

Brancheneinschätzung
Die rasante Entwicklung des "Neuen Marktes" in Industrie, Handel und Handwerk nach dem Motto "Die Zukunft war gestern" hat unsere Generation vergessen lassen, dass es auch Wirtschaftskrisen gibt. In der Tagespresse sind die Wirtschaftsnachrichten dramatisch. Fragt man Pensionäre unserer Branche, die sich ins Privatleben zurückgezogen haben, werden Beispiele aus den 20er Jahren, aber auch aus den 80er Jahren angeführt.

Hört man genau zu, relativiert sich die Dramatik der wirtschaftlichen Entwicklung zunehmend und man spürt regelrecht die Aufbruchstimmung nach dem Motto "Sei aktiv und Du überlebst". Die Branche ist sozusagen in den "Wechseljahren", so dass sich auch die nachfolgende, bestens geschulte und vorbereitete Generation anmeldet und sich nun zunächst "die Hörner abstoßen muss". Bessere Voraussetzungen kann es in unserer Branche nicht geben, die Kombination von reifer Überlegtheit und drängender Spontanität lässt auch für unsere Branche optimistisch in die Zukunft blicken. Es ist Gründerzeit!

Als der ehemalige Bundespräsident Roman Herzog einmal sagte "Es muss ein Ruck durch Deutschland gehen" hatte er bereits erkannt, dass es nicht gut ist, wenn Menschen schnell und ohne viel Arbeit reich werden wollen, indem z.B. viele Manager versuchen, ihr Geld mit "Spielereien" im Börsenzirkus zu vermehren. Vielleicht hat er auch eine Gesellschaft gesehen, die der Geldgier und dem raschen Profit bei immer kürzer werdenden Arbeitszeiten verfallen ist und zur "Fun-Gesellschaft" wird. Bereits heute sehe ich in unserer Wirtschaft und auch unserer Branche, dass richtige Unternehmer zu alten Tugenden zurückfinden und die Werte, die mit Arbeit geschaffen werden, wiedererkennen. Auf diese Unternehmer stützt sich mein Optimismus.
aus FussbodenTechnik 01/04 (Personalien)