Iba-Institut Gottfried & Rolof

Who is who im Sachverständigenwesen


Dipl.-Ing. Annette Gottfried
Iba-Institut Gottfried & Rolof
Im Metternicher Feld 4
56072 Koblenz
Tel.: 0261/889380
Fax: 0261/8893830
E-Mail: info@iba-institut.de
Internet: www.iba-institut.de

Bestellung

- vor der IHK zu Koblenz öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige für Farben, Lacke, Bodenbeläge mit Niederlassungen bei der IHK Stuttgart und der IHK Düsseldorf

Beruflicher Werdegang

- Ausbildung zur staatlich geprüften chemisch-technischen Assistentin
- Studium der Chemie an der Universität Stuttgart
- Studium Chemieingenieurwesen an der FHD Stuttgart mit Schwerpunkt Farben, Lacke, Bautenschutz, Diplomarbeit und Abschluss zur Diplomingenieurin
- Tätigkeit in der Entwicklung und Produktion für Silikonlacke in Stuttgart
- seit 1993 selbstständig tätig als geschäftsführende Gesellschafterin des Iba-Institutes Gottfried & Roloff, Koblenz

Tätigkeitsschwerpunkte

- Berufssachverständige: Gutachten, Berichterstattungen und Stellungsnahmen zu komplexen Fragestellungen der Kernkompetenzen Farben, Lacke und Bodenbeläge. Hierzu gehören u.a. Grundierungen, Versiegelungen, Reaktionsharze, Lacke, Lasuren und Beschichtungssysteme für Boden, Wand, Decke und fassaden, Beschichtungen auf Basis von 2K-Reaktionsharzen für gewerbe- und Industriefußböden, textile und elastische Bodenbeläge, Laminat, Fertigparkett, Pflege- und Reinigungsmittel
- Autorentätigkeit: Fachartikel in Fachzeitschriften, Fachbücher in Fachverlagen
- Mitgliedschaft/Mitarbeit: in Fachverbänden, Institutionen, Fachhochschulen und Forschungsinstituten zum interdisziplinären Erfahrungsaustausch

Praxisbeispiele

- Bewertung der Farbtonabweichungen und/oder Lichtechtheit von textilen Bodenbelägen verschiedener Chargen in einem Wohnhaus
- Ermittlung der Ursachen einer unzureichend ausgehärteten Reaktionsharzbeschichtung in Büro- und Ausstellungsräumen eines Herstellers für Motorradzubehör und -bekleidung
- Prüfung stofflicher und physikalisch-chemischer Eigenschaften von Kunstharzen für Grundierungen, Beschichtungen und Versiegelungen
- Ursachenforschung an einer schadhaft gewordenen Beschichtung auf Gussasphalt in einem Fimstudio

Brancheneinschätzung

Die rückläufige Entwicklung im Baugewerbe führt mehr und mehr zu starkem Wettbewerbsdruck auch für die Hersteller bauchemischer Erzeugnisse. Die Folge ist ein oftmals erbarmungsloser Wettbewerb mit resultierendem Preisdruck, der Industrie, Handel und Handwerk gleichermaßen hart trifft. Gute Produkte müssen daher häufig durch Austausch preiswerterer Bindemittel und kostenoptimierter Rezepturen der Marktentwicklung angepasst werden, ohne dabei in Qualität und Eigenschaft minimiert zu werden. Eine Kunst, die nicht immer gelingt.

Genau so trifft es das Handwerk, wenn die Gewerke ihre Leistungen unter dem Preisdruck des Wettbewerbs nicht nur halten, sondern reduzieren müssen. Eingespielte Arbeitsabläufe müssen vom Zeitbedarf minimiert werden, ohne die Qualität der Ausführung zu beeinträchtigen. Hier geht leider die Schere zwischen Martkpreis und Kosten der Ausführung häufig zu Lasten der Qualität, auch wenn das Handwerk permanent darum bemüht ist, die Ausführungsqualität der Werklieferleistung zu optimieren. Daher sind Schadensbilder nicht immer zu vermeiden. Trotz hoher Standards in der Produktion bauchemischer Erzeugnisse und dem Bestreben, die Fehlerquote bei der Ausführung zu minimieren, treten unvermindert Schäden an Beschichtungen und Bodenbelägen auf.

Zunehmend wird daher der qualifizierten Reklamationsbearbeitung mehr Bedeutung eingeräumt werden müssen. In Deutschland haben wir den Kunden mit den höchsten Ansprüchen an die Qualität in Europa. Handel, Handwerk und Industrie müssen daher durch geeignete Maßnahmen dazu beitragen, dass im Schadensfall (auch bei scheinbar ungerechtfertigter Mängelrüge) gegenüber dem Verbraucher der entstandene Vertrauensbverlust durch kompetente Fehlersuche relativiert wird mit dem Ziel, den Kunden wiederzugewinnen.

Fehlerquellen, die zum Schaden führen, können sein: Planungsfehler (z.B. Leistungsbeschreibung, Detailplanung) und/oder handwerkliche Fehler (z.B. fehlerhafte Ausführung). Dabei ist es möglich, dass grundsätzlich hochertige Produkte durch ungeeignete Anwendungsgebiete überbeansprucht werden und es zum Schaden kommt. Hier ist neben einer verantwortungsvollen Planung durch den Planverfasser vor allem auch die Kompetenz der ausführenden Werkunternehmer gefragt, welche die Leistungsbeschreibung einer kritischen Würdigung unterziehen sollten.

Mancher Fehler, den ein Sachverständiger im Nachhinein feststellt, hätte von vorne herein vermieden werden können, wenn gegenüber dem Bauherrn eine Risikosensibilisierung durch den ausführenden Handwerker stattgefunden hätte. Aber auch der Planer ist gefordert, sich mit den gültigen Normen, vorhandenen Regelwerken und technischen Merkblättern der herstellenden Industrie kritisch auseinander zu setzen und die Werkstoffeigenschaften mit dem Anforderungsprofil für das jeweilige Bauvorhaben abzugleichen.

Schließlich führen auch Materialfehler zum Schaden. Grundsätzlich bieten bauchemische Erzeugnisse heute einen hohen Qualitätsstandard. Aber auch hier ist nicht imer auszuschließen, dass durch Optimierung der Produkte schließlich vereinzelt Nachteile bei bestimmten Eigenschaften resultieren. Daher ist eine ständige Qualitätssicherung geboten, die bei der Herstellung nicht aufhören darf, sondern über die Planung bis zur Ausführung reichen sollte.
aus FussbodenTechnik 05/03 (Personalien)