Egeria GmbH

Egeria jetzt in türkischer Hand


Egeria- Handtücher und Bademäntel kommen künftig aus der Türkei: Nach mehreren Insolvenzanträgen hat der Frottierwarenspezialist mit der türkischen Mega Tekstil-Gruppe um Inhaber Abdülkadir Uslu einen neuen Eigentümer gefunden.

Er übernahm sowohl die Markenrechte als auch den denkmalgeschützen Teil der Firmengebäude, das moderne Hochregallager sowie einen Teil der Maschinen. Als Kaufpreis sind gut 2,3 Mio. EUR im Gespräch.

Vertrieb und Logistik für Deutschland, Österreich und die Schweiz sollen von Lustnau aus organisiert werden. Damit bleiben nur 20 von ehemals fast 1.000 Arbeitsplätzen bei Egeria übrig. Gefertigt wird im Textilzentrum Denizli im Süden der Türkei.

Dort führt Uslu einen Konzern mit fast 3.000 Beschäftigten und vollstufiger Produktion von der Rohmbaumwolle bis zum fertigen Produkt.

Die neuen Kollektionen von Egeria werden derzeit "unter Hochdruck" in freien Designerbüros entworfen und sollen im Herbst auf den Markt kommen, sagte Fritjof C. Eisenlohr zu BTH Heimtex.

Er arbeitet als Vermittler für den türkischen Käufer und hat sich mit seiner Reutlinger Firma Industrial Concepts auf das Anbahnen von Geschäften in der Textilbranche spezialisiert.

Mega Tekstil, eine Tochter der Instanbuler Uslu-Gruppe, gilt als einer der größten Frottierwaren-Hersteller der Türkei.

Der Exportumsatz von mehr als 60 Millionen EUR wird vor allem in den USA, Großbritannien und in Vorderasien erwirtschaftet.

Von der Egeria-Übernahme erhofft sich das Unternehmen jetzt den Einstieg ins zentraleuropäische Geschäft. Die eigene Marke Maisonette ist bisher kaum auf dem deutschen Markt vertreten.

Egeria hatte zuletzt zur Arnold Kock-Gruppe in Steinfurt gehört und im November 2002 zum wiederholten Male Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt, nachdem zuvor Kurzarbeit angemeldet, Arbeitsplätze gestrichen und Maschinen aus der Weberei nach Rumänien verlagert worden waren.
aus BTH Heimtex 06/03 (Wirtschaft)