BBE-Index Einzelhandelsklima

Mit gutem Schwung ins neue Jahr


Köln - Der BBE-Index Einzelhandelsklima startet mit Schwung ins neue Jahr und erreicht 92,93 Punkte, was einem Gewinn von 0,8 Punkten zum Vormonat entspricht. Im Westen sinkt der Index im Vergleich zum Dezember leicht um 1,5 Zähler auf 95,45 und im Osten gewinnt er 7,53 Punkte und erreicht 84,63. Das Weihnachtsgeschäft scheint also im Osten positivere Wirkungen entfaltet zu haben als bei den West-Kollegen. Wobei das Weihnachtsgeschäft insgesamt unter den Erwartungen des Handels blieb.

Die Einschätzung der aktuellen Branchenlage ist im Vergleich zum Dezember etwas finsterer geworden. Nur noch 9 nach 14 Prozent im Dezember bezeichnen die Lage als gut. 57 Prozent sehen die Lage weiterhin als mittelmäßig an, 30 Prozent als schlecht und 4 Prozent der Händler sehen sogar eine sehr schlechte Branchenlage.

Bezogen auf die Lage des eigenen Unternehmens sieht die Einschätzung wie folgt aus: 7 Prozent weniger als im Dezember und damit nur noch 19 Prozent in West und Ost empfinden die Lage als gut, 1 Prozent sogar als sehr gut. Eine mittelmäßige Unternehmenslage reklamieren 54 Prozent, eine schlechte 22 Prozent, und für 2 Prozent im Westen und 9 Prozent im Osten ist die Lage finster - sie sehen sich in einer sehr schlechten Lage. Wie präsentiert sich die aktuelle Umsatzsituation im Vergleich zum Vorjahr? Insgesamt konnten 26 Prozent Umsatzzuwächse generieren, davon 10 Prozent im Bereich 3-5 Prozent mehr. Gleich geblieben ist der Umsatz bei bundesweit 24 Prozent der befragten Händler. Verluste hinnehmen mussten bundesweit 45 Prozent, davon 14 Prozent im Bereich 1-2 Prozent Verlust. Verglichen nach Ost und West ist die Umatzsituation einheitlich schlechter geworden. Daraus resultierend sind die Erwartungen an die Entwicklung der Umsätze in den nächsten sechs Monaten nur verhalten positiv. Auf höhere Umsätze hoffen 26 Prozent der Westhändler und 25 Prozent der Osthändler, was einer erstaunlichen Steigerung von 8 Prozent zum Dezember entspricht. Vorfrühlingsgefühle im Osten? 49 Prozent der Händler gehen von stagnierenden Umsätzen aus und 22 Prozent im Westen und 26 Prozent im Osten befürchten sinkende Umsätze. Stark sinkende Umsätze befürchten lediglich im Westen 2 Prozent der Befragten. Die Osthändler blicken also tatsächlich etwas optimistischer auf das begonnene Jahr 2006.

Eine gesteigerte Kundenfrequenz innerhalb der nächsten sechs Monate erwarten 27 Prozent im Westen und 16 Prozent im Osten. Mit gleich bleibenden Kundenzahlen rechnen bundesweit 52 Prozent und 21 Prozent der Westhändler und 29 Prozent der Osthändler kalkulieren sinkende Kundenzahlen ein, 1 Prozent im Westen sogar stark sinkende Kundenzahlen. Die Hoffnung auf höhere Umsätze der Osthändler baut also nicht auf einer gesteigerten Kundenfrequenz auf, sondern auf der Erhöhung des Umsatzes pro Kunde bzw. einer Steigerung der Erlöse. Immerhin sinkt langsam die Anzahl derer, die mit rückläufigen Gewinnen über die nächsten sechs Monate rechnen. Waren es im Dezember noch 43 Prozent, so sind es im Januar noch 36 Prozent, 1 Prozent rechnet sogar mit stark sinkenden Gewinnen. Mit einer Gewinn-Stagnation rechnen 8 Prozent mehr als im Dezember und damit 48 Prozent der Probanden. Auf höhere Gewinne setzen bundeseinheitlich 16 Prozent - eine Veränderung um 1 Prozent zum Dezember-Wert von 17 Prozent.

Die Einschätzung der konjunkturellen Entwicklung verbessert sich weiterhin stetig. 2 Prozent im Westen und 4 Prozent im Osten sehen zwar weiterhin eine sehr schlechte Entwicklung und 22 Prozent eine schlechte. Doch können sich schon 61 Prozent eine mittelmäßige Konjunktur vorstellen und 13 Prozent im Westen und 19 Prozent im Osten sogar eine gute.

Bei der Beurteilung der Arbeitsmarktentwicklung geben regional 9 Prozent und bundesweit einheitlich 4 Prozent in Ost und West eine sehr schlechte Einschätzung ab. Eine schlechte Entwicklung befürchten regional 46 Prozent und bundesweit 42 Prozent, wobei Ost und West in ihrer Einschätzung nur um wenige Prozentpunkte differieren. Eine mittelmäßige Entwicklung erhoffen sich regional 36 Prozent, bundesweit 48 Prozent, und auf eine gute Entwicklung des regionalen Arbeitsmarktes setzen 9 Prozent. Bezogen auf den bundesweiten Arbeitsmarkt sind es 5 Prozent im Westen und 3 Prozent im Osten. Für ihre eigene Region sehen die ostdeutschen Händler weiterhin größere Probleme bei der Minimierung der Arbeitslosenzahlen.
aus Haustex 03/06 (Handel)